Universität Bielefeld kooperiert mit Max Rubner-Institut


Autor*in: Universität Bielefeld

Mit einem Auftaktkolloquium wird die Ende 2021 getroffene Kooperationsvereinbarung zwischen der Universität Bielefeld und dem Max Rubner-Institut (MRI) begründet: Am 28. März tauschen sich die Wissenschaftler*innen beider Kooperationspartner digital zu Themen rund um Ernährung und Lebensmittel aus und suchen nach gemeinsamen Forschungsinteressen. Das MRI ist das Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel. 

Nimmt die Belastung von Schadstoffen in Fisch, Fleisch und Getreide ab? Wie lässt sich die Qualität von Lebensmitteln verbessern und nachhaltig sichern? Etwa 200 Wissenschaftler*innen an vier Standorten des Max Rubner-Instituts forschen zu diesen und vielen weiteren Fragen. Das Institut erarbeitet wissenschaftliche Entscheidungshilfen für die Ernährungs-, Landwirtschafts-, Fortwirtschafts- und Verbraucherschutzpolitik. 

Am Standort Detmold ist als Teil des MRI das Institut für Sicherheit und Qualität bei Getreide unter der Leitung von Dr. Bertram Matthäus angesiedelt. Es forscht zur gesundheitlichen Unbedenklichkeit und Qualität von Getreide, Kartoffeln, Ölpflanzen, Pseudocerealien wie Buchweizen oder Quinoa und Leguminosen (Hülsenfrüchtler) wie Bohnen und Erbsen. Von der Produktion über Ernte und Verarbeitung bis hin zur Lagerung, Vermarktung und Verwendung werden verschiedene Sicherheits- und Qualitätsaspekte dieser Lebensmittel betrachtet. Insbesondere die Nachhaltigkeit der jeweiligen Schritte steht dabei im Fokus des Interesses. 

Grundlagenforschung trifft auf angewandte Aspekte rund um Ernährung und Lebensmittel

Die Forschungsfelder der Universität Bielefeld am Centrum für Biotechnologie (CeBiTec), den naturwissenschaftlichen Fakultäten und der Medizinischen Fakultät OWL bieten zahlreiche thematische Anknüpfungspunkte und sollen Forschung und Lehre stärken. Die Grundlagenforschung wird mit angewandten Aspekten der nachhaltigen Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Gesundheitsforschung verbunden. So ging beispielsweise ein von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung gefördertes Forschungsprojekt folgender Frage nach: Wie kann man nachweisen, dass ein als „Bio-Weizen“ gekennzeichnetes Produkt auch tatsächlich biologisch angebaut wurde? In Zusammenarbeit des MRI und der Universität Bielefeld sowie weiterer Partner gelang es, biochemische Hinweise – sogenannte Biomarker – für biologische wie auch konventionelle Anbaumethoden zu identifizieren. Die Befunde wurden publiziert und auf mehreren Fachtagungen und der Agrarmesse Internationale Grüne Woche in Berlin präsentiert.

Die Produktion von Lebensmitteln wandelt sich

Gesunde und nachhaltig produzierte Lebensmittel sind eine wichtige Grundlage des Lebens. „Der weltweite Klimawandel und begrenzte Ressourcen bedrohen diese Grundlage und führen zu einem Umdenken in der Lebensmittelproduktion. Von der Pflanzenzüchtung bis zum zubereiteten Lebensmittel werden neue Ansätze gebraucht, um diese Herausforderung zu meistern“, sagt Prof. Dr. Karsten Niehaus, Leiter der Arbeitsgruppe Proteom- und Metabolomforschung am CeBiTec. Das MRI mit seiner großen Erfahrung im Bereich der Lebensmittelsicherheit und die Universität Bielefeld mit einer breit aufgestellten Grundlagenforschung könne dazu einen signifikanten Beitrag leisten. „Zusammen mit Pflanzenzüchtern und der Lebensmittelindustrie bietet der Standort OWL hier eine große Chance“, so Niehaus. Auch Vertreter*innen des Think Tank für OWL werden an der Veranstaltung teilnehmen. Ziel des Think Tanks für OWL ist, Unternehmen und Ausgründungen einen niedrigschwelligen Zugang zu Spitzenforschung auf dem Campus Bielefeld zu ermöglichen.