Der Podcast „Autonomie & Algorithmen: Freiheit im Zeitalter von KI“ startet als Projekt des Wissenschaftsjahres 2024. Ziel ist es, Hörende zu befähigen, den Einsatz künstlicher Intelligenz selbstbestimmt mitzugestalten. Hinter dem Podcast stehen Prof. Dr. Benjamin Paaßen von der Universität Bielefeld und Dr. Christiane Attig von der Universität zu Lübeck. Das Wissenschaftsjahr 2024 steht unter dem Schlagwort „Freiheit“ und ist eine Initiative vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und Wissenschaft im Dialog.
Intelligente Systeme sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie unterstützen beim Schreiben, empfehlen Inhalte in sozialen Medien und assistieren bei medizinischen Diagnosen. Egal ob risikoarm oder risikoreich: Für einen selbstbestimmten Umgang mit Künstlicher Intelligenz ist es nötig, zu verstehen, wie diese Systeme funktionieren und wo ihre Grenzen liegen.
© Foto li.: Bettina Engel-Albustin, Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und Künste, Foto re.: Joran Kieschke
Erste Folge zu KI in der Bildung
Die Auftaktfolge des Podcasts widmet sich dem Einsatz von KI im Bildungssystem. „Der Einsatz von KI-Systemen in der Bildung betrifft alle: Schüler*innen, Studierende, Lehrkräfte und Bildungsinstitutionen“, sagt Benjamin Paaßen, Juniorprof. für Wissensrepräsentation und Maschinelles Lernen. „Intelligente tutorielle Systeme können Lerninhalte personalisieren und Lehrkräfte bei der Erstellung von Materialien entlasten. Institutionen können durch Learning Analytics Lücken im Curriculum erkennen.“ Ingenieurpsychologin und Projektleiterin Christiane Attig ergänzt: „KI-Systeme werden nicht verschwinden, daher müssen sich Individuen und Institutionen mit der Transformation auseinandersetzen, um die Potenziale der KI zu nutzen.“
Expert*innen geben Einblicke in die Forschung
In jeder Folge kommen renommierte Expert*innen aus der KI-Forschung zu Wort. In der ersten Folge sind Professor Dr. Niels Pinkwart, Stefanie Kaste und Timm Lutter zu Gast. Niels Pinkwart forscht an der Humboldt-Universität zu Berlin und leitet das Educational Technology Lab am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Berlin. Stefanie Kaste ist stellvertretende Geschäftsführerin der Initiative D21, einem bundesweiten gemeinnützigen Netzwerk für die Digitale Gesellschaft. Timm Lutter leitet die Arbeitsgruppe Digitale Bildung und ist Präsidiumsmitglied der Initiative D21.
Podcast als Wegweiser für informierte Entscheidungen zu KI
„Mich haben die Gespräche sehr optimistisch gestimmt”, so Attig. „Oft ist der öffentliche Diskurs von den Standpunkten großer Tech-Konzerne und dystopischen Szenarien bestimmt. Wir hoffen, mit unserem Podcast ein Angebot zu schaffen, um sich über verschiedenste KI-Systeme differenziert zu informieren und zu verstehen, woran im deutschsprachigen Raum in ganz verschiedenen Disziplinen geforscht wird.”
Benjamin Paaßen stellt fest: „KI-Systeme können die menschliche Autonomie befördern oder bedrohen – je nachdem, wie sie gestaltet und eingesetzt werden. Daher wollen wir im Wissenschaftsjahr 2024 dazu beitragen, dass Menschen über KI-Systeme in ihrem Umfeld informiert mitbestimmen können.“
Neue Podcast-Episoden erscheinen jeden Monat. In diesem Monat gibt es eine Ausnahme und es werden zwei Episoden veröffentlicht: Anlässlich der Europawahl haben Christiane Attig und Benjamin Paaßen eine Sonderfolge aufgenommen. Darin sprechen sie über generative KI im Superwahljahr. Die nächste Folge erscheint voraussichtlich am 28. Juni.
Auf den Seiten zum Wissenschaftsjahr wird der Podcast in einem Kurzbeitrag und in einem Steckbrief vorgestellt.
Bei dem Podcast „Autonomie & Algorithmen“ handelt es sich um eines von zwei Bielefelder Projekten, die im Wissenschaftsjahr 2024 – Freiheit – gefördert werden. Das Verbundprojekt „WiFrei“ soll Bürger*innen die Bedeutung von Wissenschaftsfreiheit unter anderem mit einer Ausstellung und Dialog-Veranstaltungen nahebringen. Für das Projekt kooperieren die Konfliktakademie „ConflictA“ der Universität Bielefeld und das Historische Museum Bielefeld.