- Drei Bielefelder Wissenschaftler in Fachkommission Integrationsfähigkeit berufen
- Professor Thomas Hellweg im Beirat des Maier-Leibnitz-Zentrums
- Professorin Anne Sanders erhält „Helmut-Schippel-Preis“
- Professor Ansgar Staudinger neuer Präsident des Deutschen Verkehrsgerichtstages
Gleich drei Bielefelder Wissenschaftler sind vom Bundeskabinett in die neu geschaffene Fachkommission Integrationsfähigkeit der Bundesregierung berufen worden: der Soziologe Professor Dr. Martin Kroh, der Gesundheitswissenschaftler Professor Dr. Oliver Razum und der Konfliktforscher Professor Dr. Andreas Zick. Der unabhängigen Fachkommission gehören 25 renommierte Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Praxis an. Ziel ist es, die wirtschaftlichen, arbeitsmarktpolitischen, gesellschaftlichen und demografischen Rahmenbedingungen für Integration zu beschreiben und Vorschläge für Standards zu unterbreiten, wie diese verbessert werden können. Auftraggeber der Kommission sind: das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI), das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration (IntB). Die Fachkommission nimmt im Februar ihre Arbeit auf und soll ihren Bericht dem Bundestag bis Mitte 2020 vorlegen.
Professor Dr. Martin Kroh (44) ist seit Januar 2018 Professor für Methoden der empirischen Sozialforschung mit dem Schwerpunkt Quantitative Methoden an der Fakultät für Soziologie. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Erhebung und Analyse von Längsschnittdaten sowie der Untersuchung politischer und sozialer Ungleichheit. Aktuelle Forschungsprojekte befassen sich mit der Integration Geflüchteter sowie der Entwicklungpolitischer Einstellungen im Kontext von Diktaturerfahrungen. Kroh war bis zu seinem Wechsel nach Bielefeld stellvertretender Leiter des Sozio-oekonomischen Panel am DIW Berlin und seit der Gründung des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung 2014 Leiter der Abteilung Arbeitsmarkt.
Professor Dr. Oliver Razum (58), Fakultät für Gesundheitswissenschaften, ist seit 2004 Leiter der Arbeitsgruppe Epidemiologie & International Public Health und seit 2012 Dekan derFakultät für Gesundheitswissenschaften. Einer seiner Forschungsschwerpunkte ist das Thema „Migration, Flucht und Gesundheit“. Aktuelle Projekte sind beispielsweise „Zugang minderjähriger Geflüchteter zu Versorgungseinrichtungen für mentale Gesundheit in Deutschland“ und „Notfallversorgung von Migranten und Geflüchteten“.
Professor Dr. Andreas Zick (56) ist Professor für Sozialisation und Konfliktforschung an der Universität Bielefeld und leitet seit April 2013 das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) an der Universität Bielefeld. Er forscht zu Diskriminierung, Gewalt, Menschenfeindlichkeit und Vorurteilen. 2016 erhielt Zick den Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Zurzeit arbeitet er unter anderem an der Studie „ZuGleich – Zugehörigkeit und Gleichwertigkeit. Andreas Zick ist Sprecher der Forschungsgruppe des Deutschen Zentrums für Integration und Migration (DeZIM), Koordinator des Teilinstituts Bielefeld des Institus für gesellschaftlichen Zusammenhalt (BMBF) und Kuratoriumsmitglied der Civis Medienstiftung für Europa.
Professor Dr. Thomas Hellweg (53), Fakultät für Chemie, ist für die nächsten drei Jahre in den wissenschaftlichen Beirat des Maier-Leibnitz-Zentrums in München berufen worden. Das Maier-Leibnitz-Zentrum (MLZ) repräsentiert die Zusammenarbeit der Technischen Universität München und dreier Forschungszentren der Helmholtz Gemeinschaft: dem Forschungszentrum Jülich, dem Helmholtz-Zentrum Geesthacht Zentrum für Material- und Küstenforschung (HZG) und dem Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB). Das Heinz Maier-Leibnitz Zentrum unterstützt maßgeblich nationale und internationale Wissenschaftler bei der Lösung grundlegender aktueller Fragestellungen der Gesellschaft, zum Beispiel in den Bereichen Energieforschung, Gesundheit und Nanotechnologie. Professor Hellweg ist Experte auf dem Gebiet der Erforschung von Materie mit Neutronen. Er arbeitet insbesondere an sogenannten „intelligenten“ Materialien und im Bereich der Nanotechnologie. Hellweg ist seit 2010 Professor für Physikalische und Biophysikalische Chemie an der Universität Bielefeld.
Professorin Dr. Anne Sanders (41) wird von der Deutschen Notarrechtlichen Vereinigung mit dem Helmut-Schippel-Preis“ 2018 ausgezeichnet. Der Preis wird für eine hervorragende praxis-bezogenewissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet des Notarrechts vergeben. Sanders erhält den Preis für ihre Habilitationsschrift zum Thema „Mehrelternschaft“. Darin analysiert die Rechtswissenschaftlerin die aktuellen Rechtsprobleme der Elternschaft von der Stiefkindfamilie bis zur Reproduktionsmedizin. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben und ist mit 5.000 Euro dotiert. Anne Sanders wurde im Januar 2018 zur Professorin der Universität Bielefeld ernannt. Seit 2019 ist sie Direktorin des Instituts für Familienunternehmen Ostwestfalen-Lippe (IFUn). 2018 erhielt sie den Karl Peter Grotemeyer-Preis der Universität Bielefeld für besonderes Engagement und hervorragende Leistungen in der Lehre.
Professor Ansgar Staudinger (50) ist zum neuen Präsidenten des Deutschen Verkehrsgerichtstages (VGT) gewählt worden. Er tritt die Nachfolge Nachfolger von Kay Nehm an. Der Deutsche Verkehrsgerichtstag (VGT) ist eine jährlich stattfindende Konferenz für Straßenver-kehrsrecht. Er hat bundesweit Relevanz, da die Empfehlungen in der Politik bei der Ausgestaltung von Gesetzen und Vorschriften berücksichtigt werden. Staudinger ist Experte für Zivil-, Verkehrs- und Versicherungsrecht und seit 2003 Rechtswissenschaftler an der Universität Bielefeld. Er ist zugleich Direktor der Forschungsstelle für Reiserecht der Universität Bielefeld, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Reiserecht und geschäftsführenderDirektor des Centrums für Europäische Rechtspraxis (CERP).