
Das System der Zweigeschlechtlichkeit ist brüchig geworden. Die Sichtbarkeit trans*geschlechtlicher und nicht-binärer Existenzweisen nimmt zu. Neue biographische Möglichkeiten, neue Erfahrungen von Geschlecht entstehen – gegen Widerstände und oft unter schwierigen Bedingungen. Immerhin: Wie Umfragen zeigen, stößt Geschlechtervielfalt bei der Mehrheit der Bevölkerung auf Akzeptanz. Auch die Alltagssprache verändert sich. Viele Institutionen und Unternehmen bemühen sich um Geschlechtergerechtigkeit und Trans*inklusivität. Das in Vorbereitung befindliche Selbstbestimmungsgesetz wird die Änderung des Geschlechtseintrags stark vereinfachen und mit der Pathologisierung von trans* Personen brechen.
Wie lässt sich dieser Wandel verstehen? Wie sieht eine geschlechtergerechte, trans*inklusive Gesellschaft aus? Was tut die Politik? Und wie trägt die aktuelle Geschlechterforschung zur Versachlichung der Diskussion über Trans* und damit zur Bekämpfung von Trans*phobie, Diskriminierung und struktureller Benachteiligung bei?
Podiumsdiskussion mit
Ilayda Bostancieri, Mitglied des Landtags NRW, Sprecherin der Fraktion der Grünen für Frauen, Gleichstellung und Queerpolitik
Kalle Hümpfner, M.Sc., Fachreferent_in für gesellschaftspolitische Arbeit beim Bundesverband Trans*
Leyla Jagiella, Autorin, Kulturanthropologin und Religionswissenschaftlerin
Dr. Kerstin Oldemeier, Soziologin und Jugendforscherin
Prof. Dr. Utan Schirmer, Professor für Soziologie an der Alice Salomon Hochschule Berlin