„Wie geht’s eigentlich der Weltgesellschaft?“ – das ist der Titel der Tagung anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Instituts für Weltgesellschaft (IW) der Universität Bielefeld. Forschende aus mehreren Disziplinen diskutieren vom 19. bis 20. Mai am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) zu Weltgesellschaft und Globalisierung. Ursprünglich sollte die Tagung 2020 stattfinden, aufgrund der Pandemie musste sie verschoben werden. Nun wird sie nachgeholt. Gegründet wurde das Institut für Weltgesellschaft am 7. Februar 2000.
„Wir untersuchen die Auswirkung unserer globalisierten Welt auf die Gesellschaft. Das betrifft neben der Wirtschaft unter anderem die Politik, Wissenschaft, Technik, Kunst und Religion – letztlich durchdringt die Globalisierung alle sozialen Phänomene“, sagt Professor Dr. Tobias Werron, Sprecher des Instituts für Weltgesellschaft. Entsprechend interdisziplinär ist das Institut aufgestellt: Wissenschaftler*innen unter anderem der Soziologie, Politik-, Geschichts-, Literatur- und Rechtswissenschaften forschen hier seit mehr als 20 Jahren.
Mit ihren Reden eröffnen die Professoren Dr. Tobias Werron und Dr. Andreas Vasilache, Dekan der Fakultät für Soziologie, die Tagung zum 20-jährigen Bestehen des Instituts für Weltgesellschaft. Zum Veranstaltungsprogramm gehören verschiedene Vorträge. Unter anderem spricht Prof. Dr. Rudolf Stichweh über „Weltkrieg und Weltgesellschaft“, Prof‘in Dr. Angelika Epple zum Thema „Hat die Weltgesellschaft ein Geschlecht?“ sowie Prof. Dr. Mathias Albert zu der Frage „Globalisierung, Megatrends und die ,Eine Welt’ – das alles (nicht) und noch viel mehr? Perspektiven von Weltgesellschaftsforschung“. Ein Thema wird auch der Krieg in der Ukraine sein.
Gegründet wurde das Institut von den Soziolog*innen Professor Dr. Rudolf Stichweh, Professorin Dr. Karin Knorr-Cetina und Professor Dr. Hans-Dieter Evers. Das Ziel: Ausmaß und Bedeutung der Globalisierung in den unterschiedlichen Gesellschaftsbereichen sichtbar machen. Dazu bündelt das Institut für Weltgesellschaft verschiedene Forschungsprojekte, die sich mit weltgesellschaftlichen Fragen auseinandersetzen.
Seit der Gründung des Instituts konnten die Mitglieder zahlreiche Forschungs-, Ausbildungs-, und Vernetzungsaktivitäten zu den Themen Globalisierung, Transnationalisierung und internationale Beziehungen aufbauen und fördern. Neben Publikationen, Tagungen und Forschungsprojekten sind unter anderem zwei von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Graduiertenkollegs aus dem Institut für Weltgesellschaft hervorgegangen.
Meilensteine des Instituts für Weltgesellschaft
• 07.02.2000: Das Institut für Weltgesellschaft wird gegründet
• 2001: Sonderforschungsbereich „Das Politische als Kommunikationsraum in der Geschichte“ (SFB 584) wird bewilligt und läuft elf Jahre
• 2003: Das Graduiertenkolleg „Weltgesellschaft – Die Herstellung und Repräsentation von Globalität“ (GK 844) wird eingerichtet und besteht neun Jahre
• 2011: Sonderforschungsbereich „Von Heterogenitäten zu Ungleichheiten“ (SFB 882) wird bewilligt und läuft fünf Jahre
• 2017: Sonderforschungsbereich „Praktiken des Vergleichens: Die Welt ordnen und verändern“ (SFB 1288) wird bewilligt
• 2017: Graduiertenkolleg „World politics: The emergence of political arenas and modes of observation in world society“ (GK 2225) wird eingerichtet
• 2021: Die Verlängerung des Graduiertenkollegs 2225 wird bewilligt