Prof.’in Dr.’in Monika Wagner
Über das Nachleben von Dingen im Kunstwerk
In zahlreichen Kunstwerken finden sich seit dem frühen 20. Jahrhundert unterschiedlichste Dinge des Alltags integriert: Relikte aus dem Müll, Waren aus dem Supermarkt oder persönliche Souvenirs. Diese Dinge haben ihre eigenen Produktions- und Nutzungsgeschichten, für die ihre jeweiligen Materialeigenschaften relevant sind. Mit welchen künstlerischen Strategien das vorausgehende „Sozialleben der Dinge“ im Kunstkontext thematisiert, kommentiert oder konterkariert wird, gilt es an signifikanten Beispielen der Gegenwartskunst zu skizzieren. Im Zentrum steht die „Spurensicherung“ in den Atrabiliarios, einem vielteiligen Werk der kolumbianischen Künstlerin Doris Salcedo, die das kollektive Gedächtnis adressiert.
Die Master Class findet in Ergänzung zur Norbert Elias-Lecture am 21.01.25 (“Globaler Austausch: Abfall und Staub in der zeitgenössischen Kunst”) statt.
Die Master Class richtet sich an fortgeschrittene Studierende, junge Wissenschaftler*innen und Doktorand*innen und bietet die Möglichkeit, mit renommierten Forscher*innenpersönlichkeiten in Kontakt und Diskussion zu treten. Spezifisches Vorwissen ist nicht von Nöten, um an dem zweistündigen Seminar teilzunehmen, der Besuch des Vortrages am Vorabend ist jedoch sinnvoll, wenn die Themen auch nicht deckungsgleich sein werden. Im Vorfeld wird Ihnen eine Textgrundlage zur Verfügung gestellt.
Haben Sie keine Scheu und nutzen Sie die Gelegenheit. Für die Teilnahme an der Master Class wird Ihnen ein Zertifikat ausgestellt.
Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt!
Anmeldung zur Master Class (gerne mit Fachrichtung und Statusgruppe (BA/MA/Doktorand*in)) bis zum 12.01.2025 per Mail an: norbert-elias-lectures@uni-bielefeld.de
Monika Wagner ist Kunsthistorikerin und studierte zunächst Malerei an der Kunstakademie in Kassel, später Kunstgeschichte, Archäologie und Literaturwissenschaft in Hamburg und London. Sie promovierte (1977) in Hamburg und habilitierte sich (1986) mit einer Schrift zu Allegorie und Geschichte. Ausstattungsprogramme öffentlicher Gebäude des 19. Jahrhunderts in Deutschland in Tübingen. Wagner leitete dort das Funkkolleg der Moderne und lehrte von 1987–2009 Kunstgeschichte an der Universität Hamburg, wo sie das Archiv zur Erforschung der Materialikonographie aufbaute. Fellowships führten sie ans IFK Wien (2011/12), zur Forschergruppe „BildEvidenz“ in Berlin (2017–19), ans Getty Research Institute in Los Angeles und zur Forschergruppe „Imaginarien der Kraft“ der Universität Hamburg (2020/21). Kunstgeschichte in Schwarz-Weiss. Reproduktionstechnik und Methode (2022) ist ein Ergebnis ihres dortigen Projekts. Seit 2005 ist sie Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen die Malerei des 18.–20. Jahrhunderts, Geschichte und Theorie der Wahrnehmung, Gestaltung öffentlicher Räume, Materialsemantik und Materialikonografie.