Der Studiengang Interdisziplinäre Medienwissenschaft begeht im Wintersemester 2023/2024 sein 20jähriges Jubiläum. In dieser Zeit hat die Medienlandschaft mehr und schnellere Entwicklungsschübe durchlaufen, als in so manchen Jahrzehnten zuvor. Die Mobilisierung digitaler IT und die damit verbundene dauerhafte Nutzung digitaler Geräte, hat nicht nur den Umgang mit Medien, Arbeitsplätze und kulturelles Handeln verändert, sondern auch die Art und Weise des wissenschaftlichen Arbeitens.

Seit dem 16. Jahrhundert hatte der Buchdruck die Entwicklung von Universitäten weltweit maßgeblich befördert und Bücher galten in der „Gutenberg Galaxis“ als zentrale mediale Träger wissenschaftlicher Expertise, die substantiell am Teilen von Daten und Informationen beteiligt waren. Verändert sich diese kulturelle Praxis nun zu Beginn des 21. Jahrhunderts? Die Sammlung von Nutzerdaten über digitale Geräte und ihre Verwendung als Trainingsdaten für neuronale Netzwerke ist zentrales Element der rasanten Entwicklung Künstlicher Intelligenzen. Inzwischen unterstützen Large Language Models und Text-zu-Bild-Generatoren die Produktion von Texten, Bildern, Tabellen, Grafiken usw. und eröffnen in diesem Zuge neue Möglichkeiten medialer Repräsentation. Neben diesen Chancen bergen neue KI-Technologien jedoch auch Herausforderungen sowohl für die Medienwissenschaft, wie auch für Kultur- und Arbeitswelt.