- Neue Gendergastprofessorin Dr. Marlene Kowalski
- Professor Dr. Volker F. Wendisch neuer Direktor des CeBiTec
- Gaterslebener Forschungspreis für Dr. Hanna Marie Schilbert
- Innovationspreis des Bundesnachhilfeverbandes für Dr. Nicole Fritzler
- Rektorin Angelika Epple neu im Kuratorium der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft
- Professor Dr. Moritz Kaßmann wird Vizepräsident der Mathematiker Vereinigung
© Patrick Pollmeier
Professorin Dr. Dr. h.c. Gertrude Lübbe-Wolff LL.M. (71) erhält den Ernst Hellmut Vits-Preis 2024. Die Universitätsgesellschaft Münster e.V. vergibt alle zwei Jahre den mit 20.000 Euro dotierten Preis. Er zeichnet herausragende wissenschaftliche Beiträge aus, die den Weg zur geistigen und materiellen Verbesserung des Lebens in einer von Wissenschaft und Technik geprägten Welt aufzeigen. Gertrude Lübbe-Wolff erhält die Auszeichnung für ihr Lebenswerk.
Professorin Lübbe-Wolff lehrt und forscht seit 1992 an der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Bielefeld. Von 1996 bis 2002 war sie Geschäftsführende Direktorin des Bielefelder Zentrums für Interdisziplinäre Forschung (ZiF) und von 2000 bis 2002 Vorsitzende des Sachverständigenrats für Umweltfragen. 2002 wurde sie zur Richterin im Zweiten Senat des Bundesverfassungsgerichts gewählt. Das Amt übte sie zwölf Jahre aus. Lübbe-Wolff erhielt zahlreiche Preise und Ehrungen, unter anderem den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und den Hegel-Preis der Stadt Stuttgart.
© Daniel George
Dr. Marlene Kowalski (35) übernimmt im Studienjahr 2024/2025 die Gender-Gastprofessur an der Universität Bielefeld. Angesiedelt ist die diesjährige Gender-Gastprofessur an der Fakultät für Erziehungswissenschaft, um weitere Impulse zur Integration von Gender-Aspekten in Forschung und Lehre zu setzen. Dr. Marlene Kowalski beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren als Erziehungswissenschaftlerin mit Fragen von Sexualisierter Gewalt, Macht und Professionsethik in pädagogischen und kirchlichen sowie diakonischen Organisationen.
Nach dem Studium der Erziehungswissenschaft, Germanistik und Romanistik an den Universitäten Leipzig, Bern und Paris promovierte sie 2019 als Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zu Fragen von Nähe, Distanz und Grenzverletzungen in pädagogischen Beziehungen. Im Rahmen ihrer Promotion forschte sie auch an der University of Cambridge sowie an der University of Texas at Austin zu sexualisierter Gewalt. Sie war zudem an den Universitäten Leipzig, Kassel und Hildesheim in den Bereichen Schulpädagogik und Soziale Arbeit in Lehre und Forschung tätig und absolvierte eine Weiterbildung in Psychoanalytischer Beratung. Seit 2023 leitet sie die Fachstelle „Aktiv gegen sexualisierte Gewalt“ der Diakonie Deutschland in Berlin.
Sie wird an der Universität Bielefeld Vorträge und Seminare zu den Themen Macht, Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt in pädagogischen Kontexten und Institutionen sowie der Frage nach einer disziplinären Verantwortung der Erziehungswissenschaft für diese Themen halten.
Mit der Gender-Gastprofessur als „Wanderprofessur“ durch die Fakultäten und Einrichtungen setzt die Universität Bielefeld seit 2010 ein Zeichen für die Stärkung von genderspezifischen Inhalten in Forschung und Lehre.
© Susi Freitag
Professor Dr. Volker F. Wendisch (57) wurde als neuer wissenschaftlicher Direktor des Centrums für Biotechnologie (CeBiTec) gewählt. Das Rektorat der Universität Bielefeld hat die Wahl jetzt bestätigt. Außerdem wurde Professorin Dr. Andrea Bräutigam als stellvertretende wissenschaftliche Direktorin gewählt. Mit Volker F. Wendisch übernimmt ein auf dem Gebiet der bakteriellen Biotechnologie renommierter Wissenschaftler die wissenschaftliche Leitung des CeBiTec. In seiner Funktion als stellvertretender CeBiTec-Direktor der Jahre 2015 bis 2024 hat er bereits in der Vergangenheit federführend an der strategischen Weiterentwicklung des CeBiTec mitgearbeitet. Volker Wendisch ist seit 2009 Professor für die Genetik der Prokaryoten an der Fakultät für Biologie der Universität Bielefeld und leitet die gleichnamige Arbeitsgruppe am CeBiTec. Seit 2023 gehört er dem geschäftsführenden Vorstand des Clusters industrielle Biotechnologie (CLIB) an.
