- Dr. Elisa Ronzheimer und Juniorprof. Dr. Benjamin Paaßen in das Junge Kolleg der Akademie der Wissenschaften und der Künste NRW aufgenommen
- Dr. Lorenz Dehn erhält Preis für Versorgungsforschung in Psychiatrie und Psychotherapie
- LifeScienceXplained-Preis für Doktorandin Johanna Nelkner
- Förderpreis Konsum & Verbraucherwissenschaften für Dr. Jonathan Engstler
- Soziologe Dr. Dr. hc. Paul Wolters verstorben
Dr. Elisa Ronzheimer (35), Fakultät für Linguistik uns Literaturwissenschaft, und Juniorprofessor Dr. Benjamin Paaßen (33), Technische Fakultät, werden zum 1. Januar 2024 in das Junge Kolleg der Akademie der Wissenschaften und der Künste Nordrhein-Westfalen aufgenommen.
Elisa Ronzheimer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich Romanistik und Latein und Mitglied im Sonderforschungsbereich SFB 1288: Praktiken des Vergleichens. Sie leitet dort das Teilprojekt Vergleichendes Lesen. Konstitution und Kritik der Stilistik als einer literaturwissenschaftlichen Methode. Sie forscht im Bereich der deutschsprachigen Literaturgeschichte im europäischen Kontext zwischen dem 18. und 21. Jahrhundert.
Benjamin Paaßen ist seit April 2023 für „Wissensrepräsentation und Maschinelles Lernen“ an der Universität Bielefeld tätig. Der Schwerpunkte der Forschung liegt darauf, menschliches Vorwissen für das maschinelle Lernen zu nutzen und umgekehrt menschliches Wissen aus Modellen des maschinellen Lernens zu extrahieren. Er hat ein Stipendium im Rahmen der Nachhaltigkeitsinitative Humboldtⁿ erhalten.
Für die neuen Mitglieder ist die Aufnahme eine wichtige Auszeichnung: Das Junge Kolleg bietet sowohl finanziellen Freiraum für die eigene Forschung und Kunst in Form eines jährlichen Stipendiums von 10.000 Euro (bis zu vier Jahren) als auch die Möglichkeit zum Austausch mit anderen exzellenten jungen Forscherinnen und Forschern, Künstlerinnen und Künstlern. Seit 2006 fördert die Akademie mit dem Jungen Kolleg den Nachwuchs in Nordrhein-Westfalen und zählt mittlerweile rund 170 aktive, assoziierte und ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten. Das Junge Kolleg steht Promovierten sowie herausragenden künstlerischen Talenten offen, die nicht älter als 36 Jahre sind.
© Philipp Ottendörfer/Privat
Dr. Lorenz Dehn (37) erhält den DGPPN-Preis für Versorgungsforschung in Psychiatrie und Psy-chotherapie 2023. Die „Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde“ (DGPPN) würdigt damit Dehns Arbeit zur Integration psychisch erkrankter Menschen. Lorenz Dehn ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Medizinischen Fakultät OWL, Lehrbeauftragter in der Psychologie sowie Arbeitsgruppenleiter am Universitätsklinikum OWL. Der psychologische Psychotherapeut konzentriert sich in seiner Forschung auf die Evaluation sozialpsychiatrischer Versorgungsangebote in den Bereichen Arbeit, Beschäftigung und Wohnen. Sein Hauptinteresse liegt darin, herauszufinden, wie die berufliche und soziale Teilhabe von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen verbessert wer-den kann. Außerdem untersucht er, wie Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen die Teilnahme an (sozial-)psychiatrischer Forschung selbst erleben und aus welchen Gründen sie sich daran beteiligen. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wurde am 29. November beim DGPPN-Kongress in Berlin verliehen.
