Menschen mit kommunikativen Beeinträchtigungen stoßen im medizinischen Alltag immer wieder auf Barrieren in der Kommunikation. Das Forschungsprojekt „OptiKomm“ (Optimierte Kommunikation bei der medizinischen Versorgung von Menschen mit leichtgradigen kognitiven Beeinträchtigungen und/oder Sprach[entwicklungs]störungen) der Medizinischen Fakultät OWL setzt hier an: Ziel des Projekts ist es, die Verständigung zwischen medizinischem Fachpersonal und betroffenen Patient*innen nachhaltig zu verbessern.
„Wir wollen mit OptiKomm einen Beitrag dazu leisten, dass kommunikationsbeeinträchtigte Patient*innen besser verstanden und somit auch besser versorgt werden“, sagt Projektleiterin Professorin Dr. Claudia Hornberg, Dekanin der Medizinischen Fakultät OWL. Mit dem Start der neu entwickelten Online-Schulung erreicht das Projekt hierzu einen wichtigen Meilenstein: Das interaktive Angebot wurde speziell für Ärzt*innen, Pflegekräfte und weitere Gesundheitsberufe konzipiert. Es sensibilisiert für die besonderen Kommunikationsbedarfe, unter anderem von Menschen mit kognitiven und sprachlichen Beeinträchtigungen. Das Angebot umfasst 10 Unterrichtseinheiten, ist zeitlich flexibel durchführbar und wurde von der Ärztekammer Westfalen-Lippe mit 10 Fortbildungspunkten zertifiziert.

© Peter Himsel
Praxisnahe Inhalte auf Grundlage von Fachwissen und Erfahrung
„Die Schulung lebt von der Kombination aus fachlichem Wissen und persönlichen Erfahrungsberichten“, sagt Rebecca Lätzsch, Koordinatorin des Projekts. „Genau das macht sie so praxisnah“. Kommunikationsbeeinträchtigte Menschen waren direkt an der Entwicklung der Schulung beteiligt. Ein zentrales Merkmal sind daher authentische Erfahrungsberichte und Fallbeispiele in Videoform, die reale Perspektiven sichtbar machen und das medizinische Personal sensibilisieren.
Inhaltlich behandelt die Schulung Themen wie konkrete Kommunikationsstrategien, die Rolle von Begleitpersonen, die Anwendung Einfacher Sprache und Unterstützter Kommunikation. Die Test- und Evaluationsphase der Schulung läuft von Mai bis Mitte August 2025. Das bisherige erste Feedback der Teilnehmenden, dass von den Projektmitarbeiterinnen Kristian Ottersbach und Larissa Kühnel ausgewertet wurde, zeichnet ein positives Bild und bestätigt den Aufbau der Schulung.