Wie Medienpädagogik zur Inklusion beitragen kann


Autor*in: Universität Bielefeld

Wie kann durch den souveränen Umgang mit Medien Teilhabe gefördert werden? Wie sollte eine barrierefreie digitale Lernumgebung in Zukunft aussehen? Über diese und ähnliche Fragen diskutieren am 22. und 23. September 200 Wissenschaftler*innen auf der Herbsttagung der Sektion Medienpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE). Die Konferenz in der Universität Bielefeld wird organisiert von Professorin Dr. Anna-Maria Kamin, Dr. Jens Holze und Melanie Wilde von der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld.  

In den Leitlinien für Inklusion fordert die deutsche UNESCO-Kommission den Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung für alle unabhängig von individuellen Unterstützungsbedarfen, Geschlecht, sozialen oder ökonomischen Voraussetzungen. Die Konferenz der Sektion Medienpädagogik liefert Beiträge zu Chancen digitaler Medien für umfängliche Teilhabe in pädagogischen Kontexten. Außerdem weiter werden mögliche Grenzen und Exklusionsrisiken thematisiert. Die Tagung trägt den Titel „Inklusive Medienbildung in einer mediatisierten Welt: Medienpädagogische Perspektiven auf ein interprofessionelles Forschungsfeld“.

Vorträge zu digitalem Ableismus und zu Partizipation in Sozialen Medien

Auf dem Programm der Tagung stehen rund 100 Beiträge. Professorin Dr. Katharina Walgenbach von der Fernuniversität Hagen geht im Auftaktvortrag der Konferenz auf digitalen Ableismus in der Bildung ein. Ableismus bezieht sich auf Diskriminierung von Menschen mit Behinderung, indem sie auf bestimmte Beeinträchtigungen reduziert werden. In dem zweiten Vortrag zur Eröffnung der Konferenz spricht Dr. Alexander Geimer von der Humboldt-Universität zu Berlin Behinderung und die Paradoxien der Partizipation in Sozialen Medien an. Die weiteren Themen der Tagung werden in zwölf Vortrags- und drei Postersessions erörtert und diskutiert. Parallel findet das Doktorand*innen-Forum des Jungen Netzwerks Medienpädagogik statt.

So divers die Herausforderungen in der heutigen Mediengesellschaft sind, so divers sind auch die Programminhalte der Herbsttagung der Medienpädagog*innen. „Gemeinsam ist den Beiträgen, dass sie Inklusion als Grundlage von Bildung via Medien behandeln. Damit verbunden sind Aspekte wie Chancengerechtigkeit, Ausgrenzungsprozesse im Bildungssystem sowie die Mediennutzung in den unterschiedlichen Altersgruppen und Bildungsinstitutionen“, sagt Anna-Maria Kamin vom Organisationsteam der Tagung. Sie ist Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Medienpädagogik im Kontext von schulischer Inklusion.

Potraitfotos von Professorin Dr. Anna-Maria Kamin, Dr. Jens Holze und Melanie Wilde.
Sie organisieren die Tagung zu inklusiver Medienbildung (v.li.) Prof’in Dr. Anna-Maria Kamin, Dr. Jens Holze und Melanie Wilde von der Arbeitsgruppe Medienpädagogik der Fakultät für Erziehungswissenschaft. Fotos (v.li.): Universität Bielefeld, Stefan Berger, Privat

Sektion Medienpädagogik richtet jährlich zwei Konferenzen aus

Veranstaltet wird die Tagung von der Sektion Medienpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaften (DGfE). Die Sektion ist einer von 14 Fachbereichen der DGfE. Sie richtet jährlich zwei Konferenzen aus und gibt die Online-Zeitschrift Medienpädagogik heraus. In der Sektion arbeiten 280 Wissenschaftler*innen zusammen, darunter auch Mitglieder aus Österreich und der Schweiz. Insgesamt gehören 4.200 Mitglieder zur Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaften. Ziel der Gesellschaft ist es, die Themengebiete der Pädagogik in den Bereichen der Wissenschaft, der Forschung, der Bildung und der Erziehung zu fördern.