Wer kann ein komplexes wissenschaftliches Thema am besten erklären – und das in gerade einmal drei Minuten? Darum geht es beim „FameLab“ – einem weltweit ausgetragenen Wettbewerb für Wissenschaftskommunikation. Die Chancen stehen in der deutschen Ausgabe dieses Jahr nicht schlecht, dass Bielefeld als Austragungsort des großen Finales einen Anwärter auf den Titel stellt. Gleich drei Bielefelder Nachwuchsforschende sicherten sich im Vorentscheid ein Ticket für das Deutschlandfinale am 12. Juni 2024, das die Wissenswerkstadt Bielefeld in der Rudolf-Oetker-Halle organisiert.
Die drei Bielefelder Finalisten
Der Informatikstudent Jonas Vaquet von der Universität Bielefeld gewann den regionalen Vorentscheid in Bielefeld (11.04.2024) . Bei seinem Vortrag „ChatGPT – Wie funktioniert das eigentlich?“ spannte er auf witzige Weise die 330 Zuschauenden im TOR6 Theaterhaus mit ein, die Funktionsweise – und die Schwächen – der sogenannten künstlichen Intelligenz zu demonstrieren.
© Wissenswerkstadt/Sarah Jonek
Den zweiten Platz sowie den Publikumspreis holte sich der Psychologe Julian Neugebauer, der als Doktorand am Osthushenrich-Zentrum für Hochbegabungsforschung an der Universität Bielefeld forscht und an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Evangelischen Klinikum Bethel arbeitet. In seinem Vortrag „VerSTIMMT? Sag mir Deinen Namen und ich weiß, wie es Dir geht!“ erklärte er, wie sich die psychische Stimmung auf die Muskulatur und damit auch auf die Stimme niederschlägt.
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Da der Vorentscheid in Dresden ausfallen musste, konnte aus der Vorrunde in Bielefeld ausnahmsweise drei anstelle von zwei Kandidaten ins Finale entsendet werden. Das dritte Ticket in Bielefeld holte sich Amartya Kaviraj, der in Bielefeld lebt und Sozialwissenschaften an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe studiert. Er erklärte das Konzept des „Influential Listening“ – dem bewusst gesteuerten Zuhören bei einem Gegenüber.
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Hintergrund
Teilnehmen bei „FameLab Germany“ können Studierende im Master-Studium, Promovierende und junge Forschende ab 21 Jahren. Ob Medizin, Informatik, Soziale Arbeit oder Politikwissenschaft: Es herrscht freie Themenwahl aus Naturwissenschaften und Sozialwissenschaften. An kreativen Hilfsmitteln ist auf der Bühne alles erlaubt, was die Vortragenden selbst auf die Bühne tragen können. Nur Power-Point ist verboten.
Die Wissenswerkstadt Bielefeld ist nationaler Partner von „FameLab” und richtet nach einem der regionalen Vorentscheide auch das Deutschland-Finale am 12. Juni 2024 aus. Es geht übrigens in Bielefeld um nichts Geringeres als die Titelverteidigung der FameLab-Weltmeisterschaft. Denn 2023 holte sich die Siegerin des Deutschlandfinales, Aysel Ahadova aus Heidelberg, später im Weltfinale die internationale Krone. Es war der erste deutsche Titel in diesem Wettbewerb, den das britische Cheltenham Science Festival weltweit initiiert und den die Wissenswerkstadt Bielefeld für Deutschland organisiert. Vielen Teilnehmenden verschafft „FameLab Germany“ den Startschuss in eine berufliche Karriere im Bereich Wissenschaftskommunikation.