Die vielen Krisen, die die Welt derzeit beschäftigen, lassen zuweilen Endzeitstimmung aufkommen: Wie soll das alles werden? Die ZiF-Konferenz 2024, die große öffentliche Jahrestagung des Zentrums für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld, möchte dazu einen Kontrapunkt setzen: Renommierte Referent*innen aus verschiedenen Disziplinen werden Lösungsmöglichkeiten für einige drängende Probleme der Gegenwart präsentieren und diskutieren. Die Tagung trägt den Titel „Zukunft jetzt! Klima, Demokratie, Gesellschaft“ und findet am Freitag, 19. April, im ZiF statt. Auf dem Programm steht auch eine Filmvorführung.
Die liberalen Gesellschaften stehen, nicht nur in Europa, vor vielen Herausforderungen, vom nachhaltigen Umbau der Wirtschaft über die Reform des Sozialstaats bis zum Umgang mit den Folgen des Klimawandels. Zugleich verlieren Teile der Gesellschaft das Vertrauen in die Fähigkeit der Politik, Lösungen für eine lebenswerte Zukunft zu finden. Die Wissenschaft ist von diesem Vertrauensverlust bisher wenig betroffen, scheint mit ihrer Expertise aber dennoch kaum durchzudringen. Was kann die Wissenschaft dagegen tun?
Den Blick auf Lösungsvorschläge richten
„Wir müssen nicht mehr darüber diskutieren, ob der Klimawandel real, der Verlust der Artenvielfalt eine Katastrophe oder die Radikalisierung von Teilen der Gesellschaft besorgniserregend ist. All dies ist ausreichend belegt“, sagt Professorin Dr. Véronique Zanetti. „Es ist an der Zeit, die zahlreichen Lösungsvorschläge, die es auch gibt, zu thematisieren und nach vorne zu schauen.“ Die Philosophin leitet die Tagung zusammen mit dem Physiker Professor Dr. Gernot Akemann und dem Historiker Professor Dr. Carsten Reinhardt, alle drei sind ehemalige oder aktuelle Direktor*innen am ZiF.
„An vielen Orten werden längst zukunftsweisende Projekte realisiert und noch viel mehr sind in der Entwicklung, das geht zwischen all den Klagen leicht unter“, ergänzt Gernot Akemann. „Deshalb haben wir für die diesjährige ZiF-Konferenz Expert*innen aus verschiedenen Disziplinen eingeladen, die an innovativen Lösungen für unsere gegenwärtigen Probleme arbeiten.“
Podiumsdiskussion und Film ergänzen das Programm
Die Fachleute kommen aus Nachhaltigkeitsforschung, Wirtschafts-, Rechts- und Politikwissenschaft, Geschichte, Philosophie und Sozialökologie und werden ihre Perspektiven und Projekte für die Zukunft vorstellen und diskutieren. Dabei wird es ebenso um Vorbilder für eine nachhaltige Lebensweise gehen, wie sie in der Geschichte zu finden sind, wie um Initiativen für eine klimagerechte Politik, neue Formen demokratischer Teilhabe und die Frage, wie ehrlich eigentlich darüber gesprochen wird, was da auf uns zukommt.
Eine Podiumsdiskussion zur Frage, warum der Weg von der Erkenntnis zum Handeln manchmal so weit ist, und eine Filmvorführung über Ansätze, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, stehen ebenfalls auf dem Programm.
„Wir wünschen uns, Fachleute aus verschiedenen Disziplinen untereinander und mit interessierten Bürger*innen ins Gespräch zu bringen – darüber, wie eine gute Zukunft aussehen könnte“, so Carsten Reinhardt.
Die ZiF-Konferenz ist die große öffentliche Jahrestagung des ZiF. Die Sprache der Veranstaltung ist Deutsch, der Eintritt ist frei. Um Anmeldung über die Website der Veranstaltung wird gebeten.