Ein Meilenstein für die Sanierung eines herausragenden Gebäudes: Mit der Übergabe des ersten Bauabschnitts des Hauptgebäudes mit komplett neuer Technik, einer hochgedämmten Gebäudehülle und einem hellen, modernen Erscheinungsbild erhält die Universität Bielefeld ein neues attraktives Entree. Nach Teilabriss, Neubau und einer umfassenden Modernisierung hat der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) das Gebäude offiziell an die Universität übergeben.
Am Donnerstag, 5. September 2024, war es soweit: BLB NRW-Geschäftsführerin Gabriele Willems, BLB NRW-Niederlassungsleiter Wolfgang Feldmann, Professorin Dr. Angelika Epple, Rektorin der Universität Bielefeld, und Universitätskanzler Dr. Stephan Becker schnitten symbolisch ein Band in den nordrhein-westfälischen Landesfarben durch und öffneten erstmalig für etwa 150 Gäste die Türen zum ersten Bauabschnitt (BA) des Universitätshauptgebäudes (UHG).
Es ist ein Meilenstein und es ist auch gleichzeitig wieder ein Startschuss für die nächsten herausfordernden Bauabschnitte, die wir dann vornehmen werden.
Wer diesen ersten Bauabschnitt betritt, sieht, wie toll das werden wird und bereits ist.
Der erste Bauabschnitt ist das Gesicht der Universität zur Stadt, das Gesicht für diejenigen, die zu uns kommen. Es ist das Eingangsportal, es wirbt für uns, es öffnet sich zur Stadt.
Der erste Bauabschnitt ist wirklich vor allem für die Studierenden ein Highlight, denn hier gibt es ganz viele unterschiedliche attraktive Orte, überwiegend für Studierende natürlich auch für Wissenschaftler*innen oder Personen aus der Verwaltung, aber für die Studierenden haben wir hier ganz besondere Highlights.Hier ist ganz viel Platz für flexibles Arbeiten, also man kann Stellwände aufstellen, kleine Räume entstehen lassen, man kann große Räume entstehen lassen. Also für mich ist das ein komplett neues Lernen, was hier entstehen kann. Im ersten Bauabschnitt befindet sich das Audimax. Im ersten Bauabschnitt werden wir das Studierenden-Servicezentrum unterbringen und damit eine zentrale Anlaufstelle für Studierende haben.
Es gibt Lernorte, in denen man entweder alleine oder in der Gruppe arbeiten kann, es gibt auch diese Orte im BITS, wo man tatsächlich arbeiten kann in einer ganz spezifischen Situation, wo man produzieren, schneiden und entwickeln kann und es gibt die Bibliothek. Das ist ja auch so etwas was unsere Universität besonders auszeichnet, dass die Bibliothek wie ein ganzes Band durch die Universität geht und das ist auch hier vor Ort gebündelt und für alle zugänglich.
Je mehr Raum ich habe, je größer, je heller die Räume sind, desto besser, also so geht’s mir jedenfalls kann ich denken und ich denke das gilt auch für ganz viele Studierende.
Teamwork makes dreamwork ist ein sehr guter Ausdruck und das hat das Ganze eigentlich auch ausgemacht.
Wenn man gut plant und gut zusammenarbeitet, dann gelingt es einem anspruchsvolles Gebäude auch fertig zu kriegen.
Es ist wirklich eine ganz bunte Mischung und zeigt deutlich, was unsere Universität kann.
Wissenschaftsministerin Ina Brandes: „Der Neubau und die grundlegende Modernisierung des Universitätshauptgebäudes ist eine Investition in die Zukunft unseres Landes. Rund 75.000 Quadratmeter Fläche alleine durch den ersten Bauabschnitt 370 Millionen Euro Baukosten, die zum großen Teil vom Land getragen werden, sind ein eindrucksvoller Beleg dafür, wie wichtig uns eine moderne Infrastruktur ist. Mein Dank gilt unseren Partnern vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW und der Universität Bielefeld, mit denen wir gemeinsam eine der größten Hochschulbaumaßnahmen stemmen. Davon profitieren unsere Studentinnen und Studenten genauso wie der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen.”
