Staatssekretär Günnewig informiert sich in OWL


Autor*in: Universität Bielefeld

Talente fördern und Aufstieg durch Bildung ermöglichen: In Deutschland entscheidet noch zu oft der soziale und familiäre Hintergrund über Bildungschancen und nicht die individuelle Begabung. Das Programm Talentscouting der Hochschulen in Ostwestfalen-Lippe ermöglicht jungen, motivierten Menschen gleiche Bildungschancen, unabhängig vom Einkommen und Bildungsstand der Eltern. Davon hat sich Dr. Dirk Günnewig, Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW NRW), am 17. März in Lemgo selbst ein Bild gemacht.

Der Staatssekretär wurde von der Vizepräsidentin für Bildung und Internationalisierung der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) Professorin Dr. Yvonne-Christin Knepper-Bartel am Innovation Campus in Lemgo willkommen geheißen. Professorin Dr. Knepper-Bartel betonte die Bedeutung regionaler Vernetzung für die Förderung junger Talente in Ostwestfalen-Lippe. „Im überwiegend ländlichen Raum Ostwestfalen-Lippe sind die Wege zu nächstgelegenen Hochschulstandorten häufig weit. Für Schülerinnen und Schüler und deren Eltern ist das Hochschulleben aufgrund der Entfernungen oft weniger präsent als andere Möglichkeiten“, so die Vizepräsidentin. „Es ist eine große Chance, dass unsere Talentscouts die Schülerinnen und Schüler direkt vor Ort in den Kooperationsschulen beraten und bei ihrer beruflichen und akademischen Orientierung begleiten“, freut sich Professorin Dr. Knepper-Bartel.

In Ostwestfalen-Lippe wird das Talentscouting unter dem Dach des Hochschulverbundes Campus OWL von den Universitäten Bielefeld und Paderborn, der Fachhochschule Bielefeld sowie der TH OWL durchgeführt. Das Talentscouting OWL kooperiert derzeit mit 59 Schulen (28 Gymnasien, 14 Gesamtschulen, 16 Berufskollegs und einem Weiterbildungskolleg) in der Region. Für Professorin Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Präsidentin der Fachhochschule Bielefeld und Vorstandsvorsitzende des Campus OWL, ist die Vernetzung der OWL-Hochschulen ein Grund für den Erfolg des Projekts „Das Talentscouting lebt sehr stark vom Netzwerkgedanken und der sich dadurch eröffnenden Chancen und Erfahrungen, von welchen die Talente direkt profitieren. Aus diesem Grund war die Umsetzung des Talentscouting OWL unter unserem Hochschulverbund ein logischer und erfolgreicher Schritt“, so die Präsidentin der FH Bielefeld.

Staatssekretär Dr. Günnewig sagte: „Als Landesregierung ist es unser Ziel, Nordrhein-Westfalen zu einem Land zu machen, das allen Menschen, die hier leben, gute Chancen bietet. Ein Land, in dem Aufstieg durch Bildung möglich ist – genau hier knüpft das Talentscouting NRW an. Mit dem Programm werden junge, talentierte Menschen bei ihrem beruflichen Werdegang unterstützt. Das Talentscouting OWL ist eine Erfolgsgeschichte für Zukunftschancen von jungen Menschen.“

Staatssekretär Dr. Dirk Günnewig informiert sich über das Talentscouting OWL
Staatssekretär des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft Dr. Dirk Günnewig hat sich an der TH OWL über das Talentscouting OWL informiert. 1. Reihe v. l.: Spiridula Milioni (Talentscout FH Bielefeld), Friederike Menz (Talentscout TH OWL), Serin Okce (Talent im Studium an der Universität Paderborn), Annkatrin Buchen (Talentscout Universität Paderborn), Oberstudiendirektor Manfred Kreisel (Schulleiter Berufskolleg Lüttfeld in Lemgo). 2. Reihe v. l.: Hanna Lohau (Leiterin Zentrale Studienberatung der TH OWL und Programmleitung Talentscouting OWL), Anne Bühner (Talentscout Universität Bielefeld), Prof.in Dr. Ingeborg Schramm-Wölk (Präsidentin der FH Bielefeld und Vorsitzende Hochschulverbund Campus OWL e.V.), Prof.in Dr. Yvonne-Christin Knepper-Bartel (Vizepräsidentin für Bildung und Internationalisierung der TH OWL), Dr. Dirk Günnewig (Staatssekretär des Ministeriums für Kultur und Wissenschaften NRW), Philipp Meyer (Talentscout TH OWL).

Acht OWL-Talentscouts, zwei pro Hochschule, bieten seit dem Schuljahr 2017/2018 einmal pro Monat in den Kooperationsschulen in ganz OWL Gesprächstermine für motivierte Schülerinnen und Schüler, vorwiegend aus Familien ohne akademischen Hintergrund, an und unterstützen sie auf ihrem passgenauen Weg Richtung Studium oder Berufsausbildung. Die Talentscouts der TH OWL Friederike Menz und Philipp Meyer haben Staatssekretär Dr. Günnewig vor Ort von ihrer Praxis berichtet. „Bei unseren Beratungsgesprächen mit den jungen Talenten ist es uns daran gelegen, mit den Schülerinnen und Schülern Visionen für ihre berufliche Zukunft zu entwickeln. Wir freuen uns immer wieder, junge Menschen dabei zu unterstützen, ihr Potential voll zu entfalten“, betont Friederike Menz. „Wir helfen den jungen Menschen dabei, die eigenen Talente zu erkennen und zeigen ihnen Möglichkeiten auf, wie sie auch über den Schulabschluss hinaus auf ihren Talenten aufbauen können“, ergänzt Philipp Meyer. Die positive Bilanz der Talentscouts wurde nun auch durch eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung bestätigt. Die stetige Betreuung junger Talente über einen längeren Zeitraum zeige demnach Wirkung. Laut der Studie haben Programmteilnehmerinnen und -teilnehmer ohne akademischen Hintergrund zu acht Prozentpunkten häufiger ein Studium aufgenommen als Personen der Kontrollgruppe mit gleicher Bildungsherkunft.

Aktuell werden 1.085 Talente im Talentscouting OWL begleitet. Die Talentscoutingteams der vier Verbundhochschulen stehen dabei in gutem und regelmäßigem Austausch miteinander und arbeiten im Sinne des gemeinsamen Hochschulverbundes Campus OWL und des Talentscoutingnetzwerks eng zusammen. Zudem wird die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem NRW-Zentrum für Talentförderung in Gelsenkirchen und weiteren Partnern fortgeführt.