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Soziale Bewegungen in einer globalen Gesellschaft


Autor*in: Universität Bielefeld

Von Bergarbeitern bis hin zu Feminist*innen: Soziale Bewegungen greifen gesellschaftliche Konflikte auf und geben Impulse in die Politik. Welche Vorgehensweisen sind typisch für soziale Bewegungen – und wie unterscheiden sie sich in ihren globalen und lokalen Praktiken? Damit befasst sich eine Tagung der Bielefelder Graduiertenschule für Geschichte und Soziologie (BGHS) am kommenden Donnerstag und Freitag, 19. und 20. Mai. Die 30 Wissenschaftler*innen kommen aus sechs Ländern: aus Deutschland, Italien, Großbritannien, Schweden, Tschechien und Mexiko. Sechs renommierte Forschende von Partneruniversitäten und kooperierenden Universitäten halten Gastvorträge.


Auf der Tagung kommen Promovierende mit erfahrenden Wissenschaftler*innen zusammen. Unter den Teilnehmenden sind Expert*innen für Frauenbewegungen, Arbeiter*innenbewegungen, Straßenaktionen innerhalb demokratischer Regime in Europa, neuere soziale und Volksbewegungen in Lateinamerika und Praktiken des Gedenkens.

Collage zur Tagung der Bielefelder Graduiertenschule für Geschichte und Soziologie. Im Zentrum des Workshops stehen soziale Bewegungen.
Collage zur Tagung der Bielefelder Graduiertenschule für Geschichte und Soziologie. Im Zentrum des Workshops stehen soziale Bewegungen.

Diskussionen über Dissertationsprojekte

Am Donnerstag diskutieren die sechs Gastdozent*innen mit Promovierenden über deren Dissertationsprojekte. In parallel laufenden Themenblöcken geht es um soziale Bewegungen im 20. und 21. Jahrhundert, um politische Bewegungen von Frauen, Migrant*innen und Studierenden sowie um soziale Bewegungen in Lateinamerika. Die vorgestellten Dissertationen thematisieren zum Beispiel soziale Bewegungen gegen sexuelle Gewalt, Soldatentum und Männlichkeit in der Weimarer Republik oder die Überwindung von sozialer Ausgrenzung durch außerparlamentarische Graswurzelbewegungen.

Die Gastdozent*innen kommen von den zwei Partneruniversitäten der Universität Bielefeld – Universität Bologna (Italien) und Universität Guadalajara (Mexiko) –, von der Universität York (Großbritannien) und von zwei Universitäten aus dem NEOLAiA-Netzwerk: Universität Ostrava (Tschechien), Universität Örebro (Schweden). In NEOLAiA (griechisch: „junges Team“) kooperiert die Universität Bielefeld mit acht weiteren jungen europäischen Universitäten, die sich für interdisziplinäre und innovative Forschung und Lehre mit gesellschaftsrelevantem Anspruch verpflichten.

Gedenken, Staßenaktionen und Identitätspolitik

Am Freitag stehen zwei Themeneinheiten unter den Titeln „Remembrance“ (Gedenken) und „Street Action and Identity“ (Straßenaktionen und Identitätspolitik) auf dem Programm, bei denen Wissenschaftler*innen der BGHS und die Gastdozent*innen ihre aktuellen Forschungsprojekte in Kurzvorträgen vorstellen und miteinander diskutieren. Dabei spricht zum Beispiel die Soziologin Professorin Dr. Natalia Krzyzanowska von der Universität Örebro über das Erinnern in städtischen Räumen. Die Soziologin Professorin Dr. Nicole Horáková von der Universität Ostrava referiert zur sich wandelnden Identität von Bergleuten in Tschechien. Die Soziologin Professorin Dr. Heidemarie Winkel von der Universität Bielefeld geht darauf ein, wie Religion in arabisch-islamischen Kontexten als Quelle feministischer Identität dient.

„Das Konzept des Workshops folgt den Grundprinzipien der BGHS von Interdisziplinarität, Internationalität und der Förderung der Eigeninitiative von Promovierenden auf dem Weg zur „Forscher*innenpersönlichkeit“, sagt Dr. Sabine Schäfer, Akademische Geschäftsführerin der BGHS. „Um die Promovierenden in ihrer Forschung und ihrer Professionalisierung zu unterstützen, setzen wir darauf, den Austausch, die Vernetzung und die Zusammenarbeit zwischen Promovierenden und erfahrenen Wissenschaftler*innen zu fördern.“ Im Sinne der Vernetzung soll der Workshops auch dabei unterstützen, Möglichkeiten für Forschungskooperationen wie auch Forschungsaufenthalte auszuloten.