Abi geschafft, an der Uni beworben, Zusage erhalten, eingeschrieben – yeah! Einige wichtige Schritte Richtung Studium sind damit bereits geschafft. Doch wie geht es nun weiter? Was können, was sollten Studienanfänger*innen bis zum Semesteranfang tun, um sich aufs Studium vorzubereiten?
Zunächst einmal: Der Start an der Universität bedeutet für die meisten neue Gepflogenheiten, neue Leute, neue Räumlichkeiten. Dass das herausfordernd sein kann, erlebt auch Daniel Wilhelm von der Zentralen Studienberatung (ZSB) an der Universität Bielefeld immer wieder: „Studienanfängerinnen und -anfänger, die in die ZSB kommen, sind häufig verunsichert. Sie haben Fragen oder Probleme, die sie nicht allein beantwortet oder gelöst bekommen.“ Der Grund, so der Diplom-Psychologe, sei häufig, dass Strukturen der Uni noch nicht vertraut seien, doch er ist sicher:
© Universität Bielefeld
Sich orientieren
Aber der Reihe nach. Zunächst einmal: Das Universitätshauptgebäude. Ja, es ist riesig, gewöhnungsbedürftig, irgendwie überwältigend! Schon gewusst, dass es zu den größten zusammenhängenden Gebäuden Europas zählt? Wer also zu Beginn Schwierigkeiten hat, sich in dem Koloss zurechtzufinden, ist damit garantiert nicht allein. Hier den Durchblick zu haben, ist aber wichtig, um Seminarräume oder Büros von Lehrenden und Uni-Mitarbeitenden zu finden. Und auch gar nicht so schwierig, denn eigentlich ist alles ganz logisch aufgebaut:
Das Unihauptgebäude (UHG) besteht aus der großen Halle und davon rechtwinklig abgehenden Gebäudeteilen, den sogenannten Zähnen! Jeder Zahn hat einen Buchstaben.
Die Angabe U7-201 bedeutet beispielsweise: Der Raum befindet sich im U-Zahn, siebtes Stockwerk (01 und 02 hinter dem Buchstaben bezeichnen die Untergeschosse!). Die genaue Raumangabe ist dann die Zahl mit den drei Ziffern, wobei eine 1 vorne darauf hinweist, dass der Raum auf einem Flur parallel zur Uni-Halle liegt. Steht eine 2 an erster Stelle, befindet er sich im Zahn. Übrigens: Im Gebäude X sind die Räume nach dem gleichen System benannt. Daher darauf achten, ob vor der Raumangabe „UHG“ oder „Gebäude X“ steht.
Fragen stellen
Alles klar? Falls nicht, gilt bei der Raumsuche, wie auch sonst im Unialltag: Keine Scheu haben, Fragen zu stellen! Doch an wen können sich Studienanfänger*innen wenden, wenn sie nicht weiterwissen? „In der ZSB sind grundsätzlich alle mit jeglichen Fragen willkommen“, betont Daniel Wilhelm. Natürlich könnten die Mitarbeitenden dort nicht jede Frage beantworten, aber: „Wir kennen das Studiensystem und die Hochschule sehr gut, sodass wir uns als ersten Anlaufpunkt sehen. Und falls wir selbst keine Antwort haben, können wir zumindest an die passende Stelle verweisen.“ Auch die Fachschaften sind gute Ansprechpartner, vor allem, aber nicht nur, wenn fachspezifische Fragen auftauchen.