© Universität Bielefeld
Johanna Nelkner (34), Doktorandin in der Arbeitsgruppe Genomforschung industrieller Mikroorganismen bei Prof. Dr. Alfred Pühler, ist mit dem LifeScienceXplained-Preis 2023 der Sartorius AG ausgezeichnet worden. Gemeinsam mit der Illustratorin Carlotta Klee hat sie das Kindersachbuch „Bakterien und so, die leben wo?!“ herausgebracht. Das Buch richtet sich an 3– bis 6-jährige Kinder und zeigt ihnen, dass Bakterien überall leben: in Schnee und Eis, an heißen Vulkanen, im tiefsten Ozean und den höchsten Wolken – und auch im menschlichen Körper. Johanna Nelkner hat den wissenschaftlichen Kontext in für Kinder verständliche Sprache übersetzt. Sie teilt sich den mit 15.000 Euro dotierten Preis mit einem YouTuber für Wissenschaftsthemen.
Der LifeScienceXplained-Preis will den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu aktuellen Themen der Lebenswissenschaften voranbringen und das Verständnis dafür fördern. Er richtet sich an junge Wissenschaftserklärer*innen, die mit ihrer Kommunikation die Welt der Lebenswissenschaften einem breiten Publikum auf besonders verständliche und kreative Weise näherbringen und erklären. Der Preis wurde Anfang November in Göttingen vergeben.
© Grepan Fotografie
Dr. Jonathan Engstler (32)hat für seine Doktorarbeit an der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Bielefeld den „Förderpreis Konsum & Verbraucherwissenschaften“ der Verbraucherzentrale NRW erhalten. Er wurde im November das erste Mal verliehen und ist mit 2.500 Euro dotiert. Die Förderpreise, die in verschiedenen Kategorien vergeben werden, sollen junge Wissenschaftler*innen unterstützen, die sich mit verbraucherorientierten und -relevanten Fragestellungen auseinandersetzen und dabei besonders exzellente Leistungen gezeigt haben. Engstlers Arbeit mit dem Titel „Verbraucher(kauf)verträge über vernetzte Produkte“ befasst sich mit vernetzten Endgeräten wie smarten Lautsprechern, vernetzten Waschmaschinen oder Rasenmährobotern. Welche Ansprüche haben Verbraucher*innen, wenn die für die Vernetzung erforderlichen Online-Dienste nicht mehr verfügbar sind? Wie können Privatpersonen ihre Ansprüche geltend machen? In der Laudatio wurde das „Zusammenspiel aus sorgfältiger, methodisch einwandfreier Analyse und politik-praktischer Anwendbarkeit“ in der Arbeit von Dr. Engstler hervorgehoben. Jonathan Engstler war für seine Arbeit bereits mit dem Dissertationspreis der Universitätsgesellschaft Bielefeld ausgezeichnet worden. Er ist mittlerweile als Richter beim Landgericht in Paderborn tätig.
© privat
Dr. Dr. h.c. Paul Wolters, einer der Gründungsväter der Fakultät für Gesundheitswissenschaft, ist am 25. November im Alter von 94 Jahren verstorben. Als langjähriger Geschäftsführer und Gründer des Europäischen Zentrums für universitäre Studien (EZUS) hat er sich auch über seine Berufstätigkeit hinaus für gesundheitswissenschaftliche Forschung und Lehre stark gemacht. Der promovierte Soziologe wurde bereits 1970 wissenschaftlicher Assistent an der neu gegründeten Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld, 1992 wurde er zum akademischen Direktor ernannt. Die Hochschulleitung betraute Wolters 1988 mit dem Aufbau der Gesundheitswissenschaften an der Universität Bielefeld. 1998 wurde er von der Fakultät für seine Leistungen als Gründervater mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. Für sein Lebenswerk erhielt Paul Wolters 2012 das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. Gleichzeitig verlieh ihm die Fakultät für Gesundheitswissenschaften die Ehrenmitgliedschaft. Seit 2001 – seit seinem offiziellen Ruhestand – engagierte sich Paul Wolters gesellschaftspolitisch auf dem Gebiet des Gesundheitswesens sowie des altersgerechten Wohnens und der wissenschaftlichen Bildung von Senioren. Der Universität Bielefeld war er bis zuletzt über sein Engagement im Veranstalterkreis des Forums offene Wissenschaft verbunden.
© Universität Bielefeld