Reyhan Şahin aka Lady Bitch Ray hat mit ihren Texten kontroverse Reaktionen ausgelöst: Von den einen als emanzipatorisch und Ausdruck der Selbstermächtigung gefeiert, von den anderen als Pornografie und geschmacklos bezeichnet. Ausgehend von ihren provokanten Raps spricht Johannes Voit mit Reyhan Şahin über Irritation als künstlerische Strategie. Neben der bewussten Provokation gibt es jedoch auch andere künstlerische Ansätze, um gesellschaftlich zu wirken. Gemeinsam mit Lena Schäfferling und Nicole Schuck, die andere Wege gehen, weiten Şahin und Voit den Blick und sprechen über partizipative oder auch kollaborative Kunst von Künstler*innen-Kollektiven und über die Frage, inwieweit die Anwendung künstlerischer Methoden in der Wissenschaft eine Bereicherung sein kann und die durchaus problematische Machtstrukturen aufweisende akademische Welt verändern kann.
Reyhan Şahin, vielen auch bekannt unter dem Pseudonym „Lady Bitch Ray“, ist als Wissenschaftlerin, Aktivistin, Buchautorin, Performance-Künstlerin, Rapperin, Modedesignerin, Journalistin, Speakerin und Bildungsreferentin tätig. Derzeit forscht sie im Rahmen ihrer Habilitation seit 2018 zu den Zusammenhängen von Rassismus, Antisemitismus, Neue Rechte, Rechtsextremismus, Nationalismus, Intersektionalität, antimuslimischer Rassismus, antialevitischer (und antikurdischer) Rassismus, Islam und Gender. Seit 2020 verfasst und performt sie daneben Spoken Word-Texte zu Themen wie Antirassismus, Feminismus, Erinnerungskultur und Gedenkarbeit, Intersektionalität und Sexualität.
Johannes Voit ist seit 2018 Professor für Musikpädagogik und Musikvermittlung an der Universität Bielefeld und weiterhin als Musiker u.a. im Ensemble sans sens tätig.
Lena Schäfferling studierte Gestaltung in Bielefeld und Bologna und aktuell grafisches Erzählen in Hamburg. In ihrer künstlerischen Arbeit verbindet sie Texte und Bilder in Zines, in Animationen und in Installationen. 2019 gründete sie zusammen mit Freundinnen Naturtrüb, ein feministisches Magazin-Kollektiv für Text und Zeichnung und sucht seitdem nach Wegen Kunst gemeinsam zu schaffen.
Nicole Schuck studierte u.a. an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig und ist seit 2004 als freischaffende Künstlerin tätig. Ihre Arbeiten, Projekte, Ausstellungen, Kunst am Bau, Vorträge, Workshops und Beiträge zu Theaterinszenierungen werden im In- und Ausland gezeigt. Schwerpunkte ihrer transdisziplinären Projekte sind Wildtiere, natürliche und urbane Lebensräume, Ökologie und Naturschutz. (www.nicoleschuck.de)
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