Skip to main content

Wissenschaft, Politik, Verantwortung


Text: Universität Bielefeld

Unter dem Leitmotiv „Wissenschaft, Politik, Verantwortung“ wurden im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die Ergebnisse eines langjährigen Forschungsprojekts zur Geschichte der Ressortforschungseinrichtungen in Deutschland vorgestellt. Das Projekt wurde 2017 von Professor Dr. Carsten Reinhardt (Universität Bielefeld) und Professor Dr. Dr. Helmut Maier (Ruhr- Universität Bochum) initiiert und ab 2020 teilweise durch das BMWK finanziert.

Im Mittelpunkt der Untersuchung stand die kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit verschiedener Bundesanstalten – von ihrer Rolle im nationalsozialistischen Staat bis hin zu den strukturellen Entwicklungen in der Nachkriegszeit. Die Forschung zeigt auf, wie diese Institutionen über Jahrzehnte hinweg als Schnittstellen zwischen Wissenschaft, Politik und Wirtschaft agierten und inwieweit sie nach 1945 mit ihrer NS-Vergangenheit umgingen. Prof. Dr. Carsten Reinhardt erklärt: „Die Projektergebnisse machen die enge Verwobenheit der Arbeit der Ressortforschungseinrichtungen mit der Rüstungspolitik des „Dritten Reiches“ deutlich. Gleichzeitig konstatieren die Forscher*innen eine weitgehende politische und ideologische Kongruenz der Behörden mit dem NS-Regime, die nach dem Krieg kaum geahndet wurde.“ Ein zentrales Element der vom BMWK durchgeführten Veranstaltung war die Präsentation von acht neuen wissenschaftlichen Publikationen, die im Rahmen des Projekts entstanden und von Bielefeld University Press (BiUP) veröffentlicht werden. Diese Werke beleuchten die Rolle von Wissenschaftlerinnen und Forschungsinstitutionen im Dienst des NS-Staates sowie ihre Transformation in der Bundesrepublik.

Prof. Dr. Dr. Helmut Maier und Prof. Dr. Carsten Reinhardt präsentierten Staatssekretär Udo Philipp ihre Forschungsergebnisse (v.l).

Sabrina Diab-Helmer, Wissenschaftsmanagerin und Geschäftsführerin der Bielefeld University Press, erklärte: „Diese Bücher sind weit mehr als ein Beitrag zur historischen Aufarbeitung. Sie zeigen eindrucksvoll, wie wissenschaftliche Institutionen politische Prozesse beeinflussen – und umgekehrt. Die Bielefeld University Press sieht es als ihre Aufgabe, solch relevante Forschung sichtbar zu machen, den wissenschaftlichen Diskurs über institutionelle Verantwortung zu fördern und mit innovativen Publikationsformaten eine Brücke zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zu schlagen.“

„Die Gründung eines eigenständigen Universitätsverlags ist ein Meilenstein für die Universität Bielefeld“, erklärt Professor Dr. Reinhold Decker, Rektoratsbeauftragter für Kooperationen mit der Wirtschaft, BRIC und Forschungstransfer. „Unser Ziel ist es, Forschung nicht nur zu veröffentlichen, sondern aktiv zur gesellschaftlichen Diskussion beizutragen. BiUP steht für einen technologisch innovativen Zugang zu interdisziplinärer und global sichtbarer Wissenschaft.“

Bielefeld University Press

Die Bielefeld University Press (BiUP), der Wissenschaftsverlag der Universität Bielefeld, geht neue Wege: Seit Anfang dieses Jahres agiert er als eigenständiger Universitätsverlag. Mit einem klaren Bekenntnis zu wissenschaftlicher Qualität, Open Access und innovativen Publikationsformaten setzt BiUP neue Maßstäbe in der akademischen Verlagslandschaft.
Mit einer konsequenten Open-Access-Strategie sorgt der Verlag für freien Zugang zu wissenschaftlicher Forschung und fördert den Austausch über Fachgrenzen hinweg. Im Fokus stehen dabei Themen von hoher gesellschaftlicher Relevanz, etwa Künstliche Intelligenz, Klima- und Umweltforschung sowie Wissenschaftspolitik.
BiUP entwickelt Publikationsformate, die sich an den Bedürfnissen der Wissenschaft orientieren. Damit stärkt BiUP nicht nur den wissenschaftlichen Standort Bielefeld, sondern trägt auch dazu bei, Forschung nachhaltig in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft zu verankern.


Weitere Informationen:
Internetseite von Bielefeld University Press