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299 Pferdestärken, 75 Tonnen schwer – ein Technikwunder auf der Uni-Baustelle


Autor*in: Universität Bielefeld

In wenigen Tagen kommt auf der Universitätsbaustelle ein beeindruckendes Stück Technik zum Einsatz: ein Bagger mit einem gewaltigen, knapp 30 Meter langen Arm, einem Einsatzgewicht von mehr als 75 Tonnen und einem 299 PS starken Motor. Damit lässt der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) das ehemalige Mensagebäude der Universität Bielefeld abreißen. „Die Greifarme reichen von ihrem Standort, dem alten Frauenparkplatz, über mehrere Geschosse hinweg bis zum Dach der Mensa“, erläutert Ralf Kämmle, Projektleiter des BLB NRW. Mit der Entfernung des Ex-Essbereichs werden erstmals für die Öffentlichkeit Arbeiten im großen Stil an der Universität sichtbar – die Maßnahmen auf einer der größten Baustellen Bielefelds kommen damit in diesen Tagen so richtig in Gang.

Baustelle bei der ehemaligen Mensa
Bauleiterin Sezen Arayan erläutert vor Ort, wie ein großer Langarmbagger die ehemalige Mensa abreißen wird. v.l.n.r.: Frau M. Sc. Sezen Arayan, Bauleiterin der Ed. Züblin AG; Dr. Stephan Becker, Kanzler der Universität Bielefeld; Dipl.-Ing. Ralf Kämmle, Projektleiter Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, Dipl.-Ing. Wolfgang Feldmann, Leiter der Niederlassung Bielefeld des Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW. Foto: Universität Bielefeld/S. Jonek

Auf dem Gelände der ehemaligen Mensa und des Frauenparkplatzes soll zukünftig ein Entréegebäude mit einer Fläche von rund 14.000 Quadratmetern entstehen und dem Eingangsbereich der Universität ein neues Erscheinungsbild verleihen. In diesem Neubau werden überwiegend Büro- und Seminarräume sowie ein Bereich für die Service-Einrichtungen für die Studierenden errichtet. Die Abrissarbeiten sollen in wenigen Monaten beendet sein. Bisher fanden die meisten Arbeiten des ersten von sechs Bauabschnitten im Innern der Gebäude statt. Der BLB NRW entfernte Schadstoffe und entkernte den Haupttrakt der Universität so weit, dass jetzt nur noch die alte Fassade den Rohbau verhüllt.

Wolfgang Feldmann, der Leiter der zuständigen BLB-Niederlassung, ist zufrieden mit dem aktuellen Baufortschritt: „Ich bin stolz, dass uns mit guter planerischer Vorarbeit unseres Projektteams und aller Beteiligten dieser Projekterfolg gelungen ist – und zuversichtlich, dass wir in diesem Jahr noch weitere derartige Meilensteine erreichen werden.“ Auch seitens der Universität wird der deutliche Fortschritt an der Baustelle begrüßt: „Ich freue mich sehr über die Aussicht, dass die Universität bald ein neues und modernes Gesicht bekommt“, sagt Dr. Stephan Becker, Kanzler der Universität Bielefeld.

Einschränkungen für den Studienbetrieb sind durch die Abrissarbeiten nicht zu erwarten, da sich die Universität Bielefeld aufgrund der Corona Pandemie in einem reduzierten Basisbetrieb befindet und sich daher nur einzelne Beschäftigte und Studierende auf dem Campus aufhalten. Auch für die Anwohner in den angrenzenden Wohngebieten wird sich die Belästigung durch unvermeidlichen Lärm und Staub in Grenzen halten, da die Einhaltung der gesetzlich zulässigen Werte durch regelmäßige Messungen des Generalunternehmers überprüft wird.

Eigentlich hatte der BLB NRW den Abriss der Mensa erst im Herbst 2020 avisiert, doch jetzt können wesentliche bauliche Schritte schon deutlich früher angepeilt werden. So geht es voraussichtlich im Spätherbst in die nächste Phase der Bauarbeiten. Auch dabei wird aufgrund der Größe der Baustelle Spezialgerät zum Einsatz kommen. Der Generalunternehmer wird die Baustelle mit zwei sehr großen und leistungsstarken Drehkränen bestücken und damit zunächst die mehrere Tonnen schweren Fassadenplatten am Bielefelder Universitätshauptgebäude demontieren.
Insgesamt findet der erste Bauabschnitt am Universitätshauptgebäude auf einer Bruttogrundfläche von 75300 Quadratmetern statt und umfasst die Gebäude A, B, K, R, S, J. Es ist der größte Abschnitt bei der Sanierung der Universität. Überwiegend handelt es sich um Flächen, die als Seminar- oder Büroräume genutzt werden. Die bis zu elf oberirdischen und drei unterirdischen Geschosse beinhalten neben den Verkehrsflächen zudem Bereiche für Lager, Archiv, Technik und Sanitär. Verantwortlich für die baulichen Maßnahmen ist die Ed. Züblin AG, ein weltweit agierendes Bauunternehmen mit fast 15.000 Beschäftigten. Der BLB NRW beauftragte das Unternehmen im Sommer 2019 mit der Bauausführung des ersten Bauabschnitts. Der BLB NRW selbst ist Bauherr der Modernisierung des Hauptgebäudes an der Universität Bielefeld.

Über den BLB NRW
Der BLB NRW ist Eigentümer und Vermieter fast aller Immobilien des Landes Nordrhein-Westfalen. Mit rund 4.300 Gebäuden, einer Mietfläche von etwa 10,4 Millionen Quadratmetern und jährlichen Mieterlösen von rund 1,4 Milliarden Euro verwaltet der BLB NRW eines der größten Immobilienportfolios Europas. Seine Dienstleistung umfasst unter anderem die Bereiche Entwicklung und Planung, Bau und Modernisierung sowie Bewirtschaftung und Verkauf von technisch und architektonisch hoch komplexen Immobilien. Der BLB NRW beschäftigt rund 2.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in sieben Niederlassungen.

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