Damit endete die mehr als neunjährige Amtszeit (2015 bis 2024) von Professor Dr. Olaf Kruse als wissenschaftlicher Direktor, der dabei das CeBiTec erfolgreich durch zwei Verlängerungsverfahren geführt hat. In dieser Zeit standen unter anderem die Integration der neu gegründeten medizinischen Fakultät, als auch die Weiterentwicklung des CeBiTec als prominenter international sichtbarer Forschungsleuchtturm der Universität auf dem Gebiet einer nachhaltigen Biotechnologie im Vordergrund.
© IPK Gatersleben/ L. Schlehuber
Dr. Hanna Marie Schilbert (28), Mitglied des Centrums für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität, ist mit dem Gaterslebener Forschungspreis ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit 1.500 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vergebenen. Die Gemeinschaft zur Förderung der Kulturpflanzenforschung Gatersleben e. V. mit Unterstützung der Salzlandsparkasse und des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung Gatersleben (IPK) zeichnet mit diesem Preis herausragende Promotionsarbeiten in der Pflanzenforschung und Pflanzengenetik aus. Dr. Hanna Marie Schilbert erhielt den Preis für ihre Doktorarbeit auf dem Gebiet der Rapsgenetik und -genomik mit dem Titel: Molekulare und bioinformatische Identifizierung und Analyse genomischer Loci, die die Samenproteinqualität von Raps (Brassica napus L.) kontrollieren. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Reduzierung von Bitterstoffen in Rapssamen und zielt darauf ab, Rapsprotein für den menschlichen Verzehr zugänglich zu machen. Ihre Arbeit hat Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit und zeigt innovative Ansätze zur Verbesserung von Raps als Eiweißpflanze.
Hanna Schilbert hat an der Universität Bielefeld Molekularbiologie und „Genome Based Systemy Biology“ studiert. Seit 2019 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Bernd Weisshaar.
© privat
Dr. Nicole Fritzler (33) hat mit ihrem Tutor*innen-Konzept zur Lese- und Rechtschreibförderung für (Sekundarstufen-)Schüler*innen mit besonderen Lernschwierigkeiten den zweiten Platz beim diesjährigen Innovationspreis des Bundesverbands Nachhilfe- und Nachmittags-schule (VNN) belegt. Die Psychologin und lerntherapeutische Fachkraft ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Pädagogische Psychologie der Universität Bielefeld. Mit ihrem Konzept werden (studentische) Tutor*innen (zum Beispiel angehende Lehrkräfte und Schulpsycholog*innen) speziell für die Förderung von Schüler*innen mit besonderen Lese-/Rechtschreibschwierigkeiten und -störung ausgebildet und begleitet. So werden nicht nur die Bildungschancen der einzelnen Schüler*innen erhöht, sondern auch die Schulen entlastet. Die Integration des Konzeptes in die praxisorientierte Hochschullehre sorgt zusätzlich für die Professionalisierung weiterer angehender Fachkräfte im Bereich des Lehramts und der (Pädagogischen) Psychologie.
Nicole Fritzler hat Psychologie an der Universität Bielefeld studiert und 2022 promoviert. Seit 2016 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Pädagogischen Psychologie der Universität Bielefeld.
Der VNN-Innovationspreis wird jedes Jahr ausgelobt. Gesucht werden pädagogische Konzepte und Projekte, die durch ihren innovativen Ansatz geeignet sind, Schüler*innen zu unterstützen und die Vorbilder für andere Bildungseinrichtungen sein können.
Rektorin Professorin Dr. Angelika Epple (58) ist von der Mitgliederversammlung der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft (JRF) in das Kuratorium berufen worden. Das Kuratorium berät die übrigen Organe der JRF in wissenschaftlichen und strategischen Fragen sowie im Hinblick auf das Evaluierungsverfahren. Dem Kuratorium gehören bis zu 18 Persönlichkeiten insbesondere aus Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik an. Sie werden für eine Amtszeit von fünf Jahren berufen.
Die Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft ist die Forschungsgemeinschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Neben 16 wissenschaftlichen Mitgliedern ist das Land NRW ebenfalls Mitglied, vertreten durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft.
Professor Dr. Moritz Kaßmann (52), Fakultät für Mathematik der Universität Bielefeld, wird ab dem 1. Januar 2025 Vize-Präsident der Deutschen Mathematiker-Vereinigung. Das entschied das Präsidium der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV) Anfang November. Kaßmann ist seit 2009 Professor für Mathematik an der Universität Bielefeld und Sprecher des 2016 eingerichteten Internationalen Graduiertenkollegs zwischen der Universität Bielefeld und der Seoul National University. Von 2017 bis 2021 war er Senatsvorsitzender der Universität.