Der bundesweite Kompetenzverbund „lernen:digital“ soll Wissenschaft und Praxis zusammengebringen, um die Digitalisierung durch die Fortbildung von Lehrkräften voranzutreiben. Die neue Transferstelle Bielefeld Bildung digital (TraBBi_digital) treibt dieses Ziel künftig für drei universitätsübergreifende Projekte innerhalb von lernen:digital voran. Schon jetzt koordiniert die Universität Bielefeld innerhalb des Verbunds ein Netzwerk zu Schüler*innenlaboren als innovative Orte der Lehrkräftefortbildung (LFB-Labs-digital) und fünf weitere Projekte. Durch die TraBBi_digital sollen in Bielefeld Impulse für die Lehrkräftebildung entstehen, die an die 2023 endenden Projekte der Qualitätsoffensive Lehrerbildung anknüpfen. Der Kompetenzverbund lernen:digital wird finanziert durch die Europäische Union und gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
„Die Qualitätsoffensive Lehrerbildung hat gezeigt, dass es bei diesen gigantischen Förderlinien des BMBF notwendig ist, schon frühzeitig die Strukturbildung am eigenen Universitätsstandort mit zu denken. Ansonsten ist die Nachhaltigkeit dieser Projekte nicht gesichert“, erläutert Professor Dr. Martin Heinrich, Projektleiter der Qualitätsoffensive Lehrerbildung, die Standortstrategie für die Universität Bielefeld mit Blick auf die neuen Projekte. „In Biprofessional ist uns dies an der Bielefeld School of Education durch die Gründung von vier Forschungs- und Entwicklungszentren-Zentren für Inklusion, Praxisreflexion, Forschendes Lernen und phasenübergreifende Lehrkräftebildung gelungen. Im neuen Förderprogramm haben wir für den Aufbau nachhaltiger Strukturen die Transferstelle Bielefeld Bildung digital geschaffen.“
Zum Kompetenzverbund „lernen:digital“ gehören die Projektverbünde ComeMINT, ComeArts und ComeSport. TraBBi_digital koordiniert diese Verbünde und bündelt ihre bundeslandübergreifenden Transferaktivitäten. Die drei ComeNet-Verbünde zielen darauf, prototypische, fachlich fundierte und digitalisierungsbezogene Professionalisierungskonzepte für Lehrkräfte und Multiplikator*innen der jeweiligen Fachbereiche forschungsbasiert zu entwickeln. In den drei Come-Verbünden haben sich über hundert Wissenschaftler*innen aus über zwanzig Hochschulen für 2,5 Jahre zusammengeschlossen.
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Transferstelle vereint Forschung und Anwendung in der Praxis
Die neu geschaffene Transferstelle der Come-Verbünde hat hauptsächlich zwei Ziele. Einerseits soll sie die fachbezogenen Come-Verbünde mit den Institutionen und Akteuren der Lehrkräftefortbildung in den Landesinstitutionen vernetzen. Andererseits soll sie Kriterien für die gute Einbindung von Hochschulen in die Lehrkräftefort- und Weiterbildung entwickeln.
Dafür kooperiert die Transferstelle eng mit der Konsortialführung der Come-Verbünde an der Universität Duisburg-Essen und dem gemeinsam mit ihr verantworteten Qualitätsmanagement der Come-Verbünde. Zu den weiteren Aufgaben von TraBBi_digital gehören die Anbindung und Einbringung der Kompetenzen und Konzepte der Come-Verbünde in die entstehenden Kompetenzzentren zu Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik (MINT) sowie zu Kunst, Musik und Sport und in die dort entstehenden Portale.
TraBBi_digital als Schnittstelle zu Akteuren des Bildungssystems der Bundesländer
„Die breit angelegte Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Akteuren in diesem großen Projekt und dem breiten Kontext ist zugleich Herausforderung und Stärke unserer Transferstelle. Wir können so als Gelenkstelle das Wissen und die Erfahrungen aller Beteiligten zusammenbringen und hoffentlich nachhaltig etwas bewegen“ sagt Dr. Wiebke Fiedler-Ebke, Koordinatorin von TraBBi_digital.
Die Transferstelle bringt die Come-Projekte in den Austausch mit den Akteuren des Bildungssystems der Bundesländer. Aufbauend auf deren Expertise sollen die Passung und die Anwendbarkeit der Konzepte in der Praxis eingeschätzt und verbessert werden. Um den Austausch zu ermöglichen, kooperiert TraBBi_digital unter anderem mit dem Netzwerk „Empiriegestützte Schulentwicklung“ (EMSE) der Landesinstitute für Lehrer*innenbildung und Schulministerien, mit der Arbeitsgruppe zur Kooperation von Wissenschaft und Praxis, die im Verbundprojekts ComeIn entstanden ist, und ebenso mit dem NRW-Schulministerium, dem NRW-Wissenschaftsministerium, den fünf Bezirksregierungen Nordrhein-Westfalens und dem Landesinstitut für Schule (QUA-LiS NRW).