Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre fördert bundesweit 204 Projekte für innovative Lehre. Diese Projekte sind aus den Anträgen zur Ausschreibung „Freiraum 2022“ ausgewählt worden. Die Universität Bielefeld ist mit zwei Einzelprojekten und einem Verbundprojekt unter den Geförderten.
„Ich freue mich sehr über die Förderung der drei innovativen Lehr-Projekte. Sie ermöglicht es den Lehrenden neue Ideen zu entwickeln und zu erproben und bringt neue Impulse in die Lehre“, sagt Professorin Dr. Birgit Lütje Klose, Prorektorin für Studium und Lehre an der Universität Bielefeld. „Die Weiterentwicklung von (digitalen) Lehrformaten unter Einbeziehung der Studierenden birgt große Potentiale – ich bin mir sicher, dass hier ein zukunftsfähiger Freiraum entsteht“.
Literaturgeschichte(n) erarbeiten
Für 24 Monate wird das Verbundprojekt „Literaturgeschichte(n) erarbeiten – Gemeinsam im Digitalen“ von Dr. Matthias Buschmeier, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft gefördert. Verbundpartner sind Professor Dr. Norbert Otto Eke (Universität Paderborn), Professorin Dr. Anne-Rose Meyer (Universität Wuppertal). Die Projektleitung liegt bei der Universität Bielefeld.
Ziel des Projektes ist es, für vier literaturgeschichtliche Zeiträume vom Mittelalter bis zur Gegenwart je eine Lerneinheit im Umfang eines Seminars zu konzipieren und in eine digitale Lernumgebung zu transformieren, in der Studierende gemeinschaftlich arbeiten.
In Arbeitsgruppen bearbeiten die Studierenden je eine Lerneinheit aus den vier Zeitsegmenten. Diese Lerneinheiten werden von Kolleg*innen und Projektmitarbeiter*innen mit kontinuierlicher studentischer Partizipation erstellt. Um die lektüreintensiven Lerneinheiten fachgerecht anzuleiten, werden die Materialien mit kurzen Lernvideos und Quizzen angereichert. Darüber hinaus nehmen Lehrende der beteiligten Hochschulen nehmen in kurzen Videostatements Stellung zu besonderen Problemfeldern des historischen Materials, diskutieren in einem Podiumsgespräch ein relevantes Forschungsproblem und erklären in Podcasts größere literaturgeschichtliche Zusammenhänge.
Qualitative Forschungsmethoden digital
In der Fakultät für Erziehungswissenschaft, Arbeitsgruppe Forschungsmethoden, wird das Projekt „Qualitative Forschungsmethoden digital. Entwicklung und Erprobung von digitalen Selbstlerneinheiten zum erziehungs- und bildungswissenschaftlichen Methodenlernen (QuaDi)“ von Dr. Pia Gausling, Juniorprofessorin Dr. Christine Demmer und Marc Bienefeld M.A. gefördert. Ziel des Projektes ist es, sowohl die qualitative Methodenausbildung als auch das bislang überwiegend analoge Format des Forschenden Lernens in den erziehungs- und bildungswissenschaftlichen Studiengängen durch Online-Selbstlerneinheiten digital anzureichern. Auf diese Weise trägt das innovative Vorhaben dazu bei, das selbstgesteuerte Lernen der Studierenden zu fördern und studentische Forschungsprojekte digital zu unterstützen.
Demokratietheorie
Als drittes Innovationsprojekt wird das politikwissenschaftliche Projekt „Demokratie zwischen wissenschaftlicher Theorie und experimenteller Praxis“ von Professor Dr. Oliver Flügel-Martinsen und Demokrat Ramadani, Fakultät für Soziologie – Arbeitsbereich 4 – Politik und Gesellschaft, für zwölf Monate gefördert.
Demokratietheorien fungieren als Kompass: Was ist Demokratie? Wodurch wird sie gefährdet? Wie kann sie verbessert werden? Dieses Projekt soll Studierenden den Freiraum geben, sich mit Demokratietheorien so zu beschäftigen, dass sie ihre Demokratiekompetenzen stärken. Ziel des Projektes ist, dass Lehrende gemeinsam mit Studierenden ein Seminarkonzept ausarbeiten, dieses erproben und evaluieren, um daraus eine Verstetigung des Ansatzes in der Fakultät für Soziologie zu initiieren.
Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre fördert insgesamt 204 Projekte für innovative Lehre. Diese Projekte sind aus den Anträgen zur Ausschreibung „Freiraum 2022“ ausgewählt worden. Das gesamte Fördervolumen für die ausgewählten Projekte beträgt rund 46 Millionen Euro. Ausgewählt hat die Projekte der Ausschuss zur Projektauswahl in einem wettbewerblichen, wissenschaftsgeleiteten Verfahren. Der Ausschuss besteht aus Expert*innen aus Hochschulen (inklusive Studierenden) und Wissenschaft sowie Vertreter*innen der Länder und des Bundes. Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre wurde gegründet, um dauerhaft Qualität und Innovationen in Studium und Lehre zu fördern.