Wann war ich das letzte Mal mutig? Wie kann ich Mut fassen? Und was bedeutet Mut eigentlich? Eine neue Ausstellung in der Wissenswerkstadt Bielefeld nähert sich diesen Fragen aus unterschiedlichen geisteswissenschaftlichen Blickwinkeln. Sie wurde von rund 50 Studierenden der Philosophie, Literaturwissenschaft, Kulturvermittlung und Medienwissenschaft der Universität Bielefeld entwickelt. Passend zum Thema wagten sie etwas Neues: eine eigene Ausstellung.
Geisteswissenschaften praktisch
„Das Projekt zeigt, wie Geisteswissenschaften lebendig und alltagsnah werden“, sagt Almut von Wedelstädt, eine der beiden Projektkoordinatoren an der Universität Bielefeld. „Statt rein textbasiert zu arbeiten, konnten die Studierenden ein sichtbares Produkt schaffen – und es einem breiten Publikum präsentieren.“
Mut-Spiele und Mitmach-Stationen
Die Exponate reichen von kulturellen Heldenerzählungen bis zu philosophischen Mutkonzepten. Eine Gruppe entwickelte ein Spiel zu Aristoteles Mut-Begriff, eine andere eine interaktive Website über mutige Persönlichkeiten. Studentin Jessica Maigatter: „Unsere Lernkurve war riesig – plötzlich ging es um HTML, Hosting, Datenschutz. Jetzt unser Ergebnis zu sehen, ist großartig.“

© Sarah Jonek
Neue Erfahrung für Besuchende
Begleitet wurde das Projekt vom Team der Wissenswerkstadt. „Gemeinsam mit den Lehrenden der Uni war es für ein Experiment – und die Zusammenarbeit hat funktioniert und viel Spaß gemacht“, sagt Gesa Fischer. „Die Studierenden haben mit großartigem Engagement und Kreativität gearbeitet – und dabei auch unsere sehr unterschiedlichen Zielgruppen mitgedacht.“
Interessierte – auch Familien mit Kindern – sind eingeladen, den eigenen Umgang mit Mut zu hinterfragen und ihn an einigen Stationen auch selbst zu erproben. Die Ausstellung ist vom 4. Juli bis 30. August geöffnet. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist Teil des Förderprogramms Community of Practice Public Humanities des Projekts BiLinked, gefördert mit Mitteln der Stiftung für Innovation in der Hochschullehre, und soll Geisteswissenschaftler:innen frühzeitig mit Praxisformaten vertraut machen.