Ausgezeichnet werden die jeweils besten Doktorarbeiten der Fakultäten und der Bielefeld School of Education, die im Jahr 2018 geschrieben wurden. Alle Arbeiten wurden mit der Bestnote „summa cum laude“ (hervorragende Leistung) bewertet. An der Technischen Fakultät und der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften wird in diesem Jahr jeweils eine zusätzliche herausragende Arbeit ausgezeichnet.
Die Universitätsgesellschaft verleiht die Dissertationspreise seit 1983. Sie werden mit jeweils 1.000 Euro honoriert, gefördert von namenhaften Unternehmen aus der Region Ostwestfalen-Lippe sowie Einzelpersonen
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Die Preisträgerinnen und Preisträger mit Dr. Werner Efing, Maria Unger (Kuratorium UGBi), Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer (l.) und Jürgen Heinrich (Geschäftsführer UGBi, r.). Foto: Universität Bielefeld/S. Sättele
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Bielefeld School of Education: Junior-Professorin Dr. Julia Reckermann. Sie hat das Lesen im Englischunterricht an Grundschulen untersucht und herausgefunden, dass Viertklässlerinnen und Viertklässler in der Lage sind, authentische englischsprachige Kinderbücher zu lesen und zu verstehen. Vor allem das direkte Forschen im „Feld Schule“ hat Julia Reckermann während ihrer Doktorarbeit besonders viel Spaß gemacht. Seit Mai 2018 arbeitet sie als Juniorprofessorin an der Universität Paderborn, zurzeit in Elternzeit. Foto: privat
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Fakultät für Biologie: Dr. Nadja Alina Henke. Sie hat die natürliche Produktion von Farb- und Duftstoffen in Bakterien erforscht und so an einem besseren Verständnis der beteiligten Stoffwechselwege gearbeitet. Diese Erkenntnisse konnte sie auf eine effizientere Produktion etwa von Pigmenten übertragen. Nadja Alina Henke erinnert sich gerne zurück an die produktive Gemeinschaft von Forschenden und Forschungsgruppen im CeBiTec. Zurzeit arbeitet sie an einer Ausgründung eines Biotech-Startups. Für „Bicomer“ hat Nadja Alina Henke schon während ihrer Dissertation ein EFRE-NRW-StartUP-Drittmittelprojekt eingeworben und ein Patent angemeldet. Das Startup entwickelt eine Plattformtechnologie, die mithilfe eines Mikroorganismus hochwertige Pigmente produziert. Foto: Bicomer/Jannik Jilg
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Fakultät für Chemie: Dr. Hans Peter Dette. Er hat in seiner Doktorarbeit untersucht, welche Zustände fest-flüssige Schwebeteilchen, sogenannte Aerosole, in der Atmosphäre annehmen können und wie diese Fragestellung im Labor untersucht werden kann. Während seiner Promotion hat er besonders genossen, thematischen und experimentellen Freiraum nutzen zu können. Hans Peter Dette arbeitet nach Abschluss seiner Promotion als Produktentwickler für Hochleistungsklebebänder. Foto: abgelichtet fotografie/ privat
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Fakultät für Erziehungswissenschaft: Dr. Mai-Anh Boger. Ursprünglich aus dem Themenfeld Friedenspädagogik und ‘Weltfrieden’ kommend, war Mai-Anh Boger geübt im Schreiben von und über gesellschaftliche Utopien und wandte sich daher dem Thema ‘Inklusion’ zu. Neben dem Fokus auf Interdisziplinarität, der für ihr Dissertationsthema zentral ist, hat sie an der Universität Bielefeld besonders die Kolleginnen und Kollegen aus der Laborschule, dem Oberstufenkolleg, dem Studiengang Integrierte Sonderpädagogik und dem Institut für Konflikt- und Gewaltforschung geschätzt. Derzeit vertritt sie die Professur „Lernen in der inklusiven Schule“ an der Universität Paderborn. Foto: privat
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Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie: Zoltán Boldizsár Simon. His doctoral project attempted to answer the question of how Western societies conceive of themselves and the world as “historical” in the age of previously unconceivable technological and ecological changes. He mainly benefitted from the working conditions provided by BGHS. Also, he was happy about the chance to write his dissertation about a theoretical project in the field of History. Photo: private
