Hochschulen in OWL weiten das Talentscouting aus


Autor*in: Universität Bielefeld

Das landesweite Programm für mehr Chancengerechtigkeit im Bildungssystem „Talentscouting OWL“ kann im neuen Jahr weitere Schulen aus Ostwestfalen-Lippe aufnehmen. Gymnasien, Gesamtschulen und Berufskollegs können sich bis zum 16. Februar für die Teilnahme bewerben. Bei einer Zusage können die neu aufgenommenen Schulen ihren leistungsmotivierten Schüler*innen der Oberstufe aus sozioökonomisch herausfordernden Verhältnissen regelmäßige Beratungen durch die Talentscouts der vier beteiligten staatlichen Hochschulen in OWL anbieten. Beteiligt sind die Universitäten Bielefeld und Paderborn, die Hochschule Bielefeld (HSBI) und die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL).

Individuell und ergebnisoffen beraten und begleiten die Scouts die Schüler*innen intensiv bei ihrer Studien- und Berufsorientierung und entdecken gemeinsam berufliche Interessen, Potenziale und Ziele. Sie stehen aber auch nach der Schulzeit zur Verfügung und unterstützen beispielsweise beim Start ins Studium bei Einschreibungs-, BAföG-, oder Stipendienanträgen.

Die Talentscouts OWL zeigen sich für ein Gruppenbild.
Die Talentscouts der vier beteiligten Hochschulen (v.l.n.r.:) Frederike Menz (TH OWL), Anne Bühner (Uni Bielefeld), Jasmin Schaumburg (Uni Bielefeld), Carmen Simella (HSBI), Spridula Milioni (HSBI), Annkatrin Buchen (Uni Paderborn), Jan Steffen Glüpker (Uni Paderborn). Nicht auf dem Bild: Die Talentscouts Yvonne Hierling, Luise Papendorf, Philipp Meyer (alle TH OWL).

Finanziert wird das Programm seit 2014 vom Wissenschaftsministerium NRW mit dem Ziel, jungen Menschen die gleichen Bildungschancen zu ermöglichen – unabhängig vom Bildungsstand der Eltern, finanzieller Ressourcen oder anderer Faktoren. Inzwischen sind insgesamt mehr als 100 Talentscouts von 23 Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in rund 600 Schulen in NRW unterwegs. Sie unterstützen talentierte Jugendliche aus Nichtakademikerfamilien auf dem Weg zu einem erfolgreichen Studium. Aktuell sind knapp 30.000 Schüler*innen in das Programm involviert. Dabei verteilt sich das Talentscouting nahezu gleichmäßig auf die Schulformen Berufskolleg, Gesamtschule und Gymnasium. Zentrale Servicestelle für die beteiligten Hochschulen wie auch Anlaufstelle für die Qualifizierungsprogramme für Lehrkräfte und Talentscouts ist das NRW-Zentrum für Talentförderung.

Geschichten wie die von Talentscout Jan-Steffen Glüpker und seinem Mentee Felix Deipenbrock zeigen, was das Programm Talentscouting OWL bewirken kann.

Nun wird das Programm ausgeweitet: Rund zehn Millionen Euro stellt das Land dafür ab 2024 pro Jahr zur Verfügung. In OWL wird das Talentscouting bereits seit 2017 innerhalb des Hochschulverbundes Campus OWL mit jeweils zwei Talentscouts an den Universitäten Bielefeld und Paderborn, der Hochschule Bielefeld sowie der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe umgesetzt. Momentan betreuen die acht Talentscouts in OWL über 50 Kooperationsschulen und begleiten mehr als 1.200 Jugendliche bei der Zukunftsplanung. Mit zwei Millionen Euro bis 2027 wird die Weiterführung und die Ausweitung des Talentscoutings finanziert.

„Wir sehen an der kontinuierlichen Nachfrage der Schulen in den letzten Jahren, dass ein großes Interesse am Talentscouting besteht und freuen uns, nun endlich mehr Schulen aufnehmen zu können. Wir unterstützen damit die Schulen nicht nur bei der Förderung engagierter junger Menschen mit Potenzial, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag für OWL, insbesondere im Hinblick auf die Förderung von Nachwuchskräften“, betont Professorin Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Präsidentin der Hochschule Bielefeld und Vorsitzende des Verbundes Campus OWL.

Weitere Informationen

Bei Fragen zur Teilnahme am Programm können sich interessierte Schulen an talentscout@th-owl.de wenden.