Kooperation mit Herz- und Diabeteszentrum NRW geschlossen


Autor*in: Universität Bielefeld

Die acht an die Ruhr-Universität Bochum berufenen Hochschullehrer*innen des Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen, sollen zukünftig auch in Forschung und Lehre an der Medizinischen Fakultät OWL der Universität Bielefeld tätig werden. Einen entsprechenden Vertrag haben Dr. Karin Overlack, Geschäftsführerin des HDZ NRW, Professor Dr. Dr. h. c. Martin Paul, Rektor der Ruhr-Universität Bochum, sowie Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld, am 20. März 2023 unterzeichnet. Am 22. Mai erhielten die acht Professor*innen ihre Mitgliedschaftsurkunden durch Rektor Professor Dr. Gerhard Sagerer.

Das Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW) ist Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum und wird nun auch dauerhaft mit der Universität Bielefeld verbunden sein. Gegenstand der Kooperation ist die ständige universitätsübergreifende Kooperation in der kardiovaskulären (das Herz- und Gefäßsystem betreffende) und diabetologischen Forschung und Lehre. In diesem Rahmen werden die acht am HDZ NRW beschäftigten Professor*innen der Ruhr-Universität als Mitglieder der Medizinischen Fakultät OWL tätig.

An den Berufungsverfahren der Ruhr-Universität Bochum für die Professuren am Herz- und Diabeteszentrum NRW wird die Universität Bielefeld zukünftig beteiligt. Die Ausschreibungen erfolgen abgestimmt und weisen die Kooperation als wichtige Aufgabe aus. Zudem entsendet die Medizinische Fakultät OWL ein Mitglied in die jeweilige Berufungskommission. Über die Entscheidung, wer berufen wird, stellen die beiden Universitäten Einvernehmen her.

Vertreter*innen der Universität Bielefeld, Ruhr-Universität Bochum und Herz- und Diabeteszentrum NRW unterzeichnen Kooperationsvertrag.
Unterschreiben die Kooperationsvereinbarung: Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld, Dr. Karin Overlack, Geschäftsführerin des HDZ NRW, Professor Dr. Dr. h. c. Martin Paul, Rektor der Ruhr-Universität Bochum (vorne, v.l.), Christel Bayer, Abteilungsleitung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, und Dr. Patrick Neuhaus, Referatsleiter im Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW (hinten v.l.).

Die Professor*innen am HDZ NRW ergänzen an der Universität Bielefeld das bereits berufene und künftig zu berufene Kollegium des Universitätsklinikum OWL, insbesondere im kardiologischen und diabetologischen Bereich. Neben ihrer Lehre an der Ruhr-Universität Bochum geben sie zukünftig auch Lehrveranstaltungen in Bielefeld und bilden Bielefelder Studierende vor Ort in Bad Oeynhausen aus. Für Kooperationsprojekte und gemeinsame Aktivitäten mit dem Herz- und Diabeteszentrum NRW stehen im Haushalt der Universität Bielefeld jährlich 600.000 Euro zur Verfügung.

Der Kooperationsvertrag wurde in enger Abstimmung mit den nordrhein-westfälischen Ministerien für Kultur und Wissenschaft sowie Arbeit, Gesundheit und Soziales erarbeitet.

Die folgenden Professor*innen sind nun kooptierte Mitglieder der Medizinischen Fakultät OWL:

  • Professor Dr. med. Wolfgang Burchert, Professor für Nuklearmedizin, Leiter des Instituts für Radiologie, Nuklearmedizin und Molekulare Bildgebung
  • Professorin Dr. med. Vera von Dossow, Professorin für Kardioanästhesie, Direktorin des Instituts für Anästhesiologie und Schmerztherapie
  • Professor. Dr. med. Jan Gummert, Professor für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie, Direktor der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie
  • Professor Dr. med. Cornelius Knabbe , Professor für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin, Direktor des Instituts für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin
  • Professor Dr. med. Volker Rudolph, Professor für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie/Angiologie, Direktor der Klinik für Allgemeine und Interventionell Kardiologie/Angiologie
  • Professor Dr. med. Stephan Schubert, Professor für Kinderkardiologie und angeborene Herzfehler,
    Direktor der Klinik für Kinderkardiologie und angeborene Herzfehler
  • Professor Dr. med. Philipp Sommer, Professor für Elektrophysiologie/Rhythmologie, Direktor der Klinik für Elektrophysiologie und Rhythmologie
  • Professor Dr. med. Dr. h. c. Diethelm Tschöpe, Professor für Innere Medizin, Diabetologie und Endokrinologie, Direktor des Diabeteszentrums

Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld:
„Das Herz- und Diabeteszentrum NRW ist eine exzellente universitäre Spezialklinik. Wir gewinnen mit dieser Kooperation einen herausragenden Partner für unsere medizinische Forschung und in diesen Fächern weitere hochkompetente Forschende und Lehrende. Ich bin der Ruhr-Universität Bochum und dem HDZ NRW sehr dankbar, dass sie diesen Weg der Kooperation mit uns gehen. Den beiden Ministerien danke ich für die Unterstützung.“

Professor Dr. med. Jan Gummert, Ärztlicher Direktor des HDZ NRW:
„Wir sind hochmotiviert, unsere mehr als 30-jährigen Erfahrungen in der studentischen Lehre künftig auch den Studierenden in Bielefeld zukommen zu lassen. Als leistungsstarke Forschungseinrichtung freuen wir uns, die neugegründete Medizinische Fakultät OWL und deren neu berufene Ordinarien zu verstärken und als Bindeglied zu unserem langjährigen Kooperationspartner Ruhr-Universität Bochum zu fungieren.“

Professor Dr. Martin Paul, Rektor der Ruhr-Universität Bochum:
„Die Ruhr-Universität Bochum fühlt sich der standortübergreifenden und regionalen Rolle der Universitätsmedizin verpflichtet und freut sich, dass durch die Zusammenarbeit mit der Universität Bielefeld die Vernetzung in den Bereichen medizinische Ausbildung, Forschung und Translation in die Klinik weiter ausgebaut werden kann.“

Ina Brandes, Wissenschaftsministerin von Nordrhein-Westfalen:
„Die Kooperation des Herz- und Diabeteszentrums mit der neuen medizinischen Fakultät in Bielefeld ist eine gute Nachricht für Forschung und Lehre und für Patientinnen und Patienten in Nordrhein-Westfalen. Junge Medizinerinnen und Mediziner werden auf Spitzenniveau ausgebildet und profitieren von den Stärken zweier exzellenter Standorte. Menschen mit Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen können sich auf erstklassige Behandlungen verlassen.“

Karl-Josef Laumann, Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen:
„Das Herz- und Diabeteszentrum (HDZ) genießt als Zentrum der Spitzenmedizin weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus ein hervorragendes Ansehen. Ich freue mich, dass es nun neben der erfolgreichen Zusammenarbeit des HDZ mit der Ruhr-Universität Bochum auch eine Kooperation mit der Medizinischen Fakultät Ostwestfalen-Lippe in Bielefeld gibt. Die doppelte Anbindung an zwei medizinische Fakultäten in Nordrhein-Westfalen wird auch positiven Einfluss auf die hohe Behandlungsqualität im HDZ haben und den Patientinnen und Patienten zu Gute kommen. Für die Ausbildung der Medizinerinnen und Mediziner in unserem Land wird die Erfahrung des HDZ einen gewinnbringenden Mehrwert bedeuten. Allen Beteiligten möchte ich meinen Dank für die Zusammenarbeit an einem so wichtigen Vorhaben für die Region Ostwestfalen-Lippe und dem Land Nordrhein-Westfalen insgesamt aussprechen.“

Hintergrund

Die Universitätsklinik Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen, Bad Oeynhausen, (HDZ NRW) ist ein international führendes Zentrum zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen. Mit medizinischen Spitzenleistungen und einer in allen Bereichen vorgehaltenen Hochleistungsmedizin und -technologie ist das HDZ NRW nicht nur das größte Zentrum seiner Art in Deutschland, sondern zählt auch im europäischen Vergleich zu den ersten Klinikadressen. Unter einem Dach arbeiten fünf hochspezialisierte Universitätskliniken und –institute seit mehr als 30 Jahren interdisziplinär und erfolgreich zusammen. Das HDZ NRW ist seit 1989 Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum (RUB).

Die Medizinische Fakultät OWL der Universität Bielefeld wurde 2018 gegründet. Die ersten 60 Studierenden haben im Wintersemester 2021/2022 ihr Medizinstudium begonnen. Der Modellstudiengang bietet den Studierenden eine fundierte Vorbereitung auf die komplexen Anforderungen ärztlichen Handelns und ermöglicht interessengeleitete Profilierungen und fokussiert zukunftsweisende Themen, wie die Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen sowie die ambulante und digitale Medizin. Das Forschungsprofil „Medizin für Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen“ ist von hoher gesellschaftlicher Relevanz. Drei klinische Standorte mit sich ergänzenden Profilen bieten hervorragende Voraussetzungen für universitätsmedizinische Patient*innenversorgung, Forschung und Lehre.