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Fakultät für Gesundheitswissenschaften: Kristina Ludwig: Sie hat untersucht, wie Lebensqualität von der Bevölkerung bewertet wird und für diese Fragestellung präferenzbasierte Gewichtungen für einen deutschlandweit gültigen Lebensqualitätsfragebogen entwickelt. Somit kann der Fragebogen zukünftig bei gesundheitsökonomischen Studien und für Allokationsentscheidungen im Gesundheitswesen eingesetzt werden. Besonders diese Übertragung von Theorie in die Praxis war für sie eine große Motivation während der Dissertation. Kristina Ludwig ist im Januar 2019 Mutter geworden und plant ab dem kommenden Jahr als Postdoc in die Forschung der Gesundheitswissenschaften an der Universität Bielefeld sowie als Senior Scientist der “EuroQol Research Foundation” in Rotterdam zurückzukehren. Foto: Euroqol/A. Terlaak
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Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft: Dr. Carola de Beer. Sie hat den Gebrauch sprachbegleitender Gesten bei Personen mit Aphasie, einer erworbenen Sprachstörung wie sie etwa nach einem Schlaganfall auftritt, untersucht. Besonders positiv behält sie die fachliche Zusammenarbeit in den Arbeitsgruppen und den interdisziplinären Austausch in der Universität Bielefeld in Erinnerung. Zudem baute sie eine internationale Kooperation durch einen Forschungsaufenthalt in Australien auf. Aktuell ist Carola de Beer als Postdoc in einem Sonderforschungsbereich an der Universität Potsdam tätig und arbeitet begleitend als akademische Sprachtherapeutin. Foto: privat
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Fakultät für Mathematik: Dr. Lukas Wresch. Er hat sich in seiner Dissertation mit stochastischen partiellen Differentialgleichungen beschäftigt und gezeigt, dass diese eine eindeutige Lösung besitzen und das obwohl die gleiche Gleichung ohne stochastischen Einfluss im Allgemeinen keine eindeutige Lösung hat. Dank vieler internationaler Kooperationen an der Fakultät für Mathematik konnte Lukas Wresch bereits während seiner Dissertation bekannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler treffen und weltweit an Konferenzen teilnehmen, um dort seine Forschungsergebnisse zu präsentieren. Momentan arbeitet er als Postdoc in seinem Forschungsgebiet am Technion in Haifa (Israel). Er hofft auch zukünftig viele neue Forschungsgruppen und deren Methoden kennenzulernen und der Wissenschaft treu bleiben zu können. Foto: privat
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Fakultät für Physik: Dr. Robin Diekmann. Robin Diekmann hat in seiner Dissertation super-auflösende Mikroskope weiterentwickelt und leichter nutzbar gemacht. In der Kombination mit Laser-Pinzetten lassen sich so zum Beispiel DNA-Reparatur-Proteine bei ihrer Arbeit verfolgen. Als Postdoc am European Molecular Biology Laboratory in Heidelberg arbeitet er weiter in vielen interdisziplinären Projekten. Bei der Entwicklung von leistungsstärkeren Mikroskopen rückt er seine Forschung nun noch stärker an die Zellbiologie heran. Foto: EMBL/Photolab
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Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft:Dr. John Elvis Hagan Jr. His dissertation examined competitive anxiety using an integrated account from transactional perspective on a perceptual-motor task. At Bielefeld University, he worked closely with other multi-nationals from diverse research background at the graduate school, Cluster of Excellence, Cognitive Interactive Technology (CITEC) through interdisciplinary research using new technologies as well as access to a “state of the art” library. After his dissertation, Dr. Hagan Jr. returned to University of Cape Coast, Ghana, where he teaches and conducts research. Photo: private