Das unterschreibt die Fachschaft der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften (WiWi) sofort, erklärt aber zunächst einmal, was eine Fachschaft überhaupt ist und macht: „In der Fachschaft schließen sich Studierende aus einer Fakultät zusammen. Sie ist das Verbindungsglied zwischen der Fakultät und den Studierenden und vertritt deren Interessen, zum Beispiel in unterschiedlichen Gremien. Viele Fachschaften bieten eine studentische Studienberatung an, haben aber auch generell ein offenes Ohr für alle Fragen.“ Wilhelm bekräftigt: „Wer sonst, als die Studierenden der Fächer selbst, könnte so lebhaft und authentisch von Studienfach und -alltag berichten.“
Erwartungen prüfen
Der Mitarbeiter der ZSB empfiehlt, vor dem Start ins Studium die gegenseitigen Erwartungen abzuklären. „Also zunächst überlegen: Was erwarte ich von meinem Studiengang? Warum will ich ihn studieren? Und: Erfüllt der Studiengang diese Erwartungen?“ Dabei kann die Fachstudienberatung helfen. An jeder Fakultät der Universität Bielefeld gibt es solche Beratungsstellen, zu denen neben den eben erwähnten studentischen Studienberatungen auch die akademischen Studienberatungen zählen, die Lehrende oder Mitarbeitende der Fakultät anbieten. Im nächsten Schritt sollten Studienanfänger*innen aber auch schauen, was von ihnen erwartet wird. „Was muss ich an Vorwissen mitbringen, um gut ins Studium zu starten?“, erläutert Daniel Wilhelm. „Um das nötige Schul- beziehungsweise Fachwissen aufzufrischen, gibt es Vorkurse, insbesondere in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern.“
Angebote wahrnehmen
Für einen gelungenen Studienbeginn ist es auf jeden Fall sinnvoll, die angebotenen Vorkurse zu besuchen. Und was sollten die Studierenden von morgen dieser Tage noch tun? Die WiWi-Fachschaft rät: “Auf jeden Fall an den Einführungsveranstaltungen der Fakultät teilnehmen!”
In den Wirtschaftswissenschaften heißt dieses Angebot Orientierungswoche (O-Woche) und wird, wie in vielen anderen Fakultäten auch, von der Fachschaft organisiert. „In der Zeit kümmern wir uns mit sehr viel Spaß darum, dass alle Erstis richtig ins Studium starten“ sagt Fachschaftsmitglied Jan Schmalkuche. „Infos zum Studium und Tipps von höheren Semestern gehören ebenso dazu, wie das Kennenlernen von Kommilitoninnen und Kommilitonen, die einen oft bis zum Ende des Studiums begleiten.“ Weil zum Sommersemester nur Masterstudierende an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften anfangen, gibt es dann nur einen Infotag. Im Wintersemester hingegen, wenn auch Bachelor-Erstis ihr Studium beginnen, dauert die Einführungsveranstaltung vier Tage – dafür hat die Fachschaft zwei Tipps: „Die neuen Studierenden sollten die Broschüre lesen, die sie vorab von uns bekommen, in der alles Wichtige zum Studienstart und zur Stadt Bielefeld steht. Offene Fragen können wir dann direkt in der O-Woche klären. Außerdem sollten sie sich um eine Bleibe für die Nacht kümmern, damit sie an allen Programmpunkten teilnehmen können“, so Schmalkuche.
Kontakte knüpfen
Denn bei den Einführungsveranstaltungen geht es auch immer darum, neue Leute kennenzulernen. Weil ein Studium mit ein paar netten Kommiliton*innen an der Seite mehr Spaß macht und leichter fällt, wenn man jemanden zum inhaltlichen Austausch hat. Zugegeben, in Pandemiezeiten ist das mit der Kontaktaufnahme in Seminaren, Vorlesungen und dazwischen nicht ganz so einfach. Aber es ist möglich, auch online in Kontakt zu kommen. Wer trotzdem noch auf der Suche nach Anschluss ist, kann beherzigen, was sowohl die WiWi-Fachschaftsmitglieder als auch Daniel Wilhelm bei ihrem Studienstart als besten Tipp mitgenommen haben:
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Von etwaigem Unistress ablenken, etwas für die Gesundheit tun und nebenbei Kontakte knüpfen, lässt sich übrigens auch wunderbar beim Hochschulsport; das Angebot an Sportarten ist breit, sodass für jede*n etwas dabei sein sollte.
Stundenplan erstellen
Manchmal ist in den Einführungsveranstaltungen auch die Stundenplanerstellung Thema. Studienanfänger*innen können und sollten jedoch schon früher, am besten, sobald klar ist, dass sie ein Studium an der Universität Bielefeld beginnen werden, ihren Wochenplan individuell im elektronischen Kommentierten Vorlesungsverzeichnis (eKVV) zusammenstellen. Die zukünftigen Studierenden bekommen so einen ersten Einblick, womit sie sich in den kommenden Monaten beschäftigen werden und die Universität kann das Semester besser planen. Wie das funktioniert, ist hier genau erklärt.
Wer sich wie beschrieben vorbereitet, geht weitere Schritte dem Studium entgegen. Und für alle, die noch mehr tun möchten, gibt es auf den Uniseiten eine Checkliste zum Studienstart – derart gerüstet, gelingt der Start ins Studium garantiert!