Wie kann kulturelle Bildung in der Lehrer*innenbildung strukturiert verankert und mit regionalen Kooperationspartner*innen umgesetzt werden? Mit dieser Aufgabe hat sich das Projekt LakkBi (Lehrerinnenbildungsatelier für künstlerisch-kulturelle Bildung) an der Universität Bielefeld vor drei Jahren auf den Weg gemacht – mit 260.000 Euro gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW. Bei einer Fachtagung am 22. Mai im Hörsaalgebäude Y präsentieren die Bielefelder Wissenschaftlerinnen die Ergebnisse.
„Seit Projektbeginn konnten wir mit Lehrenden aus den Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften der Universität Bielefeld, Akteur*innen aus dem Bereich der kulturellen Bildung, wie Künstler*innen und Kulturinstitutionen, Vertreter*innen aus Kooperationsschulen und OWL-Kommunen sowie des Ministeriums ein stabiles Netzwerk aufbauen“, freut sich die Bielefelder Erziehungswissenschaftlerin Professorin Dr. Susanne Miller, die gemeinsam mit der Literaturwissenschaftlerin Professorin Dr. Petra Josting das Projekt leitet.
© Universität Bielefeld/Mike-Dennis Müller
Mit dem Projekt wurden exemplarisch am Universitätsstandort Bielefeld strukturelle Verankerungen der kulturellen Bildung in den beteiligten Disziplinen Sachunterunterricht, Sprachliche Grundbildung, Sportwissenschaft, Bildungswissenschaft, Anglistik, Biologie und Kunst/Musik vorgenommen und evaluiert. Das Projekt zielt auf die Lehrerinnenbildung in den Studiengängen für das Lehramt Grundschule und Grundschule mit integrierter Sonderpädagogik, sowohl bei der grundständigen Ausbildung als auch bei der Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften.
Als kulturelle Kooperationspartner aus der Region konnten beispielsweise das AlarmTheater Bielefeld, das Theaterlabor Tor 6, das Stadttheater, die Akademie Erzählkultur, das Bielefelder Naturkundemuseum und das Bauerhausmuseum sowie das Archäologische Freilichtmuseum Oerlinghausen gewonnen werden. Partnerschule von LakkBi ist unter anderem die Bielefelder Wellensiekschule. So wurde in der Projektlaufzeit gemeinsam mit den kulturellen Institutionen der Region in Seminaren gearbeitet, beispielsweise in „Comics zeichnen mit Grundschüler*innen“, „Ein Koffer voll Demokratie und Kinderrechte“ oder „Wenn die Bilder laufen lernen – Bilderbücher und szenisches Spiel“. Das Seminar „Mathematik aus der Sache heraus“ besuchte das Bauernhausmuseum Bielefeld und die Studierenden erkundeten die alltäglichen Dimensionen der Mathematik.
Beim Fachtag am 22. Mai wird Professor Dr. Ludwig Duncker von der Universität Gießen einen Vortrag über ästhetisches Lernen in der Kindheit und seine Bedeutung für die Gestaltung von Bildungsprozessen halten. Der Tag soll neben der Vorstellung der Ergebnisse auch Raum für künftige innovative Ideen bieten, denn das Rektorat der Universität unterstützt die stärkere Vernetzung der Lehrerinnenbildung in die Region hinein weiter.