Einer der Gründungsväter der Fakultät für Chemie der Universität Bielefeld ist im Alter von 93 Jahren verstorben. Professor Dr. Hans-Friedrich Grützmacher kam 1973 an die junge Bielefelder Universität und hat die Fakultät für Chemie gemeinsam mit Kollegen entwickelt und aufgebaut, so dass sie 1975 gegründet werden konnte. 1974 übernahm er zudem das Amt des Prorektors für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs. Bis zu seiner Emeritierung 1997 hatte er die Professur Organische Chemie I inne.
„Professor Grützmacher war ein engagierter Forscher und Lehrender und hat maßgeblich am Profil der Fakultät mitgewirkt,“ sagt Professor Dr. Thomas Hellweg, Dekan der Fakultät für Chemie. „Er hat zahlreiche junge Wissenschaftler*innen an der Fakultät als Doktorvater intensiv betreut.“
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Das Forschungsinteresse von Professor Grützmacher umfasste das weite Feld der organisch-chemischen Grundlagenforschung von der Synthese komplexer organischer Verbindungen bis zur Physikalisch-Organischen Chemie isolierter, kurzlebiger Ionen und Moleküle im Vakuum. Insbesondere durch seine Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Massenspektrometrie, ist Grützmacher mit einer Vielzahl wissenschaftlicher Arbeiten international hervorgetreten und gehörte zu seiner Zeit zu den führenden Wissenschaftlern auf diesem Gebiet. Er war Herausgeber der europäischen Zeitschrift „Organic Mass Spectrometry“ und Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft Massenspektrometrie in der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Daneben war Grützmacher in vielen wissenschaftlichen Fördereinrichtungen tätig, so als Mitglied der Studienstiftung des Deutschen Volkes, des Kuratoriums der Stiftung „Jugend forscht“ und im Deutschen Akademischen Austauschdienst. Viele Jahre war Grützmacher der Vertrauensdozent der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Universität Bielefeld.
Ein ausführlicher Nachruf ist auf den Internetseiten der Fakultät für Chemie zu finden.
