Ist KI klüger als wir? Wird sie irgendwann unsere Jobs übernehmen – oder einfach nur das Leben erleichtern? Zwischen Faszination und Skepsis bewegt sich die Debatte um Künstliche Intelligenz, und viele fragen sich: Was steckt da eigentlich genau dahinter? Das können Neugierige in Bielefeld und Umland von September bis November 2025 selbst herausfinden. Die Wissenswerkstadt Bielefeld lädt gemeinsam mit der Universität Bielefeld, der Hochschule Bielefeld (HSBI) und weiteren Wissensakteur*innen ein zur GENIALE. Wissenschaftler*innen der Universität Bielefeld gestalten 38 der 54 Angebote. Unter dem Motto „KI und wir“ gibt es drei Monate ein Mitmach-Programm, das Antworten gibt, zum Nachdenken anregt und vor allem auch Spaß machen soll.
Startschuss ist der 6. September – zum ersten Geburtstag der Wissenswerkstadt
Am Samstag, 6. September, wird angestoßen: Die Wissenswerkstadt wird ein Jahr alt – und lädt ein zur „GENIALE Geburtstagsparty“. Von 10 bis 18 Uhr können Besuchende an der Wilhelmstraße 3 mitfeiern, an Mitmach-Stationen erste GENIALE-Angebote kennenlernen, mit Forschenden sprechen und sich neugierig machen lassen auf 89 Tage voller ungewöhnlicher Zugänge zur Zukunftstechnologie Künstliche Intelligenz.
„Viele Menschen sind vom Thema KI verunsichert oder haben das Gefühl: Da passiert gerade etwas Großes, aber sie wissen nicht so recht, wie sie da mitkommen sollen. Mit der GENIALE wollen wir genau da ansetzen: neugierig machen, ausprobieren lassen, gemeinsam ins Gespräch kommen – auch ohne Vorwissen“, sagt Gesa Fischer, Co-Leiterin der Wissenswerkstadt. „Denn nur wer versteht, was da passiert, kann mitreden und mitgestalten.“

© Wissenswerkstadt/ Thomas F. Starke
89 Tage, mehr als 50 Formate und über 300 Termine
Die GENIALE richtet sich sowohl an Kinder und Familien als auch Erwachsene. Mehr als 50 Formate und über 300 Termine stehen im Programm: Workshops, Science-Shows, Ausstellungen, Angebote speziell für Senior:innen und Eltern sowie sogar ein Waldspaziergang mit KI-Unterstützung. Auf die Beine gestellt wird das Programm von der Wissenswerkstadt in Kooperation mit Forschenden von der Universität Bielefeld und der HSBI, die etwa drei Viertel aller Angebote beisteuern. Beteiligt an der GENIALE sind auch Forschende und Mitarbeitende von der Universität Paderborn, der Hochschule für Musik Detmold, der Technischen Hochschule OWL, dem Naturkunde-Museum Bielefeld, der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK), dem Berufskolleg Senne und der Theaterwerkstatt Bethel.
„In Bielefeld wird auf höchstem Niveau zu KI geforscht – und auch die Bürger:innen können davon profitieren: neues lernen, diskutieren und mitmachen beim vielfältigen Programm zu KI-Themen“, sagt Professorin Dr. Angelika Epple, Rektorin der Universität Bielefeld. „Und die GENIALE ist die perfekte Möglichkeit, wichtige gesellschaftliche Fragestellungen rund um das Thema dorthin zu bringen, wo die Menschen sind – mitten in die Stadt.“ Professorin Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Präsidentin der HSBI, betont: „Es geht hier nicht nur um Technik, sondern auch um Teilhabe. Die Angebote der GENIALE sind so gestaltet, dass sie wirklich alle ansprechen – vom Kita-Kind bis zur Seniorin. Das ist gelebte Wissenschaftskommunikation!“
Vom KI-Gym über Fake-Show bis zur Elternhilfe
„Abgesehen von wenigen Ausnahmen sind die GENIALE-Angebote kostenlos“, erklärt Maria Munzert, Projektleiterin der GENIALE. „In der Regel ist eine Anmeldung über die GENIALE-Website erforderlich, da die Plätze in den Angeboten begrenzt sind.“ Schulklassen können an sechs speziell konzipierten Workshops und über 60 zusätzlichen Terminen für Bildungsinstitutionen teilnehmen.
Im Programm finden sich Formate wie das „KI-Gym“, in dem Teilnehmende an verschiedenen Stationen ihre Fähigkeiten mit KI-Programmen trainieren können. Der Workshop „Alexa, mach meine Hausaufgaben“ stellt die Frage, welchen Platz Programme wie Alexa und ChatGPT sinnvoll im Familienalltag einnehmen können. „Kindern KI erklären“ – wie können Eltern dieses Thema angehen? Dazu gibt’s einen gleichnamigen Vortrag.
„Kann KI Kunst?“ fragt ein Mitmach-Experiment, in dem sich bildergenerierende Programme ausprobieren lassen. Die Frage, inwiefern Künstliche Intelligenz überhaupt kreativ sein kann, stellt sich auch beim „Science Slam – KI vs. Kopf“. In der Live-Show duellieren sich Nachwuchsforschende gegen KI-gestützte Avatare. Wer kann ein wissenschaftliches Thema Laien besser erklären?
Unterhaltung und kritische Reflexion gleichberechtigt im Programm
Die „GENIALE Exkursionen“ bieten weitere Einblicke in die Forschung an den Hochschulen – zum Beispiel an der Universität Bielefeld mit einer Laborführung im CITEC und einem Besuch im „Showroom Interaktive Assistenztechnologie“ sowie an der Hochschule Bielefeld im „experiMINT-Schüler*innenlabor“. Bei der Exkursion „Terra KI“ geht’s in den Teutoburger Wald, wo mit KI-gestützten Handy-Apps Tiere und Pflanzen bestimmt werden.
Unterhaltsam wird es bei „Die einzig wahre Fake-Show“ am 4. Oktober: In der Quiz-Show versuchen das Publikum und ein dreiköpfiges Rate-Team mit Bielefelder Forschenden KI-generierte Fälschungen zu entlarven. Punkte bekommt, wer Fakes richtig von Fakten unterscheidet.
Auch wichtige gesellschaftliche Fragen rund um den Einzug von KI-Programmen geht die GENIALE an. In der „Zukunftswerkstatt KI trifft Schule“ entwickeln Pädagogen und Eltern gemeinsam Ideen, wie sich die Technologie so einsetzen ließe, dass mehr dabei herumkommt, als nur Hausaufgaben vom Chatbot schreiben zu lassen. Der Workshop „Vorurteile in KI-Tools“ zeigt, welche blinden Flecke oft in den Codes einprogrammiert sind.