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Zwei Hände mit Tampons und Binden vor Spender für Periodenprodukte.

Mehr kostenfreie Periodenprodukte auf dem Campus


Autor*in: Julia Bömer, Jana Haver

15 Spender in vier Gebäuden: Zum Beginn des Wintersemesters weitet die Universität ihr Angebot an kostenfreien Periodenprodukten für menstruierende Personen erheblich aus. An der Universität Bielefeld handelt es sich hierbei um ein dauerhaftes Angebot und explizit nicht um ein Test- oder Pilotprojekt. Auf dem Weg hin zur geschlechtergerechten Universität sollen alle Gebäude mit frei zugänglichen Binden und Tampons bestückt werden. Vertreter*innen des Gleichstellungsbüros und des Facility Managements kümmern sich um die Umsetzung. Ausgestattet werden neben Frauen-Toiletten auch All-Gender- und barrierefreie Toiletten.

Bild der Personen: Siân Birkner, studentische Stellvertreterin der Zentralen Gleichstellungsbeauftragten, und Louise Makowski, Dezernat Facility Management, (v.l.) vor neuem Spender für Periodenprodukte.
Siân Birkner, studentische Stellvertreterin der Zentralen Gleichstellungsbeauftragten, und Louise Makowski, Dezernat Facility Management, organisieren das Anbringen und Bestücken der Spender für kostenfreie Tampons und Binden.

„Gut die Hälfte aller Universitätsangehörigen menstruiert regelmäßig. Wer von der eigenen Periode überrascht wird, ist oft recht aufgeschmissen“, sagt Siân Birkner, studentische Stellvertreterin der Zentralen Gleichstellungsbeauftragten und ergänzt: „Vor allem, weil sich nicht jede Person spontan Binden oder Tampons leisten kann. Die Universität will hier Abhilfe schaffen und setzt sich damit gleichzeitig für mehr Inklusion und Gleichstellung ein.“

Periodenarmut und was dagegen getan wird

Sich keine geeigneten Menstruationsartikel leisten zu können, wird als Periodenarmut bezeichnet. Weltweit sind menstruierende Personen von Periodenarmut betroffen. Welche Ansätze gibt es, dieses Problem zu beheben? Während etwa in Großbritannien seit 2021 keine Steuern mehr auf Tampons und Binden erhoben werden, hat Deutschland 2020 den Mehrwertsteuersatz auf Periodenartikel gesenkt. In Schottland gibt es seit 2022 die Verpflichtung für Bildungseinrichtungen und städtische Einrichtungen, kostenlose Periodenprodukte zu Verfügung stellen. 

Bei dem nun ausgeweiteten Angebot an der Universität Bielefeld geht es nicht nur um niedrigschwellige Hilfe in der Not. Eine Studie zu kostenlosen Menstruationsartikeln in Bildungseinrichtungen zeigt etwa an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg: Bereitgestellte Binden und Tampons können Stress und Arbeitsfehlzeiten von Studierenden und Beschäftigen senken.

Louise Makowski aus dem Dezernat Facility Management kümmert sich in Zusammenarbeit mit dem Gleichstellungsbüro darum, die neuen Spender auf dem Campus anzubringen und regelmäßig zu bestücken. Sie sagt: „Wir behandeln den Gebrauch von Hygieneprodukten während der Menstruation jetzt genauso wie den Gebrauch von Klopapier, Seife oder Desinfektionsmittel.“ Siân Birkner ergänzt: „Die Universität erkennt an, dass der Zugang zu Tampons und Binden selbstverständlich sein sollte.“ Die Menstruation solle also nicht länger mehr als Tabuthema behandelt werden.

Bei der Ausweitung der Spender wurde darauf geachtet, sie so zu verteilen, dass Personen jeglichen Geschlechts, sowie Personen, die barrierefreie Toiletten benutzen, problemlos Zugang haben. Die genauen Standorte können hier nachgelesen werden.

Von einem zu 15 Spendern – und mehr

Die Universität stellt bereits seit 2019 auf Initiative studentischer Vertreter*innen kostenlose Periodenprodukte zur Verfügung. Das Rektorat finanzierte den Einkauf und die Installation eines Spenders für Periodenprodukte in der größten Frauentoilette auf dem Campus im Hauptgebäude. Dieses Angebot wurde um weitere Spender je im Gebäude X und Y ausgeweitet. Unter anderem, weil diese Spender sehr gut genutzt wurden, hat die Universität nun die Spender auf 15 in vier Gebäuden erweitert. Mittelfristig sollen alle Gebäude der Universität mit mindestens drei kostenfreien Spendern für Periodenprodukte ausgestattet werden. Weitere Informationen auf den Seiten des Gleichstellungsbüros.