Convenors: Günter Frankenberg (Frankfurt a.M.), Wilhelm Heitmeyer (Bielefeld)
Für die Sicherung der Demokratie einer pluralistischen Gesellschaft und eines liberalen Staates im Sinne des Grundgesetzes auf der Basis von Rechtsstaatlichkeit und der Würde des Menschen spielen Institutionen eine herausragende Rolle. Dabei erfüllen sie mehrere Funktionen: sie tragen dazu bei, das Verhalten der Individuen zu formen; sie stabilisieren die Strukturen und den Bestand der Gesellschaft; und sie gewährleisten die Produktion politischer Entscheidungen und zugleich die Kontrolle von Politik.
Die Vielfalt dieser Funktionen macht Institutionen zu neuralgischen Punkten insbesondere demokratischer Gesellschaften, die sozialen, kulturellen und politischen Wandlungsprozessen und sozio-ökonomischen wie politischen Krisen ausgesetzt sind, die Veränderungen mit sich bringen oder Anpassungsprozesse erfordern.
Das zentrale Anliegen des Workshops besteht darin, eine empirische Durchmusterung von zentralen Institutionen dahingehend vorzunehmen, ob und wieweit es der AfD und ihrem intellektuellen Umfeld gelungen ist, dort Wirkung zu erzielen, um ihre politischen Positionen eines autoritären Umbaus der pluralistischen Gesellschaft und des liberalen Staates zu befestigen und auszuweiten.
Dazu gehören etwa Verfassungsinstitutionen, Polizei, Bundeswehr, Justiz, Gewerkschaften, Bauernverbände, Medien, Kulturinstitutionen und Institutionen der Politischen Bildung. Sie werden interdisziplinär aus den Perspektiven von Soziologie, Politikwissenschaft, Medienwissenschaft, Rechtswissenschaft und Kulturwissenschaft analysiert. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, inwieweit eine Delegitimierung oder Destabilisierung dieser Institutionen stattfindet.