„Der erfolgreiche Abschluss dieses ersten Großprojekts am Hauptgebäude der Universität Bielefeld ist ein Beweis für das technische Können des BLB NRW und unsere Fähigkeit, große und komplexe Bauvorhaben erfolgreich umzusetzen. Es zeigt auch, dass der BLB NRW in der Lage ist, innovative und nachhaltige Lösungen zu realisieren. Wir gestalten Räume, die Zukunft ermöglichen – Orte, an denen Lernen, Forschen und Zusammenarbeiten auf höchstem Niveau stattfinden können. Damit leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung und zur nachhaltigen Verbesserung der Bildungsinfrastruktur”, lobt Gabriele Willems das Erreichte. In diesem Zusammenhang dankt Willems insbesondere dem Projektteam der Niederlassung für die geleistete Arbeit.
© Mike-Dennis Müller
Professorin Dr. Angelika Epple, Rektorin der Universität Bielefeld, sieht die Chancen, die das neue Entree und die dahinterliegenden sanierten Bereiche des Hauptgebäudes für Studium und Lehre der Universität Bielefeld bieten. An zentraler Stelle werden hier in einem „Studierenden Service Center“ vielfältige Beratungs- und Serviceangebote gebündelt werden. In unmittelbarer Nähe finden sich weitere Informations- und Unterstützungsangebote der Universitätsbibliothek und des Bielefelder IT-Servicecenter (BITS). Zudem werden neue attraktive Lern-, Arbeits- und Aufenthaltsorte für Studierende eingerichtet. Die einziehenden Fakultäten, Einrichtungen und Verwaltungseinheiten erhalten helle, moderne Büroflächen. „Wir möchten jungen Menschen, die sich für ein Studium in Bielefeld entscheiden, ein attraktives und inspirierendes Umfeld bieten, um gemeinsam vor Ort zu lernen, zu forschen und zu arbeiten. Für Spaß und Erfolg im Studium spielt auch das Umfeld eine wichtige Rolle“, so Rektorin Professorin Dr. Angelika Epple. „Der neue sanierte Eingangsbereich des Hauptgebäudes mit seinen kurzen Wegen zwischen umfangreichen Beratungs- und Serviceangeboten und attraktiven Aufenthaltsflächen ist zukunftsweisend dafür, wofür wir als Präsenzuniversität stehen und wie wir unseren Campus stetig weiterentwickeln.“
Reibungslose Übergabe und Inbetriebnahme
Seit Anfang 2024 wurden die Flächen schrittweise an die Universität Bielefeld übergeben, beispielsweise wichtige Infrastrukturen, wie die EDV-Räume. Seit Juli führt die Universität anschließende eigene bauliche Maßnahmen durch, darunter die Installation einer elektronischen Schließanlage und die Einrichtung eines modernen WLAN-Netzwerkes. An die nun erfolgte finale Übergabe des Gebäudes schließt eine mehrmonatige Umzugsphase an, in der die Universität die neuen Flächen bezieht und gleichzeitig der 2. Bauabschnitt für die weitere Sanierung durch den BLB freigezogen wird.
„Der sanierte Gebäudeteil mit dem neuen Eingangsbereich und seinen hochattraktiven Flächen für Studium und Lehre zeigt: Die Modernisierung des Universitätshauptgebäudes im laufenden Betrieb ist eine Mammutaufgabe, aber das Ergebnis lohnt sich,“ so das Fazit von Dr. Stephan Becker, Kanzler der Universität Bielefeld. „Mein besonderer Dank gilt allen Kolleg*innen der Universität Bielefeld, die das Projekt gemeinsam mit dem BLB NRW vorangetrieben haben – insbesondere den Mitarbeiter*innen unseres Dezernats Facility Management. Ich freue mich schon sehr, in den kommenden Monaten mitzuerleben, wie wir die heute noch leeren Räumlichkeiten nach und nach mit Leben füllen und die umfangreichen Serviceangebote dort ihren Betrieb aufnehmen. Die einziehenden Wissenschaftler*innen sowie die Kolleg*innen aus Technik und Verwaltung können sich auf moderne Räumlichkeiten freuen.“
Neben dem Studierenden Service Center ziehen Service-, Beratungs- und Verwaltungseinheiten, das Rektorat sowie die Fakultäten Rechtswissenschaft und Gesundheitswissenschaften und das Institut für Mathematische Wirtschaftsforschung in die neuen und sanierten Flächen. Hier finden sich zukünftig im großen Umfang auch vielfältige Arbeitsplätze für Studierende.
