„Alumni im Interview“ mit Marco Bazalik


Autor*in: Marle Krokowski

Marco Bazalik hat ein doppeltes Diplom: In den neunziger Jahren studierte er Vermessungswesen in Oldenburg und ist seit dem Jahr 2000 Diplom-Ingenieur. Vier Jahre später kam ein Studium der Erziehungswissenschaft an der Universität Bielefeld hinzu. 2009 schloss er dieses mit Diplom ab. Seitdem arbeitet er als Studienberater in der Zentralen Studienberatung Osnabrück, wo er Studierende und Studieninteressierte unterstützt und berät. Seit Oktober 2022 ist Marco Bazalik als Schatzmeister neues Vorstandsmitglied im Ehemaligennetzwerk der Universität Bielefeld e.V.

Marco Bazalik hat 2009 sein Diplom in Erziehungswissenschaft gemacht. Heute berät er andere Studierende und Studieninteressierte in der Zentralen Studienberatung Osnabrück.

Vor dem Studium an der Universität Bielefeld waren Sie bereits Diplom-Ingenieur. Warum haben Sie sich damals für ein Studium der Erziehungswissenschaft in Bielefeld entschieden?

Während eines sehr abwechslungsreichen Studiums des Vermessungswesens an der FH Oldenburg und einem Auslandssemester an der University of Plymouth im Bereich Hydrography hatte ich vom ersten Semester an bereichernde Erfahrungen in Hochschulgremien sowie in der Fachschaftsarbeit. Umso ernüchternder war dann der reale Einstieg in den Berufsalltag als Ingenieur in der freien Wirtschaft. Nach dem Diplomabschluss wurde mir immer deutlicher, wie sehr ich mich eigentlich mit den pädagogischen Studienerfahrungen außerhalb meines Studienfachs in der Hochschulwelt identifiziert und begeistert hatte und wie wenig ich für den Beruf des Ingenieurs „brannte“, so dass eine berufliche Neuorientierung für mich auch mit 30 Jahren notwendig erschien. Ein längerer Prozess führte mich nach einigen „Sinnkrisen“ zum Studium der Erziehungswissenschaft. Mit der bewussten Entscheidung zum Zweitstudium konnte ich meiner beruflichen Identität somit nochmal eine ganz neue Richtung geben. Die Standortwahl Bielefeld war dann eher eine pragmatische Entscheidung.

Sie sind nach dem Studium als Studienberater in die Zentrale Studienberatung der Universität und der Hochschule Osnabrück gegangen. Was gefällt Ihnen besonders an der Arbeit in der Uni und mit Studierenden?

Jungen Menschen bei der Wahl des Studienfaches sowie innerhalb des Studiums und beim Übergang in den Berufsalltag durch „Rat und Tat“ zur Seite zu stehen, macht einfach jeden Tag Freude. Mein Berufsalltag ist so abwechslungsreich, da ich sowohl viele Einzelgespräche führe, Vorträge halten darf als auch Workshops zur Studienwahl gebe und so auch immer von meinen eigenen Erfahrungen profitieren kann. In den letzten sechs Jahren bin ich in Osnabrück zur Hälfte meiner Tätigkeit mit internationalen Studieninteressierten mit und ohne Migrationserfahrung beschäftigt. Da zahlt sich dann mein damaliger Studienaufenthalt in England aus, da ich mit Internationalen vermehrt Gespräche in englischer Sprache führe. Durch Corona hat sich mein Beruf als Studienberater nochmals nachhaltig geändert. Durch den verstärkten Einsatz von Videokonferenzen und technischen Hilfsmitteln kann ich meine pädagogische Arbeit durch Technik bereichern. Die Mischung aus pädagogischer, fachlicher und technischer Arbeit ist nun perfekt für mich.

Seit Oktober 2022 sind Sie als Schatzmeister im Vorstand des Ehemaligennetzwerks der Universität Bielefeld e.V. Was verbindet Sie heute noch mit der Uni Bielefeld?

Mit der Universität Bielefeld verbinde ich eine hohe Interdisziplinarität in der Lehre/Forschung und die Uni als lernende Organisation, die es schafft, junge Menschen auf ihrem akademischen Weg zu begleiten, aber auch die interessierte Öffentlichkeit für die Wissenschaft zu begeistern. Auch wenn die Universität Bielefeld nicht mitten in der Stadt liegt, so habe ich den Eindruck, dass die Universität Bielefeld trotzdem in der Wahrnehmung der regionalen Bevölkerung stark verankert ist.

Welchen Rat würden Sie heutigen Studierenden mit auf den Weg geben?

Studierende können meines Erachtens ruhig während des Studiums ein wenig über den Tellerrand schauen, die eine oder andere Veranstaltung besuchen, die nicht zum Studiengang gehört, oder sich innerhalb oder außerhalb der Hochschullandschaft ehrenamtlich engagieren. Wenn das Studium dadurch ein bis zwei Semester länger dauert, ist das auch gar nicht so dramatisch.

Dieser Artikel ist Teil unserer Reihe „Alumni im Interview“, die verschiedene Absolvent*innen und ihre Werdegänge vorstellt. Weitere Informationen: www.uni-bielefeld.de/alumni