In der zweiten Jahreshälfte 2023 hat die Wissenswerkstadt Bielefeld im Rahmen des bundesweiten Wissenschaftsjahrs „Unser Universum“ mit mehreren Projekten wissenschaftsinteressierte Besucher*innen begeistert. Wichtig war dabei die Kooperation mit Forschenden der Universität: Wissenschaftler*innen aus den Fakultäten für Physik und Biologie konzipierten gemeinsam mit der Wissenswerkstadt in „CosmoFit“ Workshops und ein Escape Game zum Thema Weltraumforschung – zum Mitmachen, Ausprobieren und Rätseln für Bürger*innen jeden Alters. Ein Interview mit drei der am Projekt beteiligten Bielefelder Forschenden Dr. Petra Lutter, Dr. Matthias Schmidt-Rubart und Professor Dr. Dominik Schwarz zu den Erfahrungen.
Wissenschaftliche Fragestellungen alltagsbezogen und leicht verständlich für Interessierte jeden Alters aufbereiten. Das war die Herausforderung, die die Bielefelder Forscher*innen gemeinsam mit der Wissenswerkstadt Bielefeld angegangen sind. Dazu zählte unter anderem ein Einstieg in die Weltraumforschung für alle Altersgruppen.
Innerhalb der angebotenen Formate konnten Besucher*innen spannenden Fragen rund ums Weltall nachgehen: Was ist ein schwarzes Loch, warum kann ihm nicht einmal das Licht entkommen und wie können wir es trotzdem sehen? Warum ist es nachts eigentlich dunkel? Was ist Radioastronomie und wie kann man mit ihr Galaxien untersuchen? Wie findet man Mikrometeoriten und was können wir von ihnen lernen? Drei der beteiligten Forschenden, Dr. Petra Lutter von der Fakultät für Biologie sowie Dr. Matthias Schmidt-Rubart und Professor Dr. Dominik Schwarz aus der Fakultät für Physik geben einen Einblick, wie sie die Zusammenarbeit und die Resonanz erfahren haben.
Wie zufrieden sind Sie mit dem Resultat?
Dr. Matthias Schmidt-Rubart:
Sehr zufrieden, vor allem mit dem Escape Room. Ich war wirklich beeindruckt, über das immersive Erlebnis und finde, der Raum ist wirklich gut gelungen. Gut besucht war er ja sowieso.
Dr. Petra Lutter:
Ich bin ebenfalls sehr zufrieden, da wir durchgehend positive Resonanz aus der Bevölkerung erfahren haben. Vor allem die Workshops auf dem Jahnplatz, bei denen Besucher*innen mit Mikroskopen Weltraumstaub in Bezug auf etwaige Mikrometeoriten untersuchen konnten, hat so eine große Personenanzahl – aller Generationen – angezogen, dass wir schlicht überwältigt waren. Wir haben in den Gesprächen gelernt, dass die Bürger*innen durchaus wissenschaftsinteressiert sind. Das gibt uns ein gutes Gefühl und spornt dazu an, uns weiter der Grundlagenforschung zu widmen. Dazu kommt, dass die Teilnehmer*innen des Astrobiologieseminars über die „CosmoLabs“ quasi nahtlos an die Wissenschaftskommunikation herangeführt wurden. Das ist natürlich sehr erfreulich.
© Irena Maus
Wenn Kolleg*innen an Sie herantreten und fragen würden, ob sie sich auch bei einem Wissenschaftskommunikationsprojekt engagieren sollten, was würden Sie raten?
Dr. Matthias Schmidt-Rubart:
Ja, weil es Spaß macht. Es ist wirklich mal etwas anderes und daher eine schöne Abwechslung. Auch finde ich es sehr sinnvoll und wichtig, dass wir als wissenschaftliche Angestellte der Öffentlichkeit einen Einblick in die Forschung geben. Dazu kommt natürlich der Werbeeffekt für die Fakultäten, denn Fachkräfte werden gesucht und müssen zuerst ausgebildet werden.
Dr. Petra Lutter:
Unbedingt! Wissenschaftskommunikation gehört ohnehin zum Alltag von Wissenschaftler*innen, wenn sich darüber hinaus so spannende Gelegenheiten ergeben, Wissenschaftskommunikation zu leben, ist es natürlich ideal, wenn man sie beim Schopf packen kann. Dadurch bietet sich auch eine hervorragende Möglichkeit, die Verbindung zwischen Universität und Stadt verstärkt zu intensivieren.
Prof. Dominik Schwarz:
Sich mit einem interessierten Publikum über Wissenschaft auszutauschen ist oft sehr ergiebig. So waren zum Beispiel alle wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen, die sich an der Betreuung von „Universe on Tour“ am Jahnplatz beteiligt haben von diesem Austausch begeistert.
© Universität Bielefeld/Sarah Jonek