Modernisierung für die Zukunft
Der erste Bauabschnitt umfasste die grundlegende Sanierung von etwa 75.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche, dies entspricht ungefähr der Fläche von 500 Reihenhäuser. Bei den Arbeiten wurden die Gebäudeteile A, B, K, R, S und J vollständig entkernt und nach aktuellen Vorgaben neu errichtet. Dazu gehören neben dem Innenausbau und der Erneuerung aller technischen Anlagen auch die Verlegung von mehr als einer Millionen Metern Kabel sowie die Errichtung der hochgedämmten Gebäudehülle, die eine Fassadenfläche von 40.000 Quadratmetern und eine Dachfläche von etwa 15.000 Quadratmetern umfasst. Diese Sanierungsmaßnahmen tragen erheblich zur Energieeffizienz und Klimaschonung bei.
Auch der Rückbau der ehemaligen Mensa sowie die Errichtung eines Neubaus auf der Fläche eines ehemaligen Parkplatzes gehören zu dem hochkomplexen Großprojekt, welches der BLB NRW für die Universität realisiert hat.
BLB NRW setzt auf partnerschaftlichen Ansatz
Das etwa 370 Millionen Euro teure Projekt wurde von der Niederlassung Bielefeld des BLB NRW unter der Leitung von Wolfgang Feldmann durchgeführt. „Die Fertigstellung dieses Bauvorhabens ist das erfolgreiche Ergebnis jahrelanger und intensiver Kraftanstrengungen. Hierfür gebührt größter Dank und Anerkennung“, erklärte Feldmann. Das Projekt wurde mit einem besonderen Vergabeverfahren zur schlüsselfertigen Errichtung mit integrierter Planung (SEP) realisiert. Es zeichnet sich durch eine partnerschaftliche Herangehensweise und die frühzeitige Einbindung der ausführenden Bauunternehmens bereits in der Planungsphase gekennzeichnet ist. Diese Methode optimierte die Prozesse und das Kostenmanagement und legte den Grundstein für die weiteren Bauabschnitte.
Ein Blick in die Zukunft
Mit dem erfolgreichen Abschluss des ersten Bauabschnitts sind die Planungen für die nächsten Bauphasen bereits in vollem Gange. Nach dem Umzug der Universität beginnen 2025 die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt. Der zweite Bauabschnitt betrifft die Abschnitte T, L und C. Die Sanierungsarbeiten werden auch durch die Halle führen. Ein Durchgang wird den alten und neuen Teil verbinden und die Passage zwischen dem ersten Bauabschnitt und dem restlichen Universitätshauptgebäude ermöglichen. Das Konzept der Uni-Halle mit Geschäften, Gastronomie und Schwimmbad bleibt außerhalb des Baustellenbereiches bestehen.
Auch der dritte Bauabschnitt erweist sich als komplexes Bauprojekt mit einer Kombination aus Sanierung, Modernisierung, Teilabbruch und Neubau. In dieser Sanierungsphase wird insbesondere die Modernisierung der Laborinfrastruktur für die naturwissenschaftliche Forschung im Fokus stehen. Für den gemeinsamen Projekterfolg wird der BLB NRW hier erstmals die Integrierte Projektabwicklung (IPA) zum Einsatz bringen. „Wir sind davon überzeugt, dass wir mit einer Partnerschaft auf Augenhöhe, einem transparenten Miteinander und gemeinsamer Verantwortung zwischen Planern, Bauausführenden und Bauherr dieses anspruchsvolle Projekt zum Erfolg führen können“, erklärt Niederlassungsleiter Wolfgang Feldmann. Bei der Integrierten Projektabwicklung handelt es sich um ein modernes, partnerschaftliches Vertragsmodell für die Durchführung von großen und komplexen Bauvorhaben. Dafür schließen alle Beteiligten unter Federführung des Bauherrn einen Mehrparteien-Vertrag und bilden eine Allianz für das jeweilige Projekt.
Aktualisierte Form des Artikels vom 12. September 2024.