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Statement gegen Antisemitismus und zum Nahost-Konflikt  


Autor*in: Universität Bielefeld

Stellungnahme des Rektorats der Universität in aktualisierter Fassung vom 16. November 2023

Die Universität Bielefeld verurteilt aufs Schärfste die terroristischen Angriffe der Hamas auf Israel. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten den Opfern und ihren Angehörigen, insbesondere auch unseren Partneruniversitäten Ben-Gurion Negev, Haifa, Tel Aviv und Technion, ihren Studierenden und all den Kolleg*innen in Wissenschaft und Verwaltung, mit denen wir seit vielen Jahren auf vielfältige Art zusammenarbeiten.

Wir stehen in Deutschland in einer historischen Verantwortung, jüdisches Leben zu schützen. Auch Universitäten haben in der Zeit des Nationalsozialismus versagt. Es ist unerträglich, dass sich Menschen jüdischen Glaubens nach wie vor und jetzt umso mehr in Deutschland nicht sicher fühlen können.

In Gedenken an die Opfer des Hamas-Terrors, aus Solidarität mit dem israelischen Volk und den Jüdinnen und Juden in Deutschland sowie als deutliches Symbol gegen alle Formen von Antisemitismus hat sich das Rektorat entschieden, auf dem Campus die israelische Flagge zu hissen. Wir akzeptieren nicht, dass diese zerstört oder beschmiert wird.

Diese Solidarität bedeutet nicht, dass wir dabei die vielen Opfer auf palästinensischer Seite vergessen. Wir trauern mit den Menschen, die Angehörige, Freunde und ihr Zuhause verloren haben. Außerdem sind wir uns dessen bewusst, dass die gegenwärtige Situation eine lange Geschichte und einen komplexen Kontext hat. Der demokratische Staat Israel hat das Recht auf Selbstverteidigung gegen eine Terrororganisation wie die Hamas. Das Ziel, die verschleppten Geiseln zu befreien, ist legitim. Wir hoffen, dass der Krieg möglichst schnell anderen Formen der Konfliktlösung weicht und Frieden möglich wird. Jedes einzelne Opfer ist eines zu viel.

Es ist unsere Überzeugung, dass wir jetzt Haltung zeigen müssen und dafür Sorge zu tragen haben, dass unsere Universität ein Ort ist, an dem Hass, Gewalt und Hetze keinen Raum haben. Wir treten dafür ein, dass die Universität Bielefeld ein Ort der Vielfalt, der fairen Diskussionskultur und kritischen Auseinandersetzung mit jeglichen Formen der Diskriminierung ist. Grundsätzlich gilt: Weder Antisemitismus noch Islamfeindlichkeit haben auf unserem Campus irgendetwas verloren. Dafür müssen wir uns alle einsetzen.

In diesem Zusammenhang möchten wir auch auf das Statement der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) aufmerksam machen: https://www.hrk.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/meldung/hrk-fordert-entschiedenes-eintreten-gegen-antisemitismus-an-hochschulen-5016

Dieser Konflikt stellt eine psychische Belastung für einige Studierende und Beschäftigte dar. Für diese Menschen gibt es an der Universität Bielefeld vertrauliche, unabhängige und unparteiische Beratungsangebote sowie professionelle Unterstützung. Studierende und Promovierende können sich an die Zentrale Studienberatung (ZSB) wenden (www.uni-bielefeld.de/zsb). Für Beschäftigte in Wissenschaft, Technik und Verwaltung steht die Beratungsstelle für Mitarbeitende und Führungskräfte zur Verfügung (www.uni-bielefeld.de/verwaltung/beratung-ma-fk). Wenn Sie sich bedroht fühlen, wenden Sie sich bitte an das Bedrohungsmanagement (www.uni-bielefeld.de/themen/hilfe-notfall/bedrohliche-situationen).