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Alles ist Chemie


Text: Universität Bielefeld


Die Fakultät für Chemie der Universität Bielefeld feiert in diesem Sommer den 50. Geburtstag. Neben einem offiziellen Festabend mit geladenen Gästen sind am Samstag, 12. Juli, alle Interessierten zu einem Tag der offenen Tür der Fakultät in die Universität Bielefeld eingeladen. Von 11 bis 16 Uhr ist ein buntes Programm in der zentralen Halle des Universitätshauptgebäudes geplant. Unter dem Motto „Chemie zum Anfassen und Mitnehmen“ erleben die Besucher*innen Mitmach-Experimente für alle Altersstufen. Das Programm umfasst zudem eine Experimentalvorlesung sowie Experimente für verschiedene Altersgruppen im teutolab-chemie. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

„Die Fakultät geht mit neuen Ideen und viel Zuversicht in die nächsten 50 Jahre von Forschung und Lehre in der faszinierenden Welt der Moleküle“, sagt Dekan Professor Dr. Thomas Hellweg und freut sich auf viele Besucher*innen am Tag der offenen Tür.

Die Fakultät für Chemie wurde im Juli 1975 im Gebäude der Verhaltensforschung gegründet. Ihr Schwerpunkt waren immer die sogenannten molekülbasierten Materialien. Beispiele sind pharmakologische Wirkstoffe und Naturstoffe, aber auch Polymere, also die Basisstoffe für Kunststoffe. Aktuell wird in diesem Bereich die Biokatalyse und die bioinspirierte Katalyse immer wichtiger, die es erlaubt Moleküle nachhaltiger herzustellen. Die Biokatalyse nutzt Enzyme, um chemische Reaktionen energieeffizient und nachhaltig zu machen (Schlagwort „Green Chemistry“).

teutolab-Idee selbst in China ein Erfolg

Neben diesen Themen bemühte sich die Fakultät stets auch um die Verbreitung des Wissens aus der Universität in die Gesellschaft. Ein Ergebnis: Die Gründung des teutolab-chemie. Im Jahr 2000 war es in Deutschland das erste Mitmachlabor für Schulklassen und die Idee wurde bis nach China exportiert.

Aktuell richtet sich die Fakultät in der Lehre teilweise neu aus und wird zum Wintersemester 2026 Studiengänge mit einem Fokus auf nachhaltige Chemie anbieten. Der vorgesehene zusätzliche Masterstudiengang wird englischsprachig sein und so auch zur Internationalisierung der Universität beitragen.

Das Thema „Nachhaltigkeit“ war schon immer in der Chemie von großer Bedeutung, wird aber nun auch im Bereich der organischen Biokatalyse sichtbarer werden.

  Meilensteine:

  • 1975 – Gründung der Fakultät mit vier Lehrstühlen: Anorganische, Organische, Physikalische und Theoretische Chemie. Erster Dekan: Professor Dr. Thomas Dorfmüller
  • 1992 – Professor Dr. Peter Jutzi wird mit dem Max-Planck-Forschungspreis ausgezeichnet
  • 1999 – Die Gruppe um Professor Dr. Dr. h.c. mult. Achim Müller charakterisiert das damals größte anorganische molekulare Netzwerk, das später als „Bielefeld Giant Wheel“ in die Literatur einging. http://wwwhomes.uni-bielefeld.de/chemie/ehemalig/ac1-mueller/AMU/n_hall.pdf
  • 2000 – Gründung des teutolab-chemie – eines der ersten Schüler Mitmachlabore überhaupt – durch Professorin Dr. Katharina Kohse-Höinghaus. https://www.uni-bielefeld.de/einrichtungen/teutolab/chemie/   
  • 2002 wurde der neue Sonderforschungsbereich 613 „Physik von Einzelmolekülprozessen und molekularer Erkennung in organischen Systemen“ genehmigt. Darin kooperieren Chemiker*innen mit Kolleg*innen aus Physik und Biologie.
  • 2007 – Das Gas-Elektronen-Diffraktometer nimmt seine Arbeit auf, eines von nur vier Geräten dieser Art weltweit zur experimentellen Bestimmung der Strukturen freier Moleküle in der Gasphase https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/chemie/projects/GEDatBI/geraet/  
  • 2010 – Die internationale Bunsentagung für Physikalische Chemie mit 900 Teilnehmer*innen findet erstmals in Bielefeld statt.
  • 2015 – Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie zum Thema Nanoschichten und komplexe Materialien.
  • 2016 startet die bilaterale Graduiertenschule Yaoundé – Bielefeld zur Erforschung von Heilpflanzen der Kamerunischen Volksmedizin, https://www.yabinapa.de/  
  • 2016 – EU-Promotionsnetzwerk Magicbullet, koordiniert von Professor Dr. Norbert Sewald (Seit 2020 mit dem Namen Magicbullet::reloaded weiter gefördert) https://www.magicbullet-reloaded.eu  
  • 2022 wurde die neue DFG-Forschungsgruppe FOR 5215 „Bioinspirierte Oxidationskatalyse mit Eisenkomplexen“ (BioOxCat) genehmigt. Katalyse ist die Basis der nachhaltigen Chemie.
  • 2024 startet die International Max Planck Research School for Modeling the Anthropocene (IMPRS-ModA) des neu gegründeten Max-Planck-Instituts für Geoanthropologie, an dem auch Chemiker*innen aus Bielefeld beteiligt sind. https://www.gea.mpg.de/95309/das-anthropozaen-wird-modelliert-neue-graduiertenschule-am-max-planck-institut-fuer-geoanthropologie