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Suche nach Varianten des Virus


Autor*in: Jörg Heeren

An dieser Stelle sammeln wir aktuelle Initiativen von Wissenschaftler*innen der Universität Bielefeld, die mit der Corona-Pandemie zusammenhängen. Der Artikel wird fortlaufend aktualisiert.

+++ 20.05.2020

Aus dem Centrum für Biotechnologie

Forschende der Universität Bielefeld arbeiten daran, Varianten des Virus zu ermitteln. Dafür kooperieren die Forschenden des Centrums für Biotechnologie (CeBiTec) mit dem Evangelischen Klinikum Bethel. Professor Dr. Jörn Kalinowski und sein Team erhalten vom Evangelischen Klinikum Extrakte aus Abstrichen, in denen die Erbsubstanz des Virus enthalten ist. Sie stammen aus Abstrichen für Corona-Tests. Die CeBiTec-Forschenden analysieren das Erbgut (Genom) der Viren. Das Coronavirus-Genom verändert sich fortwährend durch Mutation. So unterscheidet sich ein Sars-CoV-2 aus dem Hotspot Heinsberg von dem Sars-CoV-2 in der Flüchtlingsunterkunft in Sankt Augustin. „Wie das Genom des Virus aufgebaut ist, ist bekannt. Wir untersuchen jetzt, in welchen kleinen Merkmalen sich die Viren-Genome aus den Proben voneinander unterscheiden“, sagt Kalinowski, Leiter der Arbeitsgruppe Mikrobielle Genomik und Biotechnologie. „Jedesmal, wenn sich das Virus vermehrt, kann es passieren, dass es mutiert, sich also sein genetischer Aufbau verändert.“ Dadurch entsteht eine Art genetischer Fingerabdruck. „Dadurch, dass bekannt ist, woher die Proben kommen, können wir klären, wo die Varianten des Virus vorkommen. So können wir mit unseren Gen-Analysen helfen, Infektionsketten zu rekonstruieren.“ Hinzu kommt, dass eine mutierte Form von Sars-CoV-2 auch eigene Krankheitssymptome hervorbringen kann – etwa der Verlust des Geschmacks- oder Geruchssinns oder Schäden der Leber. „Wenn feststeht, mit welcher Variante eine Person infiziert ist, können zukünftige Therapien besser darauf ausgerichtet werden“, sagt Kalinowski.

+++ 15.04.2020

Aus der Fakultät für Soziologie

Welche Bevölkerungsgruppen sind besonders von der Infektion mit dem Corona-Virus betroffen und welche Folgen hat die Pandemie in Deutschland? Das sind zwei Aspekte, mit denen sich eine neue bundesweite Befragung befasst. Für die Erhebung arbeitet die Universität Bielefeld mit dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung zusammen. „Wir konzentrieren uns auf das subjektive Erleben und den individuellen Umgang mit der Krisensituation. Wir wollen individuelle und gesellschaftliche Einflussfaktoren und Folgen der Pandemie analysieren“, sagt Dr. Simon Kühne aus der Arbeitsgruppe Methoden der empirischen Sozialforschung. Er ist einer der Leiter des Projekts. Untersucht werden zum Beispiel die gesundheitliche Ungleichheit verschiedener Bevölkerungsgruppen sowie die Auswirkungen der Corona-Krise auf Erwerbsarbeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Geplant ist, die Befragung regelmäßig zu aktualisieren, um den neuesten Stand zu Faktoren und Folgen der Pandemie in Deutschland zu veröffentlichen. Ein Ziel der Untersuchung ist es, Entscheider in Politik und Wirtschaft mit Informationen zu versorgen, die regelmäßig aktualisiert werden.

+++ 14.04.2020

Aus der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft

Wie wirkt sich die Corona-Krise auf den Alltag und das Wohlbefinden der Menschen in Deutschland aus? Welche Rolle spielt Persönlichkeit dabei? Diese Fragen soll eine Studie der Arbeitseinheit Differentielle Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik an der Universität Bielefeld beantworten. Professor Dr. John Rauthmann und sein Team wollen herausfinden, warum einige Menschen mit den Veränderungen, die mit der Corona-Krise einhergehen, besser zurechtzukommen als andere. Die Ergebnisse können zum Beispiel genutzt werden, um bei zukünftigen Krisen Personen gezielt (psychologische) Hilfe anzubieten, Handlungsempfehlungen auszusprechen oder differenzierte Maßnahmen auszuarbeiten, durch die die Bevölkerung optimal angesprochen und geschützt wird. Professor Rauthmann und sein Team suchen Personen in ganz Deutschland, die bereit sind, an einer ca. 20- bis 35-minütigen Online-Umfrage teilzunehmen. Als kleines Dankeschön bekommen die Studienteilnehmer*innen am Ende der Umfrage ihr psychologisches Persönlichkeitsprofil angezeigt. 



+++ 30.03.2020

Aus der Fakultät für Erziehungswissenschaft

Wie wirkt sich die Corona-Krise auf das digital unterstützte Lernen von Schüler*innen zu Hause aus? Diese Fragestellung nimmt das Projekt DigHomE in seine Analysen mit auf. Das Projekt der Universitäten Bielefeld und Paderborn läuft seit Mai 2019. Es untersucht, wie Eltern oder weitere Bezugspersonen Schüler*innen bei Internetrecherchen unterstützen und begleiten. „Das Thema Lernen mit digitalen Medien erfährt durch die Corona-Situation eine besondere Relevanz. Wir haben daher unser Forschungsdesign an die neue Situation angepasst“, sagt Professorin Dr. Anna-Maria Kamin von der Fakultät für Erziehungswissenschaft und Leiterin des Bielefelder Teilprojekts von DigHomE. „Als neue Forschungsfragen untersuchen wir: Wie gehen Familien mit den Auswirkungen der Corona-Krise um, wenn es um bildungsbezogene Mediennutzung geht? Welche Probleme ergeben sich, wenn das Lernen für die Schule über Wochen ausschließlich zu Hause ohne Face-to-Face-Kontakt mit Mitschüler*innen und Lehrer*innen abläuft?“ Um diese Veränderungen zu erfassen, haben die Forscher*innen ein Instrument für ein digitales Lerntagebuch entwickelt. Außerdem wird das Team Telefoninterviews mit Eltern führen. Informationen zum Projekt hier.

+++ 26.03.2020

Aus dem Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung

Wie nehmen Menschen in Ostwestfalen-Lippe die bisher getroffenen Sicherheitsvorkehrungen und den gesellschaftlichen Umgang mit der Corona-Krise wahr? Um diese und weitere Themen geht es in einer neuen Online-Umfrage des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld. „Die Umfrage soll die Meinungen und Erfahrungen möglichst vieler Menschen sammeln und ihnen eine Möglichkeit geben, ihre Einschätzungen zu den aktuellen Entwicklungen abzugeben“, sagt Dr. Jonas Rees vom Forschungsteam, das die Studie durchführt. Ebenfalls zu dem Team gehören Michael Papendick, Yann Rees, Franziska Wäschle und Professor Dr. Andreas Zick. Wer an der Studie teilnehmen möchten, klickt hier.

Aus dem Interdisziplinären Zentrum für Gesundheitskompetenzforschung

Ebenfalls diese Woche angelaufen ist eine Online-Umfrage zum neuartigen Coronavirus, die sich an Studierende wendet. Sie wird von der Universität Bielefeld und der Hochschule Fulda durchgeführt. Dr. Orkan Okan vom Interdisziplinären Zentrum für Gesundheitskompetenzforschung (IZGK) der Universität Bielefeld gehört zum Team hinter der Studie. Erhoben wird zum Beispiel, wie sich Studierende im Internet über das Thema Coronavirus informieren und wie sie mit den Informationen umgehen. Ebenfalls erfragt wird, wie es ihnen vor der dem Hintergrund der aktuellen Lage geht. Die Beantwortung der Fragen dauert maximal zehn Minuten. Hier geht es zum Fragebogen. Orkan Okan arbeitet für die Studie mit Professor Dr. Kevin Dadaczynski und Professorin Dr. Katharina Rathmann von der Hochschule Fulda zusammen.