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ViSiB: Engagierte internationale Studierende geehrt


Text: Hochschule Bielefeld

Beim diesjährigen Sommerfest des Vereins zur Förderung internationaler Studierender in Bielefeld (ViSiB) wurden zwei internationale Studierende der Universität Bielefeld und der Hochschule Bielefeld für ihr soziales Engagement ausgezeichnet. Ein Vortrag des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) zum Thema „Chancen und Herausforderungen in der internationalen Alumniarbeit“ komplettierte das Programm.

Der Verein zur Förderung internationaler Studierender in Bielefeld (ViSiB) setzt sich seit seiner Gründung 1985 für internationale Studierende ein. Dort bekommen sie finanzielle Hilfe in Notlagen und erhalten Unterstützung beim Einleben in Bielefeld. Beim diesjährigen Sommerfest des ViSiB wurden darüber hinaus internationale Studierende der Universität Bielefeld und der Hochschule Bielefeld (HSBI) für ihr soziales Engagement geehrt. Die Preisträger*innen haben maßgeblich zur interkulturellen Verständigung an der Universität und der HSBI beigetragen. 

Die Preisverleihung im Hörsaal 15 und vor dem Audimax der Universität wurde zum dritten Mal im Rahmen des ViSiB-Sommerfestes abgehalten. Unter den mehr als 60 Gästen waren neben Mitgliedern des Vereins und den Preisträgern auch Beschäftigte und (internationale) Studierende beider Hochschulen. Das Programm für Vereinsmitglieder begann schon vor dem offiziellen Start des Sommerfestes mit der Mitglieder- und Vorstandsversammlung sowie einer Führung durch den Neubau der Universität.

Andrés Sastoque González – Preisträger der Universität

Der diesjährige ViSiB-Preisträger der Universität Bielefeld, Andrés Sastoque González, kam für seinen Master im Studiengang „World Studies: Orders, Politics, Cultures“ Ende 2023 aus Kolumbiens Hauptstadt Bogotá nach Bielefeld. Obwohl er für seine Vorlesungen und Seminare nur englische Sprachkenntnisse benötigt, lernt Sastoque González intensiv Deutsch an der Universität. Aktuell steht er kurz vor seinem Abschluss und plant für seine bevorstehende Masterarbeit einen Forschungsaufenthalt in seiner Heimat.

 

Preisträger der Universität Bielefeld ist Andrés Sastoque González (l.). Michael W. Böllhoff beglückwünscht ihn.
Preisträger der Universität Bielefeld ist Andrés Sastoque González (l.). Michael W. Böllhoff beglückwünscht ihn.

Sastoque González war 2019 Mitbegründer der Nichtregierungsorganisation „National Debating Association of Colombia“ (ANDE) und ist bis heute Direktoriumsmitglied. Ziel der Organisation ist es, kritisches Denken an Schulen und Universitäten in Kolumbien durch kostenlose und spendenfinanzierte Workshops und Veranstaltungen zu fördern. 

Darüber hinaus engagiert sich Andrés Sastoque González auch für seinen Studiengang: Anfang des Jahres unterstützte er eine Social-Media-Informationskampagne der Universität Bielefeld zur weltweiten Bewerbung seines Studiengangs. Für das anstehende Zukunftsfestival „Denken.Fühlen.Handeln“ der Fakultät für Erziehungswissenschaft plant er außerdem gemeinsam mit Kommiliton*innen eine Filmvorführung mit anschließender Diskussionsrunde des Films „Io Capitano“, der die Realität der Migration vom afrikanischen Kontinent nach Europa beleuchtet. 

Dr. Marie Lemser, Koordinatorin der internationalen Studienangebote aus der Abteilung Geschichtswissenschaft  der Universität Bielefeld, lobt den Preisträger. „Andrés Sastoque González leistet einen wichtigen Beitrag zum universitären Leben, da er sich nicht nur um seine eigene akademische Zukunft kümmert, sondern auch das Leben anderer besser machen möchte. Sein Engagement steigert die Sichtbarkeit der internationalen Studierendenschaft in Bielefeld.“ 

Mohamed Tarek Dawalibi – Preisträger der HSBI

Mohamed Tarek Dawalibi, Preisträger der HSBI, flüchtete 2015 mit seinem Bruder aus Syrien nach Sassenberg im Kreis Warendorf. Er hat nicht nur schnell die deutsche Sprache erlernt, sondern sich darüber hinaus auch als Sprachmittler für Arabisch-Deutsch weitergebildet. Seine Fähigkeiten stellte er in den folgenden zwei Jahren dem Caritasverband im Kreisdekanat Warendorf ehrenamtlich zur Verfügung. 

