Vom 22. bis 26. April präsentieren sich die Universität Bielefeld und die Hochschule Bielefeld (HSBI) zusammen auf der Hannover Messe auf dem Gemeinschaftsstand des Spitzenclusters it’s OWL, der OWL GmbH und OWL Maschinenbau in Halle 7 auf Stand D27. Die ausgestellten Forschungsprojekte aus dem Bereich Künstliche Intelligenz (KI) und digitale Technologie demonstrieren die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Forschung und Wirtschaft.
„Unsere ausgewählten Projekte zeigen eindrücklich: Der Campus Bielefeld hat in Sachen for-schungsorientierter Transfer unheimlich viel zu bieten und ermöglicht die Aktivierung von Innova-tionspotenzialen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Forschung,“ erläutert Professor Dr. Reinhold Decker von der Universität Bielefeld, Rektoratsbeauftragter für Kooperationen mit der Wirtschaft, BRIC und Forschungstransfer. Sein Pendant, Professor Dr. Uwe Rössler, Direktor HSBI Transfer der Hochschule Bielefeld, ergänzt: „Natürlich ist Transfer keine neue Aufgabe für uns Hochschulen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Transformationen – im Plural – und dem damit verbundenen Innovationsdruck steigt aber auch die Erwartungshaltung. Daher setzen wir am Campus Bielefeld stark auf die kollaborative Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissen-schaft – und richten dafür systematisch unsere Angebote und Strukturen aus.“
Dass dieser Ansatz funktioniert, präsentieren die beiden Hochschulen auf der Hannover Messe anhand von drei Projekten, die für mehr Nachhaltigkeit in der Bau- und Automobilbranche sorgen und den Mehrwert von KI für Unternehmen einfacher nutzbar machen.
KI macht Prozessplanung in der Baustoffindustrie nachhaltig
Um die Planung in der Geobaustoffindustrie nachhaltiger zu gestalten, hat die HSBI gemeinsam mit der Naue GmbH & Co. KG KI-basierte Planungsprozesse entwickelt, die von Anfang an auf ressourcenschonende Lösungen setzen. Das Ergebnis: Eine firmeninterne Webplattform namens Naue Wiki.
In Zukunft soll sie die CO₂-Bilanz verschiedener Planungsvarianten eines Bauvorhabens berechnen und die nachhaltigste Lösung generieren. Kosten und Materialien können dadurch massiv eingespart werden. Auf der Hannover Messe stellt das Forschungsteam seine Webplattform vor, die von den Besucher*innen vor Ort mit eigenen Fragen ausprobiert werden kann.
© Universität Bielefeld
Zirkuläre Rückführung von Bauteilen in der Automobilindustrie
Um bereits benutzte Bauteile wiederzuverwenden, müssen geschulte Mitarbeitende diese aufwendig und oftmals per Hand prüfen. Das ist kosten- und zeitintensiv. Gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Forschung hat das Institute for Data Science Solutions (IDaS) der HSBI erfolgreich einen Anwendungsfall entwickelt, der diesen manuellen Prozess ablösen kann: Durch den Einsatz von Machine Learning (ML) werden aufwendige visuelle Prüfaufgaben bei gebrauchten Bauteilen, zum Beispiel von LKW-Kupplungen, automatisiert durchgeführt. Der auf der Messe ausgestellte Demonstrator ermöglicht es Besucher*innen, gebrauchte Bauteile in die Prüfanlage einzubringen und den automatisierten Prüfprozess sowie die Sortierung zu beobachten.
Maschinendaten automatisiert erheben
Damit maschinelle Lernverfahren Prognosen und Empfehlungen abgeben können, brauchen sie vor allem eines: Daten. Diese zu erheben, aufzubereiten und zu nutzen, wird für Unternehmen immer wichtiger, sind aber mit personellem und finanziellem Aufwand verbunden. Hier setzt das Verbundprojekt I4.0AutoServ unter Beteiligung der Universität Bielefeld an. Durch ein „digitales Ökosystem“ sollen in Zukunft alle notwendigen Schritte zur Erhebung und Nutzung von Maschinendaten automatisch zusammengeführt werden und als skalierbares Gesamtpaket anwendbar sein. Demonstriert wird das Industrie 4.0 Ökosystem auf der Messe anhand des Mini-Roboters AMiRo. Ein simulierter Defekt am Rad wird durch das automatische Erheben und Aufbereiten der Daten automatisch erkannt, woraufhin der als defekt erkannte AMiRo in die Wartung fährt.
Entwicklung in Richtung Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft
Drei weitere Projekte von HSBI und Universität Bielefeld präsentieren sich unter anderem auf der gesonderten Nachhaltigkeitsfläche des OWL Gemeinschaftsstandes: Das Transferprojekt InCamS@BI – der Innovation Campus for Sustainable Solutions – entwickelt Ideen für eine Circular Economy von Kunststoffen und bringt konkrete Einzelprojekte mit Unternehmen auf den Weg. Das Projekt CirQuality OWL Plus bringt Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zusammen, um die Transformation in Richtung Klimaneutralität und Circular Economy voranzubringen. Premiere feiert auch das Projekt WIN4OWL, das gemeinsam mit der Bielefeld Research and Innovation Campus GmbH eingeworben wurde. Ziel ist die Zusammenarbeit von Forschung am Campus Bielefeld mit der regionalen Wirtschaft zu fördern.
© ThinkTank OWL
Neue Start-up Lounge mit Pitch-Präsentationen
Auch die Gründerszene aus OWL ist auf der Hannover Messe wieder präsent – in diesem Jahr unter dem gemeinsamen Dach des „StartUp Campus OWL“. An allen Messetagen sind unterschiedliche Gründerteams vor Ort, um Ihre Innovationen zu präsentieren. Neu ist, dass es täglich auch Pitches der Teams geben wird, bei denen sie den Besucher*innen ihre Ideen und Angebote präsentieren.
Kostenlose Tickets für die Hannover Messe
Für interessierte Besucher*innen stellt der ThinkTank OWL kostenlose Messetickets zur Verfügung. Die Registrierung hierfür erfolgt direkt über die Event-Seite unter:
thinktank-owl.de/events.