Hochschulperle im Mai für die Universität


Autor*in: Universität Bielefeld


Um künftige inklusionsorientierte Lehrkräfte so realitätsnah wie möglich auf das Berufsleben vorzubereiten, wird an der Universität Bielefeld das Seminar „Multiprofessionelle Kooperation in inklusiven Ganztagsschulen“ angeboten. Hier können Studierende verschiedener Berufsgruppen die Zusammenarbeit im inklusiven Schulalltag erproben. Der Stifterverband vergibt für diesen Ansatz die „Hochschulperle des Monats Mai“ zum Thema „Lehrkräftebildung neu denken“.

Das hochschulübergreifende Kooperationsseminar im Rahmen des Programms BiProfessional der Universität Bielefeld soll den Studierenden ermöglichen, so realitätsnah wie möglich berufsgruppenübergreifende Teamarbeit im Bereich inklusive Ganztagsschule zu erleben. BiProfessional wird im Rahmen der gemeinsamen Qualitätsoffensive Lehrerbildung von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.

Alessa Schuldt, wissenschaftliche Projektmitarbeiterin: „Wir freuen uns alle sehr über die Auszeichnung des Stifterverbands, die eine großartige Form der Anerkennung darstellt. Allen Projektbeteiligten liegt das Thema ‚Multiprofessionelle Kooperation‘ sehr am Herzen, da wir sowohl aus Forschungskontexten als auch aus den verschiedensten schulischen Berufserfahrungen wissen, wie bedeutsam diese für das Gelingen von inklusiver und ganztägiger Bildung ist – auch wenn die Zusammenarbeit unterschiedlicher pädagogischer Berufsgruppen in der Praxis nicht immer ganz einfach ist.“

Alessa Schuldt, wissenschaftliche Projektmit-arbeiterin, und Manfred Palm, abgeordneter Lehrer im Hochschuldienst, haben das Seminar gemeinsam konzipiert.
Alessa Schuldt, wissenschaftliche Projektmitarbeiterin, und Manfred Palm, abgeordneter Lehrer im Hochschuldienst, haben das Seminar gemeinsam konzipiert.

Schülerinnen und Schüler mit und ohne Beeinträchtigungen sollen erfolgreich in den Schulalltag eingebunden werden. Das kann funktionieren, wenn Lehrkräfte aus verschiedenen Bereichen wie Sonder- oder Heilpädagogik, der Erziehungswissenschaft oder des Gesundheits- und Sozialwesens zusammenarbeiten und die Idee einer inklusiven und ganztägig angelegten Bildung teilen.

Um Lehramtsstudierende frühzeitig auf die berufsgruppenübergreifende Kooperation im Schulalltag vorzubereiten, ist die Universität Bielefeld im Wintersemester 2022/23 eine digitale Lehr- und Lernkooperation mit Lehrenden und Studierenden der Hochschule Nordhausen ein-gegangen. In Bielefeld lehren und lernen Dozierende und Studierende aus den Bereichen der Schul- und Sonderpädagogik sowie der Erziehungswissenschaft, im thüringischen Nordhausen des Gesundheits- und Sozialwesens und der Heilpädagogik. Durch das digitale Zusammen-kommen und die fallbasierte Projektarbeit erwerben die Studierenden nicht nur digitale und kollaborative Kompetenzen, sondern bekommen auch einen erhöhten Praxisbezug. Dadurch erfahren sie, wie wichtig eine inklusive und ganztägig ausgerichtete Bildung ist und entwickeln ein Verständnis für unterschiedliche professionelle Sichtweisen.

Seminarsituation
Durch das digitale Zusammenkommen und die fallbasierte Projektarbeit erfahren die Studierenden auch einen erhöhten Praxisbezug.

„Eine Sensibilisierung für Fragen der multiprofessionellen Kooperation und ein Bewusstsein für das Wissen und Können anderer pädagogischen Professionen halte ich bereits im Studium für zwingend erforderlich. Da können wir nicht allein auf die zweite Phase der Ausbildung setzen,“ sagt Professorin Dr. Birgit Lütje-Klose, Prorektorin für Studium und Lehre der Universität Bielefeld.

Bereits im Dezember 2022 war die Universität Bielefeld für ihre innovativen Lernräume für Medizinstudierende – sogenannte MediCarrels – mit der Hochschulperle des Monats Dezember vom Stifterverband ausgezeichnet worden.

Hochschulperlen sind innovative, beispielhafte Projekte, die an einer Hochschule realisiert werden. Jeden Monat stellt der Stifterverband eine Hochschulperle vor. Im Jahr 2023 sucht der Stifterverband nach Projekten, die zeigen, wie zukunftsfähige und attraktive Lehrkräftebildung aussehen kann. Einerseits besteht ein massiver Mangel an Lehrerinnen und Lehrern, andererseits werden künftige Lehrkräfte in der aktuellen Ausbildung nur unzureichend auf die Herausforderungen der Transformation vorbereitet. Der Stifterverband ist mit seinen 3.000 Mitgliedern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zentraler Impulsgeber zur Weiterentwicklung unseres Bildungs- und Wissenschaftssystems.

Weitere Informationen:
Das Kooperationsseminar „Multiprofessionelle Kooperation in inklusiven Ganztagsschulen“
an der Universität Bielefeld