Nach dem Erwerb der Fachhochschulreife entschied sich Mohamed Tarek Dawalibi Ende 2021 für den Bachelor-Studiengang „Informatik“ am Campus Minden der HSBI. Hier engagierte er sich unentgeltlich als Nachhilfelehrer für Erstsemesterstudierende im Studienfach Informatik. „Bei den Studierenden kam seine ruhige und höfliche Art sowie die Vermittlung seines umfangreichen Fachwissens ausgezeichnet an“, schreibt Professorin Dr. Kerstin Müller, Professorin für Computergrafik und Mathematik am Campus Minden, in ihrem Gutachten über Dawalibi. Unterstützt wurde die Professorin bei Dawalibis Nominierung von Birgit Christina George und Professor Dr. Christoph Thiel, ebenfalls vom Campus Minden.

Dawalibi entwickelt in einem internationalen Team ehrenamtlich die App „Sharek-it: gemeinsam für ein besseres Syrien“, die es der syrischen Bevölkerung ermöglichen soll, Probleme in Bereichen wie Sicherheit oder Schäden an der Infrastruktur via Smartphone direkt zu melden. Diese Meldungen werden gesammelt, ausgewertet und an entsprechende Behörden und Hilfsorganisationen zur Bearbeitung weitergeleitet. So will Dawalibi von Minden aus den Wiederaufbau Syriens unterstützen und eine gemeinsame Plattform zum Austausch und Problemlösen für die syrische Bevölkerung schaffen. Professor Dr. Kerstin Müller: „Tarek ist ein so toller, engagierter und voll integrierter Student. Wir hätten gerne mehr Tareks bei uns.“ 

Die mit 750 Euro dotierten Preise wurden von Michael W. Böllhoff, geschäftsführender Gesellschafter der Böllhoff Gruppe und Vorsitzender von ViSiB, sowie Hannah Möhring vom International Office der HSBI überreicht: „Wir finden es besonders wichtig, neben den außergewöhnlichen Noten auch das persönliche Engagement der Preiträgerinnen und Preisträger zu ehren und ihre Umsicht sowie Einbringung in die Gemeinschaft durch die Verleihung des ViSiB-Preises im Namen aller Vereinsmitglieder zu würdigen“, so Böllhoff.

Die beiden Preisträger vorne in der Mitte (links Mohamed Tarek Dawalibi und rechts Andrés Sastoque González) mit den Laudatorinnen, Prof'in Dr. Michalea Vogt von der Universität, Prof. Dr. Ulrich Schäfermeier von der HSBI und Helga Fels vom Studierendenwerk,  Michael W. Böllhoff, geschäftsführender Gesellschafter der Böllhoff Gruppe und Vorsitzender von ViSiB.
Die beiden Preisträger vorne in der Mitte (links Mohamed Tarek Dawalibi und rechts Andrés Sastoque González) mit den Laudatorinnen, Prof’in Dr. Michalea Vogt von der Universität, Prof. Dr. Ulrich Schäfermeier von der HSBI und Helga Fels vom Studierendenwerk, Michael W. Böllhoff, geschäftsführender Gesellschafter der Böllhoff Gruppe und Vorsitzender von ViSiB.

Best Practices vom DAAD: Chancen und Herausforderungen in der internationalen Alumniarbeit

Andrés Sastoque González und Mohamed Tarek Dawalibi und zwei der rund 3.000 internationalen Studierenden aus aller Welt an der der Universität Bielefeld und der HSBI. Wie sie und ihr Potential in der Region gehalten werden können, beleuchtete Hauke Nehrhoff aus dem Referat für Alumniarbeit des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) aus Bonn beim Vortrag zum Thema „Global vernetzt – Chancen und Herausforderungen in der internationalen Alumniarbeit“. 

Hauke Nehrhoff ging auf die Ziele und Werte der DAAD-Alumniarbeit ein und gab mit einigen Zahlen, Daten und Fakten einen Einblick in die erfolgreiche Alumni-Bilanz des DAAD: So organisieren er und seine Kolleg*innen für die insgesamt mehr als 450.000 DAAD-Alumni bis zu 200 Veranstaltungen pro Jahr. Dabei arbeiten sie mit rund 140 Alumnivereinen weltweit zusammen, davon sind fast 40 alleine in Deutschland. Dem DAAD ist der Kontakt zu seinen Alumni ein wichtiges Anliegen, weshalb er Veranstaltungen in Deutschland und im Ausland finanziert sowie die Alumniarbeit deutscher Hochschulen fördert. Nehrhoff: „Das Ziel unserer Alumniarbeit ist die Erhaltung der Verbundenheit mit Deutschland, diese auszubauen und zu nutzen, um auch im Ausland Botschafter*innen für Deutschland zu haben. So haben unsere Stipendien eine nachhaltige Wirkung.“ 

Weitere Informationen zum ViSiB-Verein

Um auch weiterhin internationale Studierende unterstützen zu können, ist der ViSiB auf Unterstützung angewiesen: Der Verein freut sich über neue engagierte Mitglieder aus Unternehmen und Hochschulen sowie anderen Interessierten, die aktiv zur Vielfalt und kulturellen Verständigung in Bielefeld beitragen wollen. Kontakt: visib@uni-bielefeld.de