Das Werk „Soviet Anthropocene 1933“ zeigt auf, wie sich Völkermord, Ökozid und Kolonialismus überschneiden und wie unsere Erde sowohl Quelle von Geschichte und Wissen als auch Medium zu deren Verschleierung sein kann. Über die Darstellung der Verflechtungen zwischen menschlicher und nicht-menschlicher Geschichte offenbart sich die Beziehung von Natur und Wissenschaft und die Formen menschlicher sowie nicht-menschlicher Gewalt. Bezugs- und Ausgangspunkt ist die Publikation Trilobites of Donetsk Basin, die 1933 erschien, also in dem Jahr der großen, durch die Sowjets ausgelösten, Hungersnot, die in der Ukraine Millionen von Menschenleben forderte.
Lia Dostlieva (geb. in Donetsk, Ukraine) ist Künstlerin, Kulturanthropologin und Essayistin. Künstlerisch und wissenschaftlich beschäftigt sie sich mit kollektiven Traumata, Dekolonialismus sowie dem Handeln und der Sichtbarkeit vulnerabler Gruppen. Ihre Arbeiten waren Teil des Ukrainischen Pavillons der 60. Biennale in Venedig (2024) und wurden u.a. im Kunstinstituut Melly (Rotterdam) und im Kolumba Museum in Köln gezeigt. 2024 ist sie CEC ArtsLink International Fellow.
Ausstellungseröffnung im Rahmen des art/science-Festival “Irritation” am Donnerstag, 30.01.2025, 17.00 Uhr, in der Wissenswerkstadt.