Doktortitel an gleich zwei Universitäten erwerben


Autor*in: Dr. Kristina Nienhaus

Die Chemie stimmt zwischen den beiden Kooperationspartnern, das belegt ein bereits seit Jahren existierendes Abkommen über akademische Zusammenarbeit und den Austausch von Studierenden zwischen der Universität Bielefeld und der japanischen Osaka University. Die Universität Bielefeld hat darüber hinaus auf Basis dieses allgemeinen Agreements jetzt ein weiteres Abkommen geschlossen, das die Rahmenbedingungen für die Durchführung gemeinsamer Promotionsverfahren festlegt. Profitieren werden hiervon nicht nur die Wissenschaftler*innen, sondern besonders auch die Studierenden, die beispielsweise durch gemeinsam durchgeführte Promotionsverfahren und der Möglichkeit an beiden Universitäten zu forschen, zwei aufeinander Bezug nehmende Doktorgrade erwerben können. Die Fakultät für Chemie hat dieses Agreement initiiert und wird jetzt die ersten gemeinsamen Promotionsverfahren durchführen.

Mit dem neuen Abkommen wird die bestehende Kooperation zwischen Bielefeld und Osaka nun noch mal auf eine neue Ebene gehoben; es konkretisiert das „Agreement on Academic Cooperation and Student Exchange“ (Abkommen über akademische Zusammenarbeit und den Austausch von Studierenden) dahingehend, dass es als übergreifendes Agreement für die gesamte Universität die akademischen und administrativen Rahmenbedingungen für die Durchführung gemeinsamer Promotionsverfahren festlegt. Doktorand*innen der Graduate School of Pharmaceutical Sciences at Osaka University (GSPS-OU) sowie der Universität Bielefeld wird hierdurch die Möglichkeit geboten, im Rahmen sogenannter Cotutelle-Verfahren, an beiden Standorten zu forschen. Außerdem wird ihnen ermöglicht, unter gemeinsamer Betreuung durch Mitglieder beider Kooperationspartner im Anschluss an ein gemeinsam durchgeführtes Promotionsprüfungsverfahren zwei aufeinander Bezug nehmende Doktorgrade zu erwerben.

Die vier beteiligten bei der Vertragsunterzeichnung.
Bei der Vertragsunterzeichnung (von links): Professor Dr. Harald Gröger, Dezernatsleiterin des Dezernats Studium und Lehre Ines Meyer, Merle von der Nahmer vom Dezernat Studium und Lehre und Prof. Dr. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld.

Individuelle Verträge mit Promotionsinteressierten

Zusätzlich zu dem Agreement als Rahmenvereinbarung für den beidseitigen Austausch von Doktorand*innen, müssen individuelle Verträge mit den jeweiligen Promotionsinteressierten geschlossen werden, in denen die fakultätsspezifischen Promotionsregelungen Berücksichtigung finden. Von Bielefelder Seite kommen hierfür all diejenigen Fakultäten infrage, an denen zu Themen geforscht und promoviert werden kann, die fachlich auch an der Graduate School of Pharmaceutical Sciences angedockt werden können.

Aus der bereits bestehenden, sehr engen Kooperation der Fakultät für Chemie mit der Osaka University resultierte der beidseitige Wunsch, dieses universitätsweite Agreement für gemeinsame Promotionsverfahren zum Abschluss zu bringen, von dem zukünftig auch andere Fakultäten profitieren können. Maßgeblich beteiligt war hieran Professor Dr. Harald Gröger von der Fakultät für Chemie.