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Bildungsgerechtigkeit: Siebter Durchgang von Förderprogramm


Autor*in: Universität Bielefeld

Alle Kinder mitnehmen – daran arbeiten das Bildungsbüro der Stadt Bielefeld, die Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld und Tabula, der Verein für Bildungsgerechtigkeit, gemeinsam mit unterschiedlichen Bielefelder Schulen bereits seit 2011. Jetzt starten die Partner pünktlich zum Beginn des neuen Schuljahrs den siebenten Durchgang ihres Förderprogramms. 15 Schulen beteiligen sich diesmal am Bildungsnetzwerk.

Dabei sind im neuen Schuljahr Grund- und Förderschulen, aber auch Gesamt-, Real- und Sekundarschulen. Sie alle haben – gemeinsam mit den übrigen Netzwerkpartnern – ein Ziel: Bildungsgerechtigkeit. „Die Kinder und Jugendlichen in Bielefeld wachsen in sehr unterschiedlichen Lebenssituationen auf. Das führt zu massiver Bildungsungerechtigkeit“, so Kapriel Meser, Leiter des Bildungsbüros und der Schulsozialarbeit im Amt für Schule. „Wir Partner möchten erreichen, dass auch Schüler*innen aus schwierigen Verhältnissen sich und ihre Potentiale bestmöglich entwickeln können.“

Portraitfoto von Birgit Lütje-Klose
Prof’in Dr. Birgit Lütje-Klose vertritt die Fakultät für Erziehungswissenschaft in dem Projekt „Alle Kinder mitnehmen“.

Programm fördert schulisch und außerschulisch

Die Schüler*innen der 15 Kooperationsschulen, die von ihren Lehrkräften für eine Teilnahme an den Angeboten des Netzwerkes „Alle Kinder mitnehmen“ vorgeschlagen werden, erfahren – wie in den vorherigen Durchgängen auch – im gerade begonnenen Schuljahr Unterstützung im schulischen, aber auch außerschulischen Umfeld. So gehört zum Programm eine individuelle Lernbegleitung für einzelne Kinder und Jugendliche sowohl im Unterricht als auch in außerschulischen Lernangeboten am Nachmittag.

Zurzeit gibt es unter anderem fünf Nachmittagsgruppen und zwei Medien-AGs. Hinzu kommen in den Oster-, Sommer- und Herbstferien Ferienschulen, in denen die Mädchen und Jungen wertvolle Bildungserfahrungen sammeln, die ihre Elternhäuser ihnen so oft nicht bieten können. Erlebnisorientierte Kurse von Sport über Technik und Kultur bis hin zu Nachhaltigkeitsthemen bieten den Teilnehmenden – mehr als 300 pro Jahr – vielfältige kulturelle und gesellschaftliche Erfahrungen. Um dieses Angebot zu ermöglichen, hat die Stadt seit vielen Jahren eine Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung für die Ferienschulen mit Tabula abgeschlossen.

Studierende fördern und lernen gleichzeitig

Für das Ziel Bildungsgerechtigkeit setzen sich viele Menschen ein. Allein bei Tabula sind es weit über 60 Ehrenamtliche. Hinzu kommen zahlreiche Studierende der Universität Bielefeld. „Diese Arbeit lohnt sich“, ist Gerlinde Timmermann, die Vorsitzende von Tabula, überzeugt. „Wir sehen viele erfolgreiche Bildungskarrieren. Miterleben zu dürfen, wie ein Flüchtlingsmädchen ohne Sprachkenntnisse und ohne akademisches Elternhaus den Weg in unsere Gesellschaft und sogar ins Studium findet, zeigt, wie sinnvoll unser Ansatz ist.“

Laut Professorin Birgit Lütje-Klose, die die Fakultät für Erziehungswissenschaft in dem Projekt vertritt, profitieren nicht nur die Schüler*innen von „Alle Kinder mitnehmen“: „Auch die Studierenden haben sehr viel von der Teilnahme. Sie gewinnen wertvolle pädagogische Praxiserfahrungen durch ihre Mitarbeit sowohl in den schulischen wie den Ferienangeboten.“ Grund genug für die Universität, auch in den nächsten beiden Semestern ein Seminar anzubieten, das das Projekt begleitet.