Zwei lachende Studierende auf der Uni-Brücke.

Kein Märchenschloss, aber toll zum Studieren


Autor*in: Elena Berz

Wer in Deutschland studieren will, hat die Qual der Wahl: An insgesamt über 400 Hochschulen können Studieninteressierte aus mehr als 20.000 Studiengängen wählen, davon über 9.000 mit Bachelorabschluss. Schwierig, da durchzusteigen? Durchaus! Deshalb bietet die Universität Bielefeld bei den Info-Wochen vom 7. bis 18. Juni die Möglichkeit, sich über das hiesige Angebot an Bachelor-Fächern sowie das Studium im Allgemeinen einen umfassenden Überblick zu verschaffen.

Bereits seit über zehn Jahren organisieren Kristina Ising und Inci Bayındır von „Junge Uni Bielefeld“ die Info-Wochen. Diese sind grundsätzlich für alle Studieninteressierten offen. Häufig nutzen Oberstufenschüler*innen oder Abiturient*innen das Angebot. Das grundlegende Ziel ist schnell erklärt: „Wir wollen erfahrbar machen, was studieren bedeutet und wie studieren funktioniert“, sagt Ising und geht noch etwas ins Detail: „Während der Info-Wochen stellen wir die Universität Bielefeld als Studienstandort vor, geben Einblicke in die einzelnen Studienfächer und möchten den Teilnehmenden so ein Werkzeug an die Hand geben, um eine Entscheidung treffen zu können, mit der sie sich langfristig wohlfühlen.“

Junge Uni

Die Junge Uni Bielefeld entwickelt und betreut Programme zur Studienorientierung von Oberstufen-Schüler*innen und Studieninteressierten. Diese können dabei die Uni kennenlernen und etwas übers Studieren erfahren. Neben den Info-Wochen bietet die Junge Uni das Programm „Studieren ab 15“ an und organisiert Schulbesuche, bei denen ganze Jahrgangsstufen einen Schnuppertag an der Uni Bielefeld verbringen. Auch auf Messen sind Inci Bayındır und Kristina Ising vertreten und beraten dort unter anderem Schüler*innen.

Das bedeute aber nicht, dass Studieninteressierte auf Biegen und Brechen von der Universität Bielefeld überzeugt werden sollen, betont Kristina Ising. „Ich freue mich über alle die sagen: ‚Ich fand es toll hier, ich möchte gern hier studieren!‘ Aber es ist genauso ok, wenn jemand sagt: ‚Oh, gut, dass ich bei den Info-Wochen diese oder jene Information bekommen habe, denn das entspricht nicht meinen Vorstellungen.‘ Und sich dann eine andere Uni sucht, wo es besser passt“, so die Diplom-Pädagogin.

Damit die Studieninteressierten mit realistischen Erwartungen ins Studium starten können, ist es das A und 0 für Ising, bei den Info-Wochen authentische Informationen zu vermitteln. Deshalb versucht sie in Vorträgen und Gesprächen, nichts zu beschönigen, sondern Dinge so zu beschreiben, wie sie sind.

Portät-Bild von Kristina Ising draußen vor dem X-Gebäude, angeleht an grüne Wand.
Kristina Isings Tipp für die Info-Wochen: „Die Gelegenheit nutzen, die Neugier zu stillen – wir freuen uns alle immer über Fragen! Es ist auch ok, nach der Veranstaltung noch mal nach vorn zu kommen und nachzufragen.“

Insgesamt 47 Veranstaltungen gibt es während der Info-Wochen, die zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie wieder in Präsenz stattfinden. Wer nicht persönlich vor Ort sein kann oder möchte, hat bei 30 Veranstaltungen die Möglichkeit, online teilzunehmen. Die Fakultäten und Fachbereiche sind ohne Ausnahme dabei, sodass die Teilnehmenden in alle Bachelor-Fächer hineinschnuppern können. „Die Beteiligten haben ganz unterschiedliche Angebote vorbereitet“, erzählt Kristina Ising. „Manche Lehrende halten Vorlesungen oder kleine Seminare, bei anderen können die Studieninteressierten Experimenten beiwohnen oder selbst etwas ausprobieren. In Mathematik wird zum Beispiel gerechnet. Bei den Sportwissenschaften ist es möglich, in die praktischen Kurse mit reinzugehen.“

Abgerundet wird das Programm durch zwei allgemeine Infotage, an denen das Junge Uni-Team gemeinsam mit anderen Institutionen wie dem Studierendensekretariat oder dem BAföG-Amt fächerübergreifende Fragen beantwortet, beispielsweise zur Studienentscheidung, Finanzierung oder Bewerbung. Wer die Info-Wochen verpasst, kann sich mit allgemeinen Fragen an die Zentrale Studienberatung wenden. Bei Fragen zur Bewerbung ist das Studierendensekretariat der richtige Ansprechpartner und fachliche Fragen beantworten die (studentischen) Fachstudienberatungen.

Kristina Ising steht vorne im Hörsaal. Im Hintergrund eine grüne Tafel.
Bei den Info-Wochen steht Kristina Ising auch selbst im Hörsaal und spricht über das Studium an der Universität Bielefeld, sie selbst hat hier Pädagogik studiert: „Es macht mir Freude, meine eigene Begeisterung fürs Studieren weiterzugeben und junge Menschen ein Stück auf ihrem Weg zu begleiten.“

Besonders ans Herz legen möchte Ising den Studieninteressierten, wenn möglich, zumindest einmal in die Uni zu kommen – zum Beispiel für eine Campusführung, die Studierende bei den Info-Wochen anbieten. „Vor allem für jene, die die Uni noch nicht kennen, ist das eine tolle Gelegenheit, den Campus kennenzulernen und dabei festzustellen, dass die Uni gar nicht so einschüchternd ist, wie sie auf den ersten Blick vielleicht wirkt.“ Den Organisatorinnen der Info-Wochen ist es wichtig, dass die Teilnehmenden nicht nur einen umfassenden Einblick in den Studienalltag bekommen, sondern auch in das Unileben – und das gelingt am besten durch den persönlichen Kontakt zu Studierenden.

Austausch zu ermöglichen, Räume für Fragen zu öffnen, ein vielfältiges, offenes Angebot zu schaffen, das es erlaubt, über den Tellerrand zu schauen. Das möchten Kristina Ising und Inci Bayındır mit den Info-Wochen ermöglichen. Die Entscheidung für einen Studiengang oder eine bestimmte Hochschule können und wollen sie den Studieninteressierten damit nicht abnehmen. „Das muss letzten Endes jede und jeder für sich entscheiden“, so Ising. Wohl aber sehen sie sich als die richtigen Ansprechpartnerinnen bei der Studienorientierung: „Wir stellen Informationen bereit, auf deren Grundlage sich die Studieninteressierten ein eigenes, realistisches Bild machen können.“ Und tragen auf diese Weise dazu bei, dass bei der anschließenden Studienwahl die Betonung auf Wahl und nicht auf Qual liegt.

Eine verbindliche Anmeldung für die Veranstaltungen ist erforderlich und hier möglich. Die Anmeldefrist für die Angebote vor Ort endet am 31. Mai 2022.