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Symposium zum Gedenken an Historiker Thomas Welskopp


Autor*in: Universität Bielefeld

Zum Gedenken an den verstorbenen Historiker Professor Dr. Thomas Welskopp richtet die Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie am 13. und 14. Oktober eine wissenschaftliche Tagung aus. Welskopp war Professor für Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Geschichte moderner Gesellschaften. Der Historiker galt als wichtiger Erneuerer der Sozialgeschichte Bielefelder Prägung. Am 19. August 2021 verstarb er im Alter von 59 Jahren. Um ihn und sein Lebenswerk zu würdigen, lädt seine Fakultät zu einer akademischen Gedenkfeier in das Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld ein. Interessierte können das Symposium online verfolgen.

Die Gedenkfeier soll Freund*innen, Kolleg*innen, Mitarbeiter*innen, Doktorand*innen, Studierenden und früheren Wegbegleiter*innen von Welskopp einen Rahmen bieten, sich über seinen intellektuellen Nachlass auszutauschen. Dazu sind zwei Podiumsdiskussionen und drei Vorträge geplant.

Bild der Person in schwarz weiß: verstorbener Historiker Prof. Dr. Thomas Welskopp
In Gedenken an den verstorbenen Historiker Prof. Dr. Thomas Welskopp veranstaltet die Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie am 13. und 14. Oktober ein Symposium.

Kolleg*innen und Freund*innen wollten Thomas Welskopp zu seinem sechzigsten Geburtstag mit einer Festschrift überraschen. Etwa zwei Wochen vor dem Geburtstag verstarb Welskopp. In dem Buch setzen sich die Autor*innen mit der thematischen Breite seiner Forschungsansätze auseinander. Das Buch ist inzwischen als Gedenkschrift erschienen – einzelne Beiträge werden auf dem Symposium vorgestellt. Der Band trägt den Titel „Entbehrung und Erfüllung. Praktiken von Arbeit, Körper und Konsum in der Geschichte moderner Gesellschaften“.

Thomas Welskopp hat der Geschichtswissenschaft wichtige Impulse gegeben. Seine methodisch reflektierten und zugleich empirisch fundierten Arbeiten widmeten sich vor allem einer weitgefassten Geschichte der Arbeit, der Konsum- und Kapitalismusgeschichte sowie der Geschichtstheorie. Durch sein Wirken hat er auch die Universität Bielefeld maßgeblich geprägt. So zählte Thomas Welskopp zu den Initiator*innen der Bielefeld Graduate School in History and Sociology (Bielefelder Graduiertenschule für Geschichte und Soziologie, BGHS) und war langjähriger Direktor der Einrichtung. Zusätzlich hat er sich für den wissenschaftlichen Nachwuchs eingesetzt, zahlreiche Promovierende betreute er auf dem Weg in die wissenschaftliche Laufbahn.

Thomas Welskopp engagierte sich auch gesellschaftspolitisch und machte sich für die Erinnerungskultur stark. So setzte er sich mit weiteren Akteur*innen für den Ausbau der Gedenkstätte „Kriegsgefangenenlager Stalag 326“ zu einem europäischen Erinnerungsort ein. 2020 war er einer der Leiter*innen eines Symposiums, das sich der Aufarbeitung der Geschichte des Lagers zwischen 1941 und 1945 widmete.

Sein Studium der Geschichtswissenschaft und Soziologie begann Thomas Welskopp 1982 an der Universität Bielefeld. Als Student partizipierte er an der „Bielefelder Schule“, einem international bekannten Ansatz der Geschichtswissenschaft. 1992 promovierte er an der Freien Universität (FU) Berlin zu den Arbeitsbeziehungen in der deutschen und der amerikanischen Eisen- und Stahlindustrie von der ersten Industrialisierungsphase bis zu den 1940er-Jahren. In seiner Habilitation an der FU Berlin befasste Welskopp sich mit der frühen deutschen Sozialdemokratie. Nach Stationen in Zürich und Göttingen wurde er schließlich 2004 nach Bielefeld berufen.

Interessierte können das Symposium online verfolgen und unter Angabe von #thomaswelskopp zur Diskussion auf Social Media beitragen.

Kooperationspartner und Förderer sind die Friedrich-Ebert-Stiftung, die Hans-Böckler-Stiftung, die Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets, die Bielefeld Graduate School in History and Sociology (BGHS), die Universitätsgesellschaft Bielefeld und der Sonderforschungsbereich 1288 „Praktiken des Vergleichens“.