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9×8 Minuten: Alles Vormoderne, oder was?


Autor*in: Universität Bielefeld

Vormoderne Geschichte ist vielfältig, fremd und zum Teil doch gar nicht so weit von unseren aktuellen Problemen entfernt, beispielsweise gab es auch in der Reformationszeit schon Hatespeech. Der Arbeitsbereich „Geschichte der Vormoderne“ an der Universität Bielefeld erforscht die Geschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, also den Zeitraum von 500 bis um das Jahr 1800. Am 26. Juni präsentiert er sich mitten in der Stadt, und zwar im „Nr.z.P.“, dem Veranstaltungsort der Initiative Bielefelder Subkultur e.V. Neun Historiker*innen halten jeweils achtminütige Vorträge zu Themen wie der mittelalterlichen Angst vor den Toten oder sozialer Ungleichheit gestern und heute.  Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei.

Das Programm:

  • Die Heilige und der Gehängte. Körpervorstellungen und gesellschaftliche In- und Exklusion im Mittelalter (Professor Dr. Franz Arlinghaus)
  • „Von Menschenliebe beseelt“: Martin Ehlers (1732-1800) als Schulreformer und Begründer der Lehrerausbildung (Leon Rüterbories)
  • Dawn of the (un-)friendly Dead. Die Angst vor den Toten im Mittelalter (Dr. Gion Wallmeyer)
  • Was tun mit einem im Erbgang zusammengewürfelten Territorium? Das Beispiel Karl Theodors von Pfalz-Bayern, 1742–1799 (Professor Dr. Stefan Gorißen)
  • Wer bietet mehr Ablass? Wie Kirchen in Herford, Bielefeld und Schildesche im 13. und 14. Jahrhundert um Besucher konkurrierten (Dr. Friederike Neumann)
  • Intarsien: Körper, Räume, Materialitäten (Dr. Maja-Lisa Müller)
  • „Hate speech“ und neue Medien um 1526. Reformatorische Polemik gegen altgläubige Kirchlichkeit in Flugschriften (Professor Dr. Andreas Rüther)
  • „du Schelm, du bub, du h*ren Mann!“ – was uns Schmähschriften über die Öffentlichkeit der Frühen Neuzeit sagen (Dr. Jan Siegemund)
  • Religion, Stand, Geschlecht? Soziale Ungleichheit gestern und heute (Malte Wittmaack, M.A.)

Veranstaltungsort ist der Kulturraum Nummer zu Platz, Große-Kurfürsten-Straße 81.

Wissenschaft für die Stadtgesellschaft verständlich und erlebbar machen, ist ein wichtiges Anliegen der Universität Bielefeld und der Forschenden. Die Geschichtswissenschaftler*innen engagieren sich in diesem Sinne, wie es auch die Initiator*innen anderer universitärer Projekte tun, beispielsweise der Klimabahn, von Physik am Samstag, der Shots of Science, des Science Cinema oder der Ausstellungsreihe „miteinander gegenüber“ in der Kunsthalle. Und im größeren Umfang engagiert sich die Universität demnächst in Sachen Public Science in der Wissenswerkstadt.