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Fakultät für Rechtswissenschaft: Dr. Andreas Kerkemeyer. Seine Dissertation dreht sich um die Frage, ob und, wenn ja, wie Finanzderivate reguliert werden sollten. Dazu untersuchte er, welche Eigenschaften von Finanzderivaten für die Stabilität des Finanzsystems problematisch sein können. Während seiner Dissertation hat er es genossen, grundsätzliche Fragen zu stellen und sich ihnen aus unterschiedlichen Blickrichtungen zu nähern. Derzeit arbeitet Andreas Kerkemeyer als wissenschaftlicher Assistent an der Bucerius Law School in Hamburg und verfolgt dort ein Habilitationsprojekt. Foto: BLS/Ronald Frommann
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Fakultät für Soziologie: Dr. Clemens Willi Eisenmann In seiner Dissertation hat er Spiritualität im Yoga als eine soziale Tätigkeit erforscht. Die Arbeit zeigt erstmals eine ethnographische Analyse der Yogapraxis in Deutschland und leistet einen Beitrag zur Religions- und Körpersoziologie sowie zur Methodenentwicklung und Sozialtheorie. Die Anbindung an der BGHS hat ihm dabei besonders gut gefallen. Nach der Dissertation arbeitet Clemens Eisenmann zum Thema „Frühe Kindheit und Smartphone“ an der Universität Siegen und im Bereich “Allgemeine Soziologie und Kultursoziologie” an der Universität Konstanz. Foto: privat
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Technische Fakultät: Dr. Anja Kristina Philippsen. Sie hat ein Modell entwickelt und implementiert, das einer Maschine ermöglicht, Vokale und Silben zu lernen in der Art und Weise wie Kinder es machen: durch Ausprobieren und Auswerten des akustischen Feedbacks. Während der Arbeit an ihrer Dissertation hat sie besonders geschätzt, dass sie interdisziplinär mit Personen aus Informatik, Robotik und Linguistik zusammenarbeiten konnte und dass sie dank einer Kooperation mit der Universität Osaka einen guten Draht nach Japan hatte. Seit einem Jahr arbeitet Kristina Philippsen an dem japanischen Forschungscenter NICT. Foto: privat
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Technische Fakultät: Dr. Eduard Zell. Er hat sich in seiner Dissertation mit der Erstellung, Animation und Wahrnehmung von realistischen und stilisierten Gesichtern beschäftigt. Die Entwicklung von Algorithmen, um Oberflächeneigenschaften und Mimik von einem Gesicht auf ein anderes zu übertragen, bildete die Basis für einen systematischer Datensatz und mehrere psychologische Experimente. Eduard Zell profitierte während seiner Promotion vor allem von der modernen Ausstattung des Excellenzclusters, des wissenschaftlichen Anspruchs seines Betreuers sowie der interdisziplinären Zusammenarbeit. Nach einer kurzen Station in einem Berliner Start-up, arbeitet er aktuell als Post-Doc in Dublin. Mittelfristig kann er sich sowohl eine Unternehmensgründung als auch eine akademische Laufbahn vorstellen. Foto: privat
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Fakultät für Wirtschaftswissenschaften: Dr. Michelle Désirée Haurand. Sie hat sich mit Hilfe der Methode der Simulation damit beschäftigt, inwieweit Interaktionen die Akzeptanz von Innovationen beeinflussen, wobei sie insbesondere auf die Interaktionen zwischen Unternehmen und Kunden sowie zwischen unterschiedlichen Kundengruppen eingegangen ist. An der netten Zusammenarbeit in ihren Forschungsteams und mit Kooperationspartnern sowie der Programmierung von Simulationsmodellen hatte Michelle Haurand besonders viel Freude. Mit Hinblick auf eine Habilitation hat sie bereits seit ihrer Dissertation weiter geforscht. Momentan schließt sie zwei neue Publikationsprojekte ab und startet ein weiteres Projekt mit einem Kooperationspartner aus der Wirtschaft. Foto: privat
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Fakultät für Wirtschaftswissenschaften: Herman Demeze-Jouatsa. In his thesis he studies repeated games. Those are economic models that allow to rationalize and understand and predict the behavior of agents engaged in repeated interactions. Herman Demeze works as postdoc at the Center for Mathematical Economics at Bielefeld University